Abschiebemaschinerie außer Rand und Band: Hessen schiebt 12-jährigen Jungen alleine nach Mazedonien ab – Kindeswohl wird mit Füßen getreten

Tödliche Folgen der Flüchtlingspolitik… Heute Morgen ließ das zuständige Regierungspräsidium Gießen Alek aus der Jugendhilfeeinrichtung abholen und schob ihn alleine, ohne die Großmutter, nach Mazedonien ab. Dort soll er auf Druck der mazedonischen Behörden von seinem gewalttätigen Vater in Empfang genommen werden – somit liefern deutsche Behörden das Kind genau der Situation aus, der es vor drei Jahren entkommen war. Die Großmutter, welche noch immer das alleinige Sorgerecht innehat, befindet sich derzeit in stationärer Behandlung, sie war unter dem Druck der Abschiebebehörden zusammengebrochen. „Das Verhalten der ZAB macht einen wirklich fassungslos. Das Kindeswohl, welches deutsche Behörden zwingend bei jeder Entscheidung  zu berücksichtigen haben, wurde hier völlig ignoriert“ kommentierte Timmo Scherenberg, Geschäftsführer des Flüchtlingsrates, die Abschiebung. „Es ging der Zentralen Ausländerbehörde offenkundig nur darum, um jeden Preis abzuschieben. Dass sie dabei sogar in Kauf nimmt, dass er wieder beim Vater landet, ist an Zynismus und Missachtung jedweden Kindeswohls nicht zu überbieten.“…“ Pressemitteilung des Hessischen Flüchtlingsrats vom 5. Februar 2018 externer Link . Siehe nun aktuelle Entwicklungen:

  • Spendenaufruf für Alek New
    Am 05.02 wurde der 12-jährige Alek alleine nach Mazedonien abgeschoben, obwohl die allein sorgeberechtigte Großmutter im Krankenhaus in Deutschland lag. (…) Das zuständige Regierungspräsidium Gießen behauptete in einer Stellungnahme, das mazedonische Innenministerium habe zugesagt, dass „die erforderliche Betreuung des Jungen durch das Jugendamt sachkundig sichergestellt“ sei. Davon ist bis heute rein gar nichts zu sehen gewesen. Alek wurde von seinem Vater abgeholt, ist von dort jedoch schon am nächsten Tag abgehauen und kurzfristig bei einer Tante untergekommen, bei der er jedoch nicht auf Dauer bleiben kann. Der Hessische Flüchtlingsrat hat ein Spendenkonto für Alek eingerichtet. Damit sollen Anwaltskosten bezahlt werden, um die Abschiebung rückgängig zu machen. Außerdem benötigt Alek dringend verschiedene Medikamente, die dort selbst bezahlt werden müssen, da er keine Krankenversicherung hat.
    Spendenkonto: Förderverein Hessischer Flüchtlingsrat e.V., IBAN: DE19 5305 0180 0000 0505 00, Sparkasse Fulda, Verwendungszweck: „Alek“…“ Spendenaufruf von und bei Hessischer Flüchtlingsrat externer Link
  • Protest gegen Abschiebung: Arzt schickt Ehrung zurück New
    Aus Protest gegen die Abschiebung eines Kindes gibt ein Arzt aus Darmstadt eine Auszeichnung des Landes Hessen wieder zurück. Es ist erst drei Wochen her, dass die Landesregierung den Darmstädter Arzt Jürgen Franke als „Mensch des Respekts“ geehrt hat. Jetzt hat Franke die Auszeichnung zurückgegeben, wegen der Abschiebung eines zwölfjährigen Jungen. Der pensionierte Mediziner engagiert sich ehrenamtlich in der hessischen Erstaufnahmeeinrichtung in Darmstadt. (…) Der frühere Chefarzt möchte aber nicht mehr ausgezeichnet werden von einer Regierung, die einen traumatisierten Zwölfjährigen abschiebt. Der Junge war vor einer Woche alleine nach Mazedonien zurückgebracht worden. Dort hatte ihn sein Vater in Empfang genommen, der als drogensüchtig und gewalttätig gilt. Nach Informationen der FR soll der Junge abgehauen und zu seiner Tante gezogen sein. Er braucht medizinische Hilfe und war daher in Alsfeld in einer spezialisierten Einrichtung untergebracht.“ Artikel von Pitt von Bebenburg vom 13.2.2018 bei der FR online externer Link
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