Dresdner Zustände

Open Your Mind - Stop Racism: Dresden stellt sich quer am 27. Juli 2015Polizei lässt rassistische Proteste eskalieren: „Nachdem der Freistaat in einer Nacht- und Nebelaktion den Entschluss fasste, auf Grund der wenig überraschenden steigenden Zahl von asylsuchenden Menschen, auf der Bremer Straße im zentrumsnahen Dresdner Stadtteil Friedrichstadt ein provisorisches Zeltlager für insgesamt 1.100 Menschen zu errichten, kam es am frühen Freitagabend zu Ausschreitungen durch eine größere Gruppe von Nazis (Fotos). Unmittelbar nach dem Ende einer von der NPD angemeldeten Kundgebung direkt vor dem für das Zeltlager vorgesehenen Gelände versuchten etwa 30 Personen die nur wenige Meter entfernten Gegenproteste anzugreifen. Dabei flogen immer wieder Flaschen und Feuerwerkskörper, mindestens drei Personen wurden bei dem plötzlichen Gewaltausbruch verletzt. Die Polizei, die im Unterschied zur NPD-Demonstration am 17. Juni lediglich mit rund 50 Einsatzkräften vor Ort war, schien über mehrere Minuten nicht in der Lage zu sein, die Ausschreitungen zu unterbinden. Erst nach etwa einer halben Stunde gelang es den anfangs sichtbar überforderten Einsatzkräften, die Nazis abzudrängen. In den Abendstunden erreichten dann die ersten Busse mit geflüchteten Menschen die Sächsische Landeshauptstadt und wurden durch die etwa 150 vor Ort verbliebenen Menschen begrüßt. Obwohl das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zuvor die Zelte als unzureichend für Kinder bezeichnet hatte, erreichten zudem auch etliche Kinder das Lager…Beitrag von Paul bei den Alternativen Dresden News vom 25. Juli 2015 externer Link. Siehe dazu neu:

  • Geflüchtete protestieren gegen Zustände in Dresdner Zeltlager
    Nicht einmal eine Woche nach Öffnung eines Zeltlagers für bis zu 1.100 Menschen in der Friedrichstadt, ist es am Mittwoch zu ersten Protesten durch darin untergebrachte Bewohnerinnen und Bewohner gekommen. Mit einer Sitzblockade im Eingangsbereich forderten etwa 50 von ihnen bessere Bedingungen. Erst nach einer etwa einstündigen Diskussion mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuz (DRK) sowie Helferinnen und Helfern trafen Vertreter der Stadtverwaltung und der Präsident der Sächsischen Landesdirektion vor Ort ein und führten die Diskussion anschließend im Inneren des Lagers fort. Auf Grund der Gesamtsituation hatte sich Stunden zuvor das Netzwerk “Dresden für Alle” aus der Koordination der Hilfe zurückgezogen und die Verantwortung an den DRK-Landesverband übergeben. Gleich zu Beginn hatte das Netzwerk in kürzester Zeit insgesamt drei Arbeitsgruppen gebildet. Neben der Vermittlung von freiwilligen Übersetzerinnen und Übersetzern mit unterschiedlichsten Sprachkenntnissen hatte eine zweite Gruppe die zahlreichen Spenden aus der Bevölkerung sortiert und weitergegeben. Eine dritte Gruppe hatte es sich zur Aufgabe gemacht, die Betreuung der Menschen zu übernehmen…Beitrag von Paul bei den Alternativen Dresden News vom 30. Juli 2015 externer Link
  • Naziangriff nach Solidaritätsdemonstration
    Wenige Stunden nach dem Ende einer großen und kraftvollen antirassistischen Demonstration in der Friedrichstadt kam es zu einem Übergriff durch eine Gruppe von mindestens 30 rechten Hooligans auf abreisende Antirassistinnen und Antirassisten. Bei der nächtlichen Attacke wurde mindestens eine Person durch einen Flaschenwurf am Kopf verletzt. Nach der plötzlichen Attacke ergriffen die Täter die Flucht. Erst als etliche bereits abgereiste Personengruppen wieder zurückkehrten, entspannte sich die Lage wieder. Die sächsische Polizei sah sich Zeugenberichten zufolge auch nach drei Anrufen außerstande, Hilfe zu leisten. Trotz vorheriger Ankündigung hatte die Dresdner Polizei nach eigenen Angaben zu später Stunde keine größeren Kräfte mehr vor Ort, um das Lager vor etwaigen Übergriffen zu schützen. Die dem Angriff vorausgegangene Demonstration war zuvor abgesehen von zwei kleineren Rangeleien relativ störungsfrei verlaufen…Beitrag von Paul bei den Alternativen Dresden News vom 28. Juli 2015 externer Link. Siehe dazu auch:

  • Open your Mind – Stop Racism. Demonstration für eine sichere und menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten! 27. Juli 2015, Bahnhof Dresden-Mitte
    Zum x-ten Mal rottet sich morgen (also am heutigen Montag, 27. Juli 2015) der besorgt-deutsche Mob zusammen, so weit so schlecht. Doch etwas ist anders. Seit letztem Freitag sind mehrere hundert Asylsuchende in der Dresdner Freidrichstadt in einem, euphemistisch „Zeltstadt“ genannten, Lager untergebracht. Was macht der*die gemeine Deutsche? Richtig, mit Schaum vor dem Mund dem eigenen Besorgtsein Ausdruck zu verleihen. Doch anstatt gegen die menschenverachtende Unterbringung in Zeltlagern zu demonstrieren richtet sich der Volkszorn gegen jene, welche hilfesuchend unser aller Solidarität erfahren müssten. Und wie uns die Vergangenheit gezeigt hat, ist das bunte und weltoffene Dresden kein guter Ort für nicht autochthone Mitmenschen. So kam es am 02. März diesen Jahres zu einem koordinierten Angriff von mehreren hundert (Neo-)Nazis und Pegidiast*innen auf das auf dem Theaterplatz stattfindende Camp des Refugee strugles. Auch damals schon waren es die Aktivist*innen die dafür sorgten, dass die Schlechtmenschen in ihre Grenzen verwiesen worden. Heute sieht es wieder danach aus, dass Politik und Polizei nicht Willens sind für die Sicherheit der Geflüchteten zu sorgen. Deshalb kommt morgen, den 27. Juli, um 19:00 Uhr zum Bahnhof Dresden-Mitte um mit uns und anderen ein Zeichen für eine sichere und menschenwürdige Unterbringung aller Geflüchteter und gegen Rassismus zu setzen!Dieser und weitere Aufrufe zum selben Termin dokumentiert bei der undogmatischen radikalen antifa dresden vom 26. Juli 2015 externer Link. Siehe auch:

    • den aktuellen Stand bei Dresden nazifrei vom 27. Juli 2015, 8.30 Uhr (Achtung: böser Facebook-Link) externer Link:
      Gestern wurde in Dresden-Stetzsch ein Asylsuchendenheim, in dem heute die ersten Geflüchteten einziehen sollten, von Nazis angegriffen (…). Zudem kam es in der Nacht zu mehreren Versuchen von Nazis, die ‪#‎ZeltstaDD in der Bremer Straße 25 anzugreifen. Dies konnte nur durch die Initiative mehrerer Dutzend Antifaschist_innen verhindert werden, die das Zeltlager bis in die Morgenstunden hinein schützten. Allein die letzten 24 Stunden zeigen, wie wenig der Schutz für Geflüchtete in Dresden derzeit gewährleistet ist! Wir wollen heute Abend mit euch für eine sichere und menschenwürdige Aufnahme von Geflüchteten demonstrieren! Gleichzeitig werden wir mit dieser Demonstration die #ZeltstaDD während und nach der ebenfalls stattfindenden Pegida-Demo vor Übergriffen durch rassistische „besorgte Bürger_innen“, „Patriot_innen“, „Nationalist_innen“, Hooligans und Neonazis schützen! Wir rufen euch alle auf, euch an der Demo zu beteiligen und Gesicht zu zeigen gegen den braunen Ungeist, der auch in Dresden die Köpfe zu vieler Menschen zu lange beherrscht und noch das letzte bisschen Mitmenschlichkeit abgetötet hat! …
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=84331
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