Von wegen einsamer Wolf: Faschismus pur bei Münchner Terrorakt 2016

Sozialkonferenz: Antimuslimischer Rassismus in der Mitte der GesellschaftDie Ermittler und der bayrische Verfassungsschutz sind bis heute überzeugt: Der Münchner Amoklauf vom Juli 2016 war unpolitisch. Der Täter David S. handelte aus Rache für das zu Schulzeiten erlittene Mobbing. Dass der 18-Jährige ausschließlich Migranten tötete, rühre von seinem Hass auf Türken und Albaner, den S. von seinen Peinigern am Ende auf eine gesamte Personengruppe übertragen habe. Eine „Verinnerlichung“ einer extremistischen Ideologie aber habe „bis zum Zeitpunkt seines Todes nicht stattgefunden“. Nun allerdings kommen drei Gutachter – der bayrische Politologe Florian Hartlebe, der Thüringer Soziologe Matthias Quendt und der Berliner Politikprofessor Christoph Kopke – nach taz-Informationen zu einem anderen Schluss: Die Tat war sehr wohl politisch motiviert. Hartleb sieht gar einen Fall von Rechtsterrorismus im Sinne eines „Einsamen Wolfes“. Die Gutachten wurden von der Stadt München in Auftrag gegeben und sollen am Freitag offiziell vorgestellt werden“ – aus dem Beitrag „Doch eine terroristische Tat?“ von Konrad Litschko am 04. Oktober 2017 in der taz externer Link, worin deutlich wird, dass bisher die bundesdeutsche Tradition in diesem Verfahren vorherrscht: Hitler-Begeisterung und Hass auf Untermenschen, Arier-Idioten-Bewusstsein und Morddrohungen, sind ja keinesfalls gar nie nicht Zeichen einer irgendwie, eventuell, vielleicht im Hintergrund bestehenden Nazi-Gesinnung, sondern Ergebnis dessen, dass der arme Junge gemobbt wurde… Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag:

  • „Verschleiertes Tatmotiv“ von Aert van Riel am 05. Oktober 2017 in neues deutschland externer Link, worin es unter anderem einleitend heißt: „Das Auffliegen der NSU-Terroristen hat nicht zum notwendigen Umdenken in den Sicherheitsbehörden geführt. Noch immer tun sie ihr Möglichstes, um die Gefahren zu verharmlosen, die von Neonazis ausgehen. In dieses Muster passt auch der Umgang mit den Morden, die ein Jugendlicher im Sommer 2016 in München begangen hat. Die Tat wurde von den Behörden zum Racheakt eines psychisch Kranken an seiner Umwelt umgedeutet. Für den Täter spielte es angeblich keine entscheidende Rolle, wer seine Opfer waren. Dabei hatte er schriftlich verkündet, dass er »ausländische Untermenschen exekutieren« wolle. Das ist nur einer von vielen Belegen dafür, dass er Menschen aus rassistischen Motiven getötet hat…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=122373
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