Selbst Gaulands Hasstirade hat überreichlich Schnittmengen mit der bürgerlichen Geschichtsschreibung

Den nationalen Konsens durchbrechen! Den rechten Zwischentag in Erlangen verhindern!Dass für so jemand wie Gauland der Tod von Millionen Menschen durch industrielle Massenvernichtung – ausgeführt von gehorsamen Bürgern – ein Vogelschiss ist, kann so wenig überraschen, wie die allgemein geäußerte, mit guten Grund auf diese Passage beschränkte Empörung. Mit gutem Grund auf diese Passage beschränkt – damit ist vor allem gemeint, dass „im Rest“ dieser Tirade die Schnittmenge der Rechtsradikalen zur bürgerlichen Mainstream-Ideologie mindestens so groß ist, wie bei der Hatz auf Erwerbslose und anderen neoliberalen Ritualen. Was in dem Artikel „Geisterbahn und Vogelscheiße“ von Nelli Tügel am 06. Juni 2018 in neues deutschland externer Link ansatzweise unter anderem so dargelegt wird: „Methodisch nicht anders als die Schöpfer der pakistanischen Nation ging Angela Merkel an die Geschichte, als sie 2009 bei der Eröffnung der Ausstellung zu 2000 Jahren Varusschlacht in Kalkriese davon sprach, dass »wir das als Germanen eben auch nicht aus eigener Kraft geschafft« hätten, friedliche Zeiten zu erleben (sondern, so Merkel, des europäischen Gedankens bedurften). Der TV-Historiker und »Geschichtslehrer der Nation« Guido Knopp produzierte seine monumentale Doku-Reihe »Die Deutschen« nicht zufällig als Lauf vom Frühmittelalter bis zur »Einheit« 1990, verbunden mit der Frage: »Wer sind wir? Woher kommen wir?« Gauland kann sich also auf eine durch Herrschaftsinteressen massenhaft verbreitete Vorstellung von Geschichte stützen“…

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