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Solidarität mit dem Hungerstreik von Murat Akgül in der JVA Nürnberg: Sofort freilassen!

Mrat Akgül im November 2019 in Nürnberg im Hungerstreik gegen seine Auslieferung an Erdogan„… Am 28.10.2019 wurde Murat Akgül in der Gemeinschaftsunterkunft Augsburg verhaftet und in Handschellen zur Eröffnung des Haftbefehls ins Amtsgericht Fürth gebracht. Der Vorwurf: Unerlaubte Einreise trotz Aufenthaltsverbot nach Ausweisung. Als Grund für die Untersuchungshaft wurde „Fluchtgefahr“ genannt, weil ihm wegen unerlaubtem Aufenthalt eine Freiheitsstrafe drohe. Konkretisiert wurde der Vorwurf mit angeblicher „Unterstützung einer terroristischen Vereinigung“. Im Kern geht es also darum, dass er angeblich die PKK unterstütze. Nach der Anhörung kam Murat Akgül in die JVA Nürnberg, wo er seither in Untersuchungshaft sitzt und hungerstreikt. Es wurde Haftbeschwerde eingelegt. Leyla Berger, Sprecherin der Roten Hilfe stellt fest: „Es ist absolut lächerlich, hier von einer Fluchtgefahr zu sprechen, gerade weil er Familie und Job hier hat.“ Sie betont, dass er diesen Repressionen nur ausgesetzt ist, weil er sich für die Sache der Kurd*innen engagiert – obwohl er das stets friedlich und auf demokratische Weise getan hat. „Die Rote Hilfe hat schon oft beobachten müssen, wie politisch aktive Kurd*innen hier in Deutschland kriminalisiert und zu >Terroristen< erklärt wurden. Wir protestieren entschieden dagegen. Sie haben jedes Recht und jeden Grund, gegen die Zustände in der Türkei zu kämpfen“, so Leyla Berger. „Wir werden es nicht zulassen, dass einer von ihnen in die Türkei abgeschoben wird, wo ihm schwere Folter droht, wie alle Welt weiß. Es darf nicht sein, dass Menschen derart kriminalisiert werden, die gegen das Erdogan-Regime Position beziehen. Und nichts anderes hat Murat Akgül getan…“ – aus der Erklärung „Die Rote Hilfe fordert: Freiheit für Murat Akgül“ am 09. November 2019 bei der Roten Hilfe externer Link zur Unterstützung des Hungerstreiks des kurdischen Aktivisten gegen seine drohende Auslieferung an Erdogans Regime durch dessen Waffenbrüder. Siehe dazu auch den Solidaritäts-Aufruf der RH Nürnberg und nun den Erfolg:

  • Erfolg der Solidarität: Murat Akgül aus JVA Nürnberg frei gelassen! New
    „… Wie das Nürnberger Bündnis für Frieden in Kurdistan mitteilt, wurde der am 28. Oktober 2019 im Ankerzentrum Augsburg festgenommene Kurde Murat Akgül heute Morgen aus der Untersuchungshaft entlassen. Am Tag seiner Festnahme begann Murat aus Protest gegen die Haft einen Hungerstreik, den er nun nach 18 Tagen beendete. Er lässt ausrichten, es gehe ihm soweit gut und er ist froh, jetzt wieder in Freiheit zu sein. Er bedankt sich für die breite Solidarität und Unterstützung. Der Anwalt Yunus Ziyal freut sich mit Murat und seinen Freund*innen über diese Entscheidung des Landgerichts über die Haftbeschwerde und erklärt: „Das Landgericht hat der Haftbeschwerde stattgegeben. Der Haftbefehl wurde aufgehoben, da der Haftgrund Fluchtgefahr nicht gegeben ist. Meinem Mandanten wurde fast drei Wochen lang die Freiheit entzogen, wobei wir schon bei der ersten Anhörung auf die Absurdität der Annahme von Fluchtgefahr hingewiesen haben. Ich bin froh, dass wir uns nach diesem sinnlosen Intermezzo nun wieder auf das Asylverfahren konzentrieren können. Erfreulicherweise konnte in der Zwischenzeit auch geklärt werden, dass dieses in der Bundesrepublik Deutschland durchzuführen ist.“…“ – aus der Meldung „Murat Akgül aus Untersuchungshaft entlassen“ am 14. November 2019 bei der ANF externer Link über einen eigentlich selbstverständlichen Vorgang – beziehungsweise völlig überflüssigen, weil diese Haft reine Willkür war…
  • „Murat Akgül im Hungerstreik – Solidarität dringend nötig!“ am 08. November 2019  im political prisoners.net externer Link dokumentiert ruft auf: „… Nach der Anhörung vor dem Fürther Amtsgericht kam Murat in die JVA Nürnberg, wo er seither in Untersuchungshaft sitzt. Es wurde Haftbeschwerde eingelegt. Der Haftgrund „Fluchtgefahr“ ist lächerlich, gerade weil Murat Familie und Job hier hat. Deshalb ist er empört über die Unterstellungen und befindet sich im Hungerstreik. Alle fortschrittlichen, antirassistischen Kräfte sind zur Solidarität gegen dieses menschenverachtende Vorgehen aufgerufen. Freiheit für Murat!
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=157132
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