Gefährlicher denn je. Todesrate bei Flüchtlingen im Mittelmeer gestiegen

Lampedusa: Stoppt das Sterben!Die Todesrate unter Flüchtlingen, die das Mittelmeer von Libyen aus zu überqueren versuchen, ist nach der Schließung der italienischen Häfen für Schiffe von Hilfsorganisationen und der Gewalteskalation in Libyen deutlich gestiegen. Seit Jahresbeginn kamen nach Angaben eines Sprechers der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 257 Menschen auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben. „Heute stirbt mehr als einer von zehn Migranten auf der Überfahrt, früher waren es wesentlich weniger“, sagte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo dem „Evangelischen Pressedienst“ auf Anfrage. Die Todesrate sei von 3,5 Prozent im vergangenen Jahr auf zwölf Prozent in den ersten vier Monaten dieses Jahres gestiegen, teilte der IOM-Sprecher auf Twitter mit. Vor zwei Jahren kamen demnach 2,6 Prozent der Bootsflüchtlinge auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben. Die absoluten Zahlen seien gesunken, die Todesrate jedoch gestiegen. Die Mittelmeerüberquerung sei „gefährlicher denn je“, betonte der IOM-Sprecher. (…) Derweil fordern Menschenrechtler, die libysche Seenotrettungszone dem Inselstaat Malta zu übertragen. Die libysche Küstenwache fahre seit dem 10. April keine Einsätze mehr in dem Gebiet, für das sie zuständig sei, kritisierte die Rettungsorganisation „Sea-Eye“. Die EU-Mitgliedsstaaten müssten schnellstmöglich handeln, wenn sie die Seenotrettung nicht weiter einem „handlungsunfähigen Bürgerkriegsland“ überlassen wollten. Selbst die Libyer flöhen derzeit aus der Hauptstadt Tripolis, um sich in Sicherheit zu bringen. „Aus der sogenannten Such- und Rettungszone Libyens wird so eine libysche Todeszone“, sagte „Sea-Eye“-Sprecher Gorden Isler…“ Bericht vom und bei MiGAZIN vom 2. Mai 2019 externer Link. Siehe auch:

  • Flucht über das Mittelmeer endet immer öfters tödlich
    „… Die Todesrate unter Flüchtlingen, die das Mittelmeer von Libyen aus zu überqueren versuchen, ist nach der Schließung der italienischen Häfen für Schiffe von Hilfsorganisationen und der Gewalteskalation in Libyen deutlich gestiegen. Seit Jahresbeginn kamen nach Angaben eines Sprechers der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 257 Menschen auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben. »Heute stirbt mehr als einer von zehn Migranten auf der Überfahrt, früher waren es wesentlich weniger«, sagte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo dem epd auf Anfrage. Die Todesrate sei von 3,5 Prozent im vergangenen Jahr auf zwölf Prozent in den ersten vier Monaten dieses Jahres gestiegen, teilte der IOM-Sprecher auf Twitter mit. Vor zwei Jahren kamen demnach 2,6 Prozent der Bootsflüchtlinge auf der zentralen Mittelmeerroute ums Leben. Die absoluten Zahlen seien gesunken, die Todesrate jedoch gestiegen. Die Mittelmeerüberquerung sei »gefährlicher denn je«, betonte der IOM-Sprecher. Seit Januar erreichten laut IOM 722 Migranten Italien und 308 Malta. Weitere knapp 1.100 versuchten demnach, Europa von Libyen aus zu erreichen, wurden jedoch dorthin zurückgebracht. Erst am Montag hatten Menschenrechtler gefordert, die libysche Seenotrettungszone dem Inselstaat Malta zu übertragen. Die libysche Küstenwache fahre seit dem 10. April keine Einsätze mehr in dem Gebiet, für das sie zuständig sei, kritisierte die Rettungsorganisation »Sea-Eye«. Die EU-Mitgliedsstaaten müssten schnellstmöglich handeln, wenn sie die Seenotrettung nicht weiter einem »handlungsunfähigen Bürgerkriegsland« überlassen wollten…“ Meldung von und bei neues Deutschland vom 30. April 2019 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=148163
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