[Datenschutz] Im Raster

Funkzellenabfrage: Die Fussfessel für jederman… Dass Konzerne Daten sammeln, dass Geheimdienste Daten sammeln, dass der Staat Daten sammelt: All das ist schon lange bekannt. Auch mir. Und trotzdem habe ich jedes Mal, wenn ich darüber nachdenke, das Gefühl, vor einem undurchdringlichen Netz zu stehen. Inhaltlich bin ich aus dem Thema schon lange ausgestiegen. Was bleibt, ist der Eindruck, dass mein Smartphone Berge von Informationen über mich einsaugt, sie verarbeitet und am Ende Online-Artikel zum Thema „Überwachungsstaat“ wieder ausspuckt. Aber: Was steht zwischen meinem Handy und der Überwachungsgesellschaft? Was passiert mit all dem Wissen, nachdem es eingesammelt wurde? Wer überwacht mich – und wie? (…) Das also wollen all die Konzerne mit meinen Daten: Es geht ihnen nicht darum, zu erfahren, dass ich das letzte Wochenende bei meiner Oma verbracht habe. Sondern darum, herauszufinden, ob Menschen, die das Wochenende häufig bei ihrer Oma verbringen, tendenziell öfter auf Familienauto-Werbebanner klicken. Ihre Rechnungen zuverlässiger zahlen. Oder seltener nach Medikamenten gegen Grippe googlen. (…) In Bayern hat die Landesregierung Ende Januar einen Gesetzesentwurf vorgelegt, nach dem „öffentliche und nichtöffentliche Stellen“ – also auch Konzerne wie Google und Facebook – verpflichtet werden können, der Polizei ihre Informationen über ganze Gruppen von Personen zur Rasterfahndung bereitzustellen. Zudem soll die Polizei mit dem Entwurf die Erlaubnis bekommen, auch friedliche Demonstrationen zu filmen und dabei „Systeme zur automatischen Erkennung und Auswertung von Mustern, bezogen auf Gegenstände und das Verhalten von Personen“ einzusetzen. Und: Die Polizei soll die Daten von Menschen online einsehen – und eigenständig verändern dürfen. Anfang Februar wurde der Gesetzesentwurf das erste Mal im Landtag diskutiert. Dass er abgelehnt wird, ist unwahrscheinlich. (…) Daten versprechen Kontrolle. Für den, der mehr weiß, als alle anderen. Gewissermaßen ist der Kampf um die Informationen ein Wettrüsten…“ Artikel von Laura Meschede vom 14. Februar 2018 bei der FAZ online externer Link

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