Wie die Bundesregierung die Rechten zählt… (keinesfalls in den eigenen Reihen)

Menschenrechte nicht vergessenVon Januar bis Ende September dieses Jahres organisierten Rechtesextremisten Demonstrationen mit rund 15.290 Teilnehmern, wie sich aus der Addition der Zahlen aus mehreren Regierungs-Antworten ergibt. Im Gesamtjahr 2017 hatten insgesamt rund 11.285 Neonazis auf deutschen Straßen und Plätzen demonstriert. Deutlich höher als im laufenden Jahr lag die Zahl auf dem Höhepunkt des Flüchtlingsandrangs: 2015 nahmen etwa 59.000 Rechtsextremisten an Protesten teil, 2016 rund 29.000. In die aktuellen Zahlen rechnet die Bundesregierung nicht die Demonstrationen der Gruppe „Pro Chemnitz“ ein. Dabei war es im Spätsommer 2018 zu Gewalttaten und mehreren Dutzend weiteren Straftaten durch Rechtsextremisten gekommen. Aus der Antwort geht allerdings hervor, dass im August und September bei sieben Protestmärschen in der sächsischen Stadt insgesamt rund 19.700 Menschen teilnahmen. Dabei seien „bis zu 30 Prozent der Teilnehmer aus dem rechtsextremistischen Spektrum“ gekommen. Anlass der Proteste war der Tod eines 35-Jährigen in Chemnitz…“ – aus dem Beitrag „Zahl rechtsextremer Demonstranten deutlich gestiegen“ am 13. November 2018 im Migazin externer Link, worin bereits deutliche Hinweise auf politisch gefärbte Zählweisen enthalten sind. Siehe dazu einen weiteren ungezählten Beitrag:

  • „Viel Hass und eine nervöse Mitte“ von Hendrik Lasch am 13. November 2018 in neues deutschland externer Link zur Gesinnung in Chemnitz und Umgebung bei ungezählten BürgerInnen: „… Die Ergebnisse sind rund zehn Monate vor der Landtagswahl ein Alarmzeichen – ebenso wie das anhaltend hohe Maß an Ressentiments und Rassismus. 56 Prozent der Sachsen sehen Deutschland als »in gefährlichem Maß überfremdet« an. Damit liege der Freistaat »weiterhin deutlich über dem Bundesdurchschnitt«, warnt der Beirat. Viele Sachsen halten auch ihr persönliches Wohnumfeld für »überfremdet«. Mit 30 Prozent liegt die Zustimmung bei Unter-Dreißigjährigen noch höher als bei Menschen über 70. Angesichts eines Ausländeranteils im niedrigen einstelligen Prozentbereich sei die Aussage »bemerkenswert«, sagt dimap-Mitgeschäftsführer Reinhard Schlinkert. Ressentiments treffen dabei Zuwanderer und Muslime, aber auch Sinti und Roma sowie zunehmend Langzeitarbeitslose. Der Aussage, dass sich diese »ein schönes Leben auf Kosten anderer« machten, stimmt jeder zweite Sachse zu – ein Plus von sieben Prozentpunkten. Rund 15 Prozent der Sachsen stimmen auch harten menschenfeindlichen Aussagen zu, etwa der, wonach es unwertes Leben gebe oder Juden »etwas Eigentümliches an sich haben und nicht so recht zu uns passen«. Der Chef der sächsischen Staatskanzlei Oliver Schenk (CDU) sprach von einem »Zivilisationsverlust in Teilen der Gesellschaft«, dem man sich entgegen stellen müsse. Allerdings, betont Löffler, lehne auf der anderen Seite die Hälfte der Sachsen »fast alle Ressentiments ab«…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=140008
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