Ostermärsche und -aktionen 2017

Dossier

Netzwerk Friedenskooperative: Ostermärsche und -aktionen 2017Vom 14.-17. April 2017 finden zahlreiche Ostermarschaktionen statt. Mit Demonstrationen, Kundgebungen, Fahrradtouren, Wanderungen und Friedensfesten wird auch in diesem Jahr die Friedensbewegung in den Ostermarschaktionen ihre Themen in die Öffentlichkeit bringen. Das Büro des Netzwerk Friedenskooperative bietet eine umfangreiche Übersicht der Aktivitäten an externer Link, dort auch Aufrufe, Aktionsideen und weiteres Informationsangebot. Siehe hier darüber hinaus:

  • Ostermarsch Rhein-Ruhr
    Der Ostermarsch Rhein-Ruhr hat seinen Aufruf, die UnterstützerInnen und seinen Programm-Ablauf veröffentlicht. Die Ostersonntag-Route hat sich in Bochum gegenüber den Vorjahren verändert. Die Abschlussveranstaltung findet nicht wie gewohnt im Bahnhof Langendreer, sondern in den Räumen von ver.di an der Universitätstraße statt.  Hier werden die OstermarschiererInnen und alle weiteren Gäste von Klaus dem Geiger begrüßt. Michael Schulze von Glaßer referiert anschließend zum Thema: „Bundeswehr: der neue Werbefeldzug“. Siehe alle Infos auf der Aktionsseite externer Link, dort auch den Aufruf externer Link und die Zeitung zum Odermarsch 2017 externer Link und dazu neu:

    • „Nein zu Krieg und Terror – Nein zur weiteren Aufrüstung Deutschlands und der EU! Für eine neue Politik!New
      der Giftgas-Einsatz in Nordsyrien, die westlichen Bombenangriffe auf eine Schule bei Rakka und das Leid der Zivilbevölkerung im umkämpften Mossul: Der Krieg zeigt aktuell in Syrien und Irak seine grausamste Seite. Die Anschläge von Stockholm und St. Petersburg machen deutlich, dass die Folgen der Kriege auch in das vermeintlich friedliche Europa dringen. Nach wie vor fehlt dem Westen, fehlt unserem Land eine überzeugende Strategie gegen Krieg und Terror. Die direkte und indirekte Teilnahme der Bundeswehr an den Kriegen im Nahen Osten und die unkritische Unterstützung des jüngsten us-amerikanischen Angriffs in Syrien durch die Bundesregierung sind aber offensichtlich der falsche Weg, der der Region keinen Frieden bringt und unser Land zum Ziel von Terroranschlägen macht. Daher fordert der Ostermarsch Rhein/Ruhr im Wahljahr 2017 eine neue Politik. Zivile Konfliktlösungen statt militärischer Kriegsplanungen, Einstellung aller Rüstungsexporte und  den Aufbau Systeme friedlicher Koexistenz sind unsere Alternativen. Die geplante Verdoppelung des Militäretats lehnen wir auf das Schärfste ab. Neue nationalistische Tendenzen und der Einzug rechter Parteien wie der AfD in die Parlamente erfüllen uns mit Sorge und so wollen die Ostermarschierer auch ein deutliches Zeichen gegen Rechts setzen…“ Aus der Presseinformation des Ostermarsch Rhein/Ruhr 2017 vom 11. April 2017 zur Aktualisierung des Aufrufs
  • [Interview] »Pastoren segnen in Krieg ziehende Soldaten« Heute ist es problematisch, Menschen für Ostermärsche zu gewinnen. Kriegsgefahr wird oft nicht als akutes Problem wahrgenommen
    „… Die Geschichte des Ostermarsches ist geprägt von Widerstand gegen Aufrüstung und Atomtod. Heutzutage erinnert sein Ruf eher an ein Treffen von Alt-68ern, die zum christlichen Feiertag für eine bessere Welt spazierengehen. Wie konnte er zur Latschdemo verkommen?“ Der Sprecher des Ostermarschkreises Mainz-Wiesbaden und von Linkswärts e. V. Heshmat Tavakoli dazu: „Es hat mit gesellschaftlicher Veränderung zu tun. Der Alltag vieler junger Menschen ist von Marktradikalität geprägt. Viele wenden all ihre Energie auf, um ihre Arbeitskraft feilzubieten und nehmen drohende Kriegsgefahr dabei kaum wahr. Mainstreammedien tragen zu mangelndem Bewusstsein bei, indem sie relativieren: Sie informieren, wie Bomben fallen und Menschen getötet werden, berichten aber dabei von »Kollateralschäden«, welche am Rande passieren, um vermeintlich erstrebenswerte Ziele zu erreichen. Ein Rüstungswettlauf ist in Gang. Aktuelle Stichworte dazu: Zunehmender Nationalismus weltweit, eine in der Türkei entstehende islamistische Diktatur, der Syrien-Krieg. Sprechen wir Leute auf der Straße darauf an, wird deutlich: Alle wissen es, sind aber – noch – nicht bereit, sich außerparlamentarisch dagegen zu engagieren. (…) Die Bewegung hat geschwächt, dass beteiligte Gewerkschaften einen Schmusekurs mit der SPD eingegangen sind, die Leiharbeit zugelassen hat. Aufgrund von Kirchenkritik musste sich der Ostermarschkreis Mainz-Wiesbaden von Pax Christi trennen. Nicht zu akzeptieren ist, wenn Pastoren in den Krieg ziehende Soldaten segnen. Aktivisten unabhängiger Hilfsorganisationen im Nordirak monieren außerdem einen im Vordergrund stehenden Missionierungsauftrag, wenn katholische Organisationen zuerst Gotteshäuser wiederaufbauen, und danach erst dringend benötigte humanitäre Institutionen.“ Gitta Düperthal im Gespräch mit Heshmat Tavakoli bei der jungen Welt vom 4. April 2017 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=114483
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