Magna schließt Werk in Hückeswagen

Solidarität gefragt! (LabourNet Germany)Das Magna-Management hat in einer Info-Veranstaltung der Belegschaft mitgeteilt, dass das Werk Powertrain in Scheideweg zum 31. März 2018 geschlossen wird. Damit bewahrheiten sich die Gerüchte, die im April aufgetreten sind. (…) Das kanadisch-österreichische Unternehmen hatte Ende 2012 den Automobilzulieferer ixetic gekauft. Pro Jahr stellt die Firma mehr als zehn Millionen Pumpen her. Gerüchte über eine Schließung gibt es seit längerem. Im April hieß es, dass ein Zukunftskonzept für den Standort erarbeitet werden soll. Eine erste Analysephase zur wirtschaftlichen Lage sei abgeschlossen, berichtete die IG Metall im September. Laut Arbeitnehmervertretung wäre die Wirtschaftlichkeit bis 2020 gesichert – auch durch mögliche Kosteneinsparungen am Standort. Mit der jetzigen Entscheidung bangen 260 Mitarbeiter um ihre Existenzen. Schon in der Vergangenheit habe die Belegschaft bei Magna zweimal einen Interessenausgleich und Sozialplan ertragen müssen…“ Artikel von Wolfgang Scholl und Henning Rasche vom 11. November 2016 bei der Rheinischen Post online externer Link – ob die jetzigen Probleme vom „Ertragen“ kommen? Siehe dazu:

  • Die Eckpunkte für den Sozialplan bei MAGNA in Hückeswagen stehen
    Bei MAGNA Powertrain in Hückeswagen hält der Arbeitgeber weiterhin an der Werksschließung in 2018 fest. Die IG Metall Remscheid-Solingen konnte mit ihren Mitgliedern allerdings genug Druck aufbauen, um für die Mitarbeiter das Ende der Beschäftigung etwas nach hinten zu verschieben. (…) „Wir haben es geschafft in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein gutes Paket für einen Sozialtarifvertrag zu schnüren. So sollen die Beschäftigten erst nach Ablauf der Kündigungsfrist in eine Transfergesellschaft überführt werden. Auch der Termin für die Schließung hat sich mittlerweile von Ende März 2018 auf Ende 2018 verschoben. (…) Auch die befristet Beschäftigten sollen in den Sozialplan einbezogen werden. (…) Nun ist der Betriebsrat gefragt. Die Eckpunkte des Sozialtarifvertrags, die eine gute Grundlage für den Sozialplan bilden, müssen nun in Form gegossen werden. Weitere Details zum Verhandlungsergebnis kann man nach den Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsleitung erwarten…“ Aus der Pressemitteilung der IG Metall Remscheid-Solingen vom 10.03.2017
  • Magna: Schließungspläne nicht vom Tisch
    Die Gespräche um die Zukunft des Hückeswagener Autozulieferers Magna Powertrain haben Montagabend (06.03.2017) keine großen Fortschritte gebracht. Laut NRW-Wirtschaftsministerium sind die Schließungspläne nicht vom Tisch. (…) Zwar wollen Arbeitnehmer und Geschäftsleitung nun prüfen, ob das Werk mit einer stärkeren Digitalisierung profitabler gemacht werden kann. Ob das aber zum Erfolg führt, weiß derzeit noch niemand. Parallel laufen die Verhandlungen über einen Sozialplan weiter.“ Meldung vom 07.03.2017 beim WDR externer Link
  • IG Metall Remscheid-Solingen bittet um Solidarität mit den Beschäftigten der MAGNA Powertrain Hückeswagen GmbH
    „… bei Magna [soll] ein hoch profitables Werk verlagert werden. Das, obwohl der Betriebsrat mit seinen Beratern eine Profitabilität des Werkes bis mind. 2020 nachweisen kann. Dies gefährdet nicht nur die Arbeitsplätze, sondern auch die Region…“ schreibt die IG Metall Remscheid-Solingen und bittet um Solidarität mit dem Betriebsrat und den Beschäftigten und liefert hierfür eine Vorlage für einen Solidaritätsbrief : „… Wir wünschen euch in den nächsten Monaten einen langen Atem bei den Verhandlungen mit dem Arbeitgeber. Solltet ihr Unterstützung brauchen, könnt ihr euch sicher sein, dass wir gemeinsam mit der IG Metall an eurer Seite stehen und mit euch kämpfen…“

    • An: Thomas Van Eimeren (MAGNA Powertrain Hückeswagen GmbH, Georg-Schaeffler-Str, 1, 42499 Hückeswagen)
      Fax: 02192 852229
      Mail: thomas.vaneimeren@magna.com
      Tel: 02192 912444
    • Kleine historische Anmerkung dazu: In den Opel-Werken wurde eine Abfindung in bisher zumindest im Arbeiter-Bereich wohl unerreichter Höhe erzielt, General Motors gab damals Kosten von 1 Milliarde US-Dollar an. Das Abfindungsangebot gemäß Opel-Betriebsvereinbarung 2004/0123/A III.2.b) (Seite 3, kann beim LabourNet bestellt werden) beinhaltete die Berechnungsformel: Lebensalter mal Dienstjahre geteilt durch 25 mal Bruttomonatsentgelt (2004 lag z.B. der Opel-Lohn am Band, Entgeltgruppe E mit Zulagen bei ca. 17 € mal 152.25 Monatsstunden = Monatsbruttoentgelt). Wesentlich daran: Das Abfindungsangebot kam nur wegen des selbständigen Streiks der Bochumer Opel-Belegschaft im Oktober 2004! Siehe die umfangreiche Dokumentation im LabourNet-Archiv
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=111340
nach oben