Neue Anhörung in Mumias Fall auf den 27. März 2018 angesetzt

Free Mumia Abu-Jamal!Gericht Vorbemerkung des Übersetzers: Am 17. Januar fand am Stadtgericht in Philadelphia unter Richter Leon Tucker eine Anhörung zu Mumia Abu-Jamals neuestem Berufungsantrag statt. Dabei ging es um Fehler des Obersten Gerichts im Bundesstaat Pennsylvania, des Pennsylvania Supreme Court, in Mumias Berufungsverfahren in den 1990ern und 2000ern. Ein Richter, Ronald Castille, der dort seit 1998 immer wieder mitgestimmt hatte, um Mumias Berufungen abzuschmettern war während Mumias erster Berufung Ende der 1980er Bezirksstaatsanwalt und mithin Vertreter der Anklage gewesen. 2016 befand ein Urteil des Obersten Gerichts der USA, des US Supreme Court, ein solches Verhalten für verfassungswidrig, wenn der betreffende Richter als Anklagevertreter „persönlich beteiligt“ gewesen war. In Mumia Abu-Jamals Fall deuten die Akten offenbar auf das Vorhandensein eines Memorandums Ronald Castilles hin, aus dem genau eine solche persönliche Beteiligung klar hervorgeht. Auf die frühere Aufforderung des Richters, dieses Memorandum vorzulegen, hat die Staatsanwaltschaft in Philadelphia bisher mit der Behauptung reagiert, das Memo sei „verschwunden“. Mit der Wahl eines neuen Bezirksstaatsanwaltes in Philadelphia, des progressiven Bürgerrechtsanwalts Leo Krasner, der im Januar sein Amt antrat, könnten die Karten jedoch neu gemischt werden und könnte vielleicht auch, wer weiss, das verschwundene Memorandum wieder auftauchen. Es folgt ein Bericht der Direktorin von Prison Radio, Noelle Hanrahan, über die Verhandlung vom 17. Januar…“ Beitrag bei Freiheit für Mumia, dort aktuelle Meldungen externer Link, siehe dazu auch:

  • Mumia Abu-Jamal muss weiter warten
    Philadelphia. Im Fall des seit 36 Jahren inhaftierten US-Journalisten Mumia Abu-Jamal hat ein Kriminalgericht am Mittwoch die Anhörung zu dessen Revisionsanfechtung nach kurzer Verhandlung auf den 27. März vertagt. Richter Leon Tucker gab damit dem neuen Bezirksstaatsanwalt Larry Krasner Gelegenheit, alle Akten offenzulegen, die sein Vorgänger rechtswidrig unter Verschluss gehalten hatte. In den Dokumenten vermuten Abu-Jamals Anwälte Beweise dafür, dass die Ablehnungen der Berufungsanträge ihres Mandanten rechtswidrig zustande gekommen sind. Grund sei die Befangenheit des mittlerweile pensionierten Vorsitzenden des Obersten Gerichtshofs Pennsylvanias, Ronald Castille, der zuvor auch als Staatsanwalt gegen Abu-Jamal ermittelt hatte. In einem ähnlich gelagerten Fall hatte der Supreme Court der USA kürzlich das Verhalten Castilles als verfassungswidrig gerügt und ein unter seiner Mitwirkung durchgeführtes Verfahren neu aufgerollt…“ Artikel von Jürgen Heiser in der jungen Welt vom 19.01.2018 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=126910
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