NSU-Opfer-Gedenken in Zwickau: Beispielhaft zum Thema „wie Antifaschismus nicht geht“

[17.-21. Mai 2017 in Köln] Tribunal „NSU-Komplex auflösen“Aus einem Baum wurden zehn. Sie stehen am Zwickauer Schwanenteich und erinnern an zehn Menschen, die vom »Nationalsozialistischen Untergrund« (NSU) ermordet wurden. Am Sonntag wurde der Gedenkort eingeweiht. Zwischenzeitlich gab es dabei Unmut über einen Kranz, den die AfD-Fraktion Zwickau am Vortrag abgelegt hatte. Eine Frau schnitt das Band der Partei ab, woraufhin die Polizei die Personalien der Frau feststellen wollte. Dagegen protestierten einige Besucher. Am heutigen Montag will die Bundeskanzlerin den neuen Ort besuchen. Zunächst war nur ein Baum für Enver Simsek gepflanzt worden, das erste Opfer der rechten Terrorgruppe, die sich heute vor acht Jahren selbst enttarnte. Der Baum wurde Ende Oktober abgesägt. Der Vorfall löste bundesweite Empörung aus – und viel Solidarität. Das Spektrum der Stifter für Gedenktafeln neben den Bäumen reicht vom Auschwitz-Komitee bis zum VW-Konzern, der in Zwickau ein Werk betreibt. Zugleich hielt man es für ratsam, den Gedenkort ständig von der Polizei sichern zu lassen…“ – aus dem Beitrag zur Einweihung „Ein Tribunal am zentralen Ort der Täter“ von Hendrik Lasch am 02. November 2019 in neues deutschland online externer Link, worin vor allem die „Rahmenbedingungen“ der (Nicht-)Ereignisse zusammengestellt sind. Siehe dazu auch zwei weitere aktuelle Beiträge über Ereignisse während der Zwickauer Veranstaltung, die den Charakter des staatstragenden Antifaschismus verdeutlichen:

  • „“Ich finde es eine Unverschämtheit, dass man mich als Tochter nicht wenigstens vorher fragt, mich nicht informiert, uns noch nicht einmal zur Eröffnungsfeier einlädt“, sagt Gamze Kubaşık“ am 02. November 2019 im Twitter-Kanal NSU-Watch externer Link ist die (kommentierte) Dokumentation der Pressemitteilung des Rechtsanwalts von Gamze Kubasik, in der die ganze Vorgehensweise kritisiert wird, mit der diese offensichtliche Pflichtübung vorbereitet und absolviert wurde. Wobei unterstrichen wird, dass die Nichteinladung sehr wohl auch direkte politische Absicht gewesen sein kann – will Frau Kubasik doch immer noch Antwort auf die Frage haben, warum Frau Merkels Versprechen, vollständige Aufklärung zuzusichern, nicht erfüllt worden sei…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=156742
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