[Promota / Rossmann] Braucht Homberg ein Arbeiterwohnheim für osteuropäische Leiharbeiter?

Tradition: "Ausländer" auf dem deutschen ArbeitsmarktSeit 2016 werden in dem ehemaligen evangelischen Rüstzeitheim der Militärseelsorge in Homberg-Hülsa von der Firma Promota osteuropäische Arbeiter untergebracht. Diese Arbeiter werden mit grauen Kleinbussen zu Arbeitsplätzen in Nordhessen, Südniedersachsen und Nordrhein-Westfalen zur Arbeit hin- und zurück gefahren. Promota gehört zu dem Firmennetzwerk der Drogeriemarktkette Rossmann. (…) Promota möchte, dass die Stadt den Gebäudekomplex zu einem planungsrechtlichen Sondergebiet festschreibt und damit diese Arbeitsverhältnisse mit unterstützt. Ein Architekt legte für Promota das Nutzungskonzept für das ehemalige Assa-von-Kram-Haus vor. Promota aus Potsdam verpachtet den Gebäudekomplex an die Firma scs supply chain solution GmbH in Bamberg die 1.000 Mitarbeiter einsetzt. Die Arbeitskräfte kämen aus anderen Teilen der Bundesrepublik und der EU und werden in der Region eingesetzt, in Malsfeld, Staufenberg, Ludwigsau und Bad Hersfeld.Anmerkung: In Malsfeld betreibt Rossmann ein Zentrallager, in Staufenberg ist ein DHL Verteilcenter, in Bad Hersfeld ist Amazon angesiedelt. (…) Die Stadtverordneten sollten sich genau ansehen, wer und zu welchem Zweck in Homberg Arbeiterwohnheime einrichten will...“ Beitrag von Delf Schnappauf vom 05.11.2018 beim Homberger Hingucker externer Link mit Links zu weiteren Informationen v.a. zu Rossmann. Siehe neu dazu:

  • [Beschleunigtes Bebauungsplanverfahren begonnen] Hülsa: Arbeiterwohnheim für osteuropäische „Werksangehörige“ New
    „… Im November 2018 stand der Antrag zur Nutzungsänderung durch die promota.de auf der Tagesordnung der Homberger Stadtverordneten-Versammlung und wurde vertagt. Er ist auf den folgenden Sitzungen nicht wieder vorgelegt worden. Aus dem ehemaligen evangelischen Freizeitheim im Außenbereich, ist ein Wohnheim für teilzeitbeschäftigte osteuropäische Arbeiter geworden. Seit Januar 2016 wird der Gebäudekomplex so genutzt, ohne das  die Bauaufsicht einschritt. Erst die promota.de selbst stellte den Antrag, die neue Nutzung rechtsverbindlich über den Bebauungsplan zu regeln. Die Kreisverwaltung untersagte diese Nutzung bis zur Genehmigung nicht, so wie sie es bei der Nutzung einer denkmalgeschützen Scheune für sporadische Kulturveranstaltungen mit sofortiger Wirkung tat. Der Kreisbeigeordnete Jürgen Kaufmann (SPD) sieht darin keine Ungleichbehandlung, wie er schrieb. Nach den bisherigen Erfahrungen wird wohl auch diese Nutzungsänderung von den Lokalpolitikern genehmigt, und so werden die skandalösen Arbeitsverhältnisse gefördert und verfestigt.“ Artikel von Delf Schnappauf vom 13.02.2019 beim Homberger Hingucker externer Link – der Autor erläutert LabourNet Germany gegenüber, dass das Bebauungsplanverfahren zur Änderung der Nutzung als Arbeiterwohnheim am 15.3. von den Stadtverordneten eingeleitet wird. Als Folge der bisherigen Kritik  verstecke der Magistrat die wirkliche Bestimmung hinter dem unverfänglicheren Begriff „Behergung“ statt der vorher angekündigten „Unterkunft für Firmenangehörige“. In dem relativ abgelegenen Ortsteil soll ein weiteres Gebäude für einen solchen Zweck umgebaut werden… Diese Baumaßnahmen zeigten, dass die Arbeitsverhältnisse der osteuropäischen LeiharbeiterInnen verfestigt und damit gefördert werden sollen. Siehe dazu:
  • Unterkunftsgebäude für Firmenangehörige: Förderung des Niedriglohnsektors New
    „““Beherbergungsbetrieb“ das klingt harmlos. Im November wurde es bezeichnet als „Unterkunftsgebäude für Firmenangestellte“. Die Firmenangehörige sind die östeuropäischen Arbeiter, die für den Niedriglohnsektor in der Region eingesetzt werden. Schon seit zwei Jahren. Die Stadtverordneten der sich sozial und christlich nennenden Parteien in Homberg haben im Bauausschuss zugestimmt, dass das beschleunigte Bebauungsplanverfahren begonnen wird. Sie haben keine Bedenken, wenn der Niedriglohnsektor ausgebaut wird und die jungen Menschen – vorwiegend aus Polen – als Druckmittel eingesetzt werden, um auch bei den ortsansässigen Arbeitern den Lohndruck aufzubauen, so wie das bereits seit vielen Jahren bei der Bettenwelt erfolgt. Es ist noch keinen Monat her, dass zum DGB-Jahresauftakt der eingeladene Referent Stefan Dietl am 12. Februar über die prekären Arbeitsverhältnisse sprach. Anwesend waren auch der Landrat, Bürgermeister Dr. Nico Ritz und auch ein CDU-Stadtverordneter. Sie haben von den ausbeuterischen Arbeitsverhältnissen gehört.  Die Bundes SPD hat sogar verkündet sich von den Hartz-Gesetzen zu verabschieden, doch vor Ort arbeiten sie weiter daran, den Niedriglohnsektor auszubauen…“ Artikel von Delf Schnappauf vom 12.02.2019 beim Homberger Hingucker externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=139698
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