Rechte als Objektschützer? Cottbus: Angriff auf Geflüchtete in ihrer Unterkunft wirft Fragen auf. Bürgerinitiative erhebt Vorwürfe gegen Security-Firma

PRO ASYL: Rassismus verursacht tödliche Verhaltensweisen„Der Vorfall hat sich bereits am frühen Neujahrsmorgen ereignet. Die Polizei informierte jedoch erst am Nachmittag des 8. Januar darüber – offenbar in Reaktion auf Informationen, die die Bürgerinitiative »Cottbus schaut hin« am selben Tag an die Presse versendet hatte. Laut Polizeipräsidium der Stadt im Südosten Brandenburgs sind am 1. Januar drei Geflüchtete von mehreren Deutschen teils schwer verletzt worden, und zwar nicht auf der Straße, sondern in ihrer Unterkunft (siehe jW vom Dienstag). Die Bürgerinitiative (BI) berichtete unter Berufung auf die Opfer, die Security-Beschäftigten in dem Heim hätten den Angreifern Zutritt gewährt, seien nicht eingeschritten, als diese auf die Geflüchteten einschlugen – und hätten die Polizei erst nach längerem Zögern alarmiert. (…) Die Sprecherin von »Cottbus schaut hin«, Maria Koch, sagte am Dienstag im Gespräch mit jW, alle drei Opfer hätten »massive Verletzungen« davongetragen. Einer werde noch immer wegen eines gebrochenen Kiefers in einer Klinik behandelt. Den Wachschützern seien zumindest erhebliche Versäumnisse vorzuwerfen. (…) Jan Gloßmann, Sprecher der Stadt Cottbus, sagte am Dienstag gegenüber jW, man überprüfe den Vorfall und eventuell vertragswidriges Verhalten von Distelkam-Mitarbeitern. Die grundsätzliche Prüfung des Dienstleisters obliege jedoch den Behörden an dessen Stammsitz, in diesem Fall also der Stadt Chemnitz. Von dort habe man im Vorfeld der Auftragsvergabe an Distelkam im Herbst 2017 kein Signal bekommen, dass gegen das Unternehmen etwas vorliege. Im Zuge der Prüfung werde man die dort Zuständigen aber nochmals kontaktieren, so Gloßmann. Die Cottbuser Verwaltung selbst könne »nicht jede Facebook-Seite überprüfen«, betonte er mit Blick auf die dort verfügbaren Informationen über den Inhaber.“ Beitrag von Jana Frielinghaus bei der jungen Welt vom 10. Januar 2018 externer Link

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