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Erste Unternehmen vereinbaren Lohnerhöhung mit Streikkomitees der türkischen Metaller, neue Belegschaften treten in den Streik – internationale Proteste gegen Repression in Bursa

Streikversammlung Ford Kocaeli Mai 2015Coşkunöz Holding habe mit Vertretern der Belegschaft eine Lohnerhöhung ausgehandelt, woraufhin diese am Donnerstag die Arbeit wieder aufgenommen haben soll, Gleiches gelte für Ford Kocaeli – so berichtet die (konservative, oppositionelle) Zeitung Today’s Zaman in dem redaktionellen Beitrag „Major labor protests linger though some back to work“ am Abend des 21. Mai 2015 externer Link, unterstreicht aber gleichzeitig, dass weitere Belegschaften in den Streik getreten sind, wie etwa Türk Traktör in der Provinz Ankara. Siehe dazu auch weitere aktuelle Berichte und Solidaritätsaktivitäten

  • „Government, bosses urge car workers to end protests“ am 21. Mai 2015 in den Hurriyet Daily News externer Link handelt vor allem von den Sorgen von Regierung und Unternehmen. Der Industrieminister meinte, über Lohnerhöhungen liesse sich auch während der Arbeit verhandeln und die Produktion müsse wieder aufgenommen werden, sonst schade es „der Türkei“ – und die Unternehmen lassen klagen, es schade der ganzen Branche, wenn der Streik fortgesetzt werde (was vermutlich dasselbe ist). Bemerkenswert an dieser Art der Berichterstattung vom Hofe des Unternehmertums ist vor allem, dass die in den ersten Tagen andauernde Werbung für die notleidende Autoindustrie verschwunden ist, und Lohnerhöhungen plötzlich als faktisch unumgänglich gehandelt werden
  • „Metal Workers Shake the Ground“ am 21. Mai 2015 bei UID-DER externer Link ist eine Stellungnahme zur aktuellen Streikbewegung und führt vor allen Dingen auch einige grundlegende Tatsachen über die – von rapidem Mitgliederverlust gekennzeichnete – Gewerkschaft Türk Metal an: Dass dieser Verein von der Militärdiktatur (natürlich: gemeinsam mit den Unternehmerverbänden) nach 1980 zwangsweise als Metallgewerkschaft eingeführt wurde (wo bis heute nicht einmal die betrieblichen Vertreter gewählt werden, sondern vom Vorstand ernannt) und dass die Austrittsbewegung (bei etwas über 1 Million Beschäftigte in der Metallindustrie waren dort vor der Streikbewegung etwa 180.000 Mitglieder) auch in Betrieben ausserhalb Bursas bemerkbar sei
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=80721
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