Dresden am Montag (13.4.): Geert Wilders „zu Gast“ bei Pegida – Dresden nazifrei ruft zum Protest

Dresden am Montag (13.4.): Geert Wilders “zu Gast” bei Pegida – Dresden nazifrei ruft zum Protest… bei aller von PEGIDA ausgehenden Gefahr hat das Scheitern der Bewegung außerhalb Dresdens bestätigt, dass die, die da „Wir sind das Volk!“ rufen, zuallererst ein sächsisches, wenn nicht gar ein spezifisches Dresdner Problem sind – und somit nur vor Ort mit einer gemeinsamen Anstrengung aller lokalen antirassistischen Akteur_innen gestoppt werden können. Offenbar fürchtet PEGIDA den zunehmenden Bedeutungsverlust und hat im Streben um mehr (inter-)nationale Relevanz Geert Wilders, den Vorsitzenden der niederländischen PVV, eingeladen, am 13.04. in Dresden zur neuen rechten Bewegung zu sprechen. Einen Mann also, der sich seit Jahren und weit über die Niederlande hinaus einen Namen als Islamhasser gemacht hat, der den Islam für „faschistisch“ und eine „kranke Ideologie“ hält und der – läge es in seiner Macht – den Koran verbieten lassen würde. Es überrascht nicht, dass sich der islamo-rassistische Wilders und die islamo-Rassist_innen von PEGIDA gut verstehen…Aufruf zum Protest am 13. April 2015 in Dresden von und bei Dresden nazifrei vom 30. März 2015 externer Link. Aus dem Text:

  • Dresden – mal wieder instrumentalisiert
    Rund 10.000 Menschen sind in Dresden einem Aufruf von PEGIDA gefolgt und haben dem Rechtspopulisten Wilders zugejubelt. Damit sei eine Grenze überschritten, hört man nun von Sächsischen Politikern. Und: Dresden werde mal wieder instrumentalisiert…Beitrag von Patrick Gensing auf publikative.org vom 14. April 2015 externer Link. „… Dresden bleibt in der Eigenwahrnehmung das ewige Opfer: Von den Nazis verführt, von den Alliierten bombardiert, von den Russen besetzt, vom Westfernsehen unerreicht, nach der Wende von den Neonazis als Aufmarschgebiet missbraucht, von Flüchtlingen überrollt – und nun auch noch von einem ausländischen Rechtspopulisten instrumentalisiert…“ heißt es da gleich nach dem Absatz „… Dass diese Selbststilisierung als Opfer vielleicht eine Ursache für den enormen Zuspruch – denn 10.000 Teilnehmer bei PEGIDA sind europaweit nur in Dresden wenig – sein könnte, scheint im “Elbflorenz” weiterhin kaum jemand in den Sinn zu kommen…

  • Wilders beschwört Deutschlands „Neue Wende“
    in niederländischer Politiker und Islamfeind als Zugpferd für Pegida? Funktioniert hat der Trick nur bedingt… Beitrag von Michael Klarmann bei telepolis vom 14. April 2015 externer Link. Aus dem Text: „… PR- und Mobilisierungscoup gelungen? Einereits: Ja. Die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ (Pegida) und deren Mastermind Lutz Bachmann erreichten in den letzten Tagen medial wieder immense Reichweite – auch wenn Bachmann am Montag sagte, ihn interessiere solcher „Blödsinn“ einen „lauen Furz“. Andererseits: Nein. Zwar verbuchte man dank des Besuches von Geert Wilders wieder Zulauf, aber die erwarteten 30.000 Teilnehmer waren es dann doch nicht, die dem dynamisch wirkenden Popstar der oftmals doch so plump und hasserfüllt wirkenden islamfeindlichen Szene zujubelten…
  • Dresden: Protest gegen Pegida-Großaufgebot in Sicht- und Hörweite verboten
    Die Dresdner Versammlungsbehörde hat unsere angemeldete Demo per Auflagenbescheid aus der Friedrichstadt verbannt und damit unser Recht auf Protest mindestens in Hör- und Sichtweite nicht nur eingeschränkt, sondern uns dieses Recht verwehrt, unsere Demo de facto verboten. Stattdessen sollen wir zum Postplatz laufen. Begründet wurde dies mit der erwarteten hohen Teilnehmer_innenzahl von Pegida und den deshalb nötigen freien Anreiserouten. Wie viele Menschen am Montag tatsächlich den rassistischen Rufen von Bachmann und Co zu ihrem geladenen Messias Wilders folgen, ist reine Spekulation, aber 30000 werden es mit großer Sicherheit nicht. Das weiß auch die Stadt und die Polizei…Meldung von und bei Dresden nazifrei vom 10. April 2015 externer Link, nach der es nun also neue Mobi-Punkte gibt, und parallel dazu den Gang vors Gericht für die ursprüngliche Route. Siehe dazu:

    • Aus dem Text: „… haben wir sehr wohl verstanden, welch perfides Spiel die Stadtverwaltung Dresden und die Polizei hier mit uns spielen wollen: da wird schon drei Tage vorher eskaliert und alles getan, um Bilder wie in Frankfurt zu erzeugen. Das kalte Kalkül dahinter: Menschen, die womöglich stundenlang anreisen stellen sich nicht friedlich kilometerweit entfernt von Pegida zum Protest auf und sobald es Auseinandersetzungen mit der Polizei gibt, kann man wieder volles Rohr auf „linke Gewalttäter“ schimpfen. Doch da machen wir nicht mit! …
    • Es hat außerdem Bachmann wegen des Blockade-Aufrufs von Dresden nazifrei eine Strafanzeige gegen unbekannt gestellt – siehe dazu auch den Beitrag „Stadt verlegt Protestdemo“ in der Sächsischen Zeitung online vom 10. April 2015 externer Link
  • Aus o.g. Aufruftext vom 30. März 2015: „… Am 13.04.2015 geht es also nicht nur um Dresden und den Protest gegen PEGIDA! Vielmehr droht die Rückkehr dessen, was so viele Menschen mit uns in den letzten Jahren erfolgreich bekämpft haben: Dresden als Ort eines rechten Großevents; Zentrum einer Bewegung, die weit größer und gefährlicher ist, als es die dumpfen Trauermarsch-Nazis je sein konnten. Deswegen rufen wir alle Menschen in Dresden, Sachsen, Deutschland und Europa auf, am 13. April nach Dresden zu kommen und mit uns den Plan der Bachmänner, Wildersse und Co. zum Scheitern zu bringen. (…) Zusammen haben wir Dresden den Nazis genommen – mit eurer Hilfe stoppen wir jetzt auch PEGIDA! …
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=78357
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