WOZU MODUL? Gute Wohnungen für alle! Wohnungsnot, Mieter_innen und Geflüchtete in Berlin

[11. April] WOZU MODUL? Gute Wohnungen für alle! Wohnungsnot, Mieter_innen und Geflüchtete in BerlinNach Jahren der Vernachlässigung haben Politik und der Markt den Wohnungsbau wieder entdeckt. In Berlin wird gebaut und soll mehr gebaut werden. Doch wer baut wie – und für wen? Im Zusammenhang mit dem Zuzug von Flüchtlingen ist die Errichtung von modularen Unterkünften für Flüchtlinge in Leichtbauweise geplant. Geht es darum, die Not der Flüchtlinge zu beheben? Oder geht es darum, eine Rückkehr zum Schlichtbau für ärmere Bevölkerungsgruppen einzuläuten, die Wohnen durch Unterkunft ersetzt? Es scheint die Not der Flüchtlinge ausgenutzt zu werden, um eine dauerhafte Absenkung der Wohnqualität für einkommensschwache Haushalte zu etablieren. Dagegen muss eine menschenwürdige Wohnraumversorgung erstritten werden. Diskussion mit Turgay Ulu / Refugee-Aktivist, Philipp Kuebart / sol•id•ar-Architekten, Katrin Schmidberger / MdA Grüne, Autorin MieterEcho, Sebastian Gerhardt / inkw – Initiative für einen neuen kommunalen Wohnungsbau. Moderation: Klaus Linder / inkw…Veranstaltungseinladung vom Berliner MieterEcho und der Initiative für einen neuen kommunalen Wohnungsbau am Montag, 11. April 2016 externer Link, 19 Uhr in der Mediengalerie, Dudenstraße 10, Berlin. Zum Thema:

  • Die Wohnungskrise in Zeiten der Migration New
    … Bei den MUFs [„modulare Unterkunft für Flüchtlinge“] handelt es sich um einen Wohnungsbau zweiter Klasse. Diese Unterkünfte mögen nicht nur menschenunwürdig sein, sie werden auch langfristig fatale Folgen für den Wohnungsmarkt haben. Denn die Lebensdauer dieser Gebäude soll mindestens 60 Jahre betragen und die Nachnutzung ist heute schon eingeplant. Unverhohlen wird damit geworben, dass Studierende oder Wohnungslose dort einziehen können, wenn die Räume nicht mehr für Flüchtlinge gebraucht werden…Beitrag von Phillipp Mattern im ak 616 vom 24. Mai 2016 externer Link. Siehe dazu:

    • Im Text unter anderem: „… Unter dem Handlungsdruck, die Unterbringungskrise der Flüchtlinge zu beheben, droht die Etablierung eines neuen Substandards in Schlichtbauweise, die zumindest hierzulande lange als überwunden galt. Gemeint ist damit die bewusste Unterschreitung gängiger Flächen- und Ausstattungsstandards sowie architektonischer und städtebaulicher Ansprüche, um Unterkünfte für diejenigen bereitzustellen, die sich am normalen Wohnungsmarkt nicht mehr versorgen können. Wenn sich dieses Modell erst einmal für Flüchtlinge etabliert hat, ist es nur eine Frage der Zeit, bis es auch auf andere Bevölkerungsgruppen ausgedehnt wird. Die Ausweitung eines Subwohnungsmarktes auf Erwerbslose, Geringverdienende oder sonst wie zahlungsschwache Haushalte wäre die Folge, wie dies bereits in verschiedenen europäischen Nachbarländern zu beobachten ist. Die Standardabsenkung bei der Flüchtlingsunterbringung wird auf lange Sicht zu einer Verschlechterung der Wohnverhältnisse breiter Schichten führen…
    • Siehe dazu auch die Dokumentation einer entsprechenden Diskussionsveranstaltung des MieterEchos (Zeitung der Berliner Mietergemeinschaft) und der inkw – initiative für einen neuen kommunalen wohungsbau: „Wozu Modul? Wohnungsnot, Mieter*innen und Geflüchtete in Berlin“ am 11. April 2016 in der Berliner Mediengalerie (Mitschnitte als YouTube-Playlist externer Link )

 

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=96267
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