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Der Kampf um die Freiheit der Maruti 13 ist ein Kampf gegen ein gestärktes reaktionäres Regime, das frech auftrumpft – und gegen die größte Autofirma Indiens

Indien: Nach dem Urteil "lebenslänglich" werden die 13 Gewerkschafter am 17.3.2017 ins Gefängnis gebrachtNach den jüngsten „Landtagswahlen“ in Indien fühlt sich die Zentralregierung, nicht zu Unrecht, gestärkt. Insbesondere die Nominierung des Ministerpräsidenten (Chief Minister, CM) für den bevölkerungsreichsten Bundesstaat Indiens, Uttar Pradesh mit rund 220 Millionen Menschen, durch Ministerpräsidenten Narendra Modi,  zeigt dies in aller Deutlichkeit: Yogi Adityanath ist der vielleicht bekannteste „Safran-Faschist“ des Landes, berüchtigt wegen zahlreicher Aufrufe zur Jagd auf „Rindfleischfresser“, die im heutigen Indien oft genug in Mord und Totschlag endet. Erst recht fühlt sich die in Delhi regierende BJP bestärkt in ihren „Wirtschaftsreformen“  (weswegen ihr Wahlsieg auch vor allem in der EU mit offensichtlicher Genugtuung registriert wurde). Zu diesen angeblichen Reformen gehört auch eine stark antigewerkschaftliche Orientierung zugunsten derer, die man im ideologischen bürgerlichen Sprachgebrauch Investoren zu nennen pflegt – und gerade deswegen ist die Parteinahme der politischen und behördlichen Einrichtungen zugunsten des größten Auto-Unternehmens des Landes und gegen den Protest der Belegschaft sowohl keine Überraschung, als auch massiv. Dies hat aber andererseits auch dazu geführt, dass die Solidarität mit den „Maruti 13“ – also jenen Gewerkschaftern, die zu lebenslänglich Gefängnis verurteilt worden sind, endlich jene Dimensionen annimmt, die sie schon lange hätten haben müssen – vor allem in Indiens selbst, aber auch weltweit. Siehe dazu aktuelle Berichte über Solidaritätsaktionen und –erklärungen (auch erstmals aus der BRD), einen Hintergrundbeitrag über die Kämpfe in der indischen Autoindustrie und eine Dokumentation über die Machenschaften der indischen Polizei gegen die Maruti-Kollegen:

  • „A letter from the jailed workers of Maruti Suzuki“ am 23. März 2017 bei You Tube externer Link ist ein kurzes Video über die Solidaritätsdemonstration für die Maruti 13 vor Ort – auf deren Abschlusskundgebung ein Brief der 13 an die TeilnehmerInnen der Demonstration verlesen wurden, in dem sie versichern, weiter zu kämpfen und von dieser Solidarität bestärkt zu sein (nahe liegender Weise fand alles dies in Hindi statt, die Bilder sind aber auch für jemand ohne Hindi-Kenntnisse beeindruckend
  • Solidaritätserklärung von Kollegen Daimler Sindelfingen
    Dear Colleagues of Maruti-Suzuki, India
    (please excuse my poor english)
    In the Net and the Red Flag Paper in Germany we read about your case, also on your Website:  „13 of our brothers have been given ‘life sentences’ – including 12 Maruti Suzuki Workers Union body members – on the baseless charge of ‘murder’ on 18 March afternoon by the Gurgaon Additional Sessions Court. 4 workers given 5 year Prision 14 workers given 3 years, but have already spent 4 years in prison, so released. Of the earlier acquitted 117 workers who spent over 4 years in Jail, we do not yet know as to who will return the lost years. 148 already spent 4 years in Jail without bail since 2012 without bail and 2500 workers were earlier illegally terminated and then faced continual State repression“
    We are in total solidarity with you ! Freedom for all Workers! Freedom for Unionists! All Workers of the World together for freedom and solidarity
    Your Colleagues from Daimler Plant Sindelfingen
    Klaus-Jürgen Hampejs (International Automotive Workers Conference)
    Für NachahmerInnen: marutiworkerstruggle@gmail.com
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=114082
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