Die Rechte in Cottbus. Die Rechte an Berliner Universitäten – Alltag in der BRD?

Nazis rausEine „Krake, die sich in der Stadt breitmacht und dort bestimmen will“ – so beschreibt Heiko Homburg vom Verfassungsschutz Brandenburg die rechte und rechtsextreme Szene in Cottbus. Auch rbb-Recherchen zeigen: Längst ist diese über Fußballstadien hinaus verzweigt und agiert professionell. Unser Redakteur Adrian Bartocha fasst zusammen, wie weit die Szene in Teile der Gesellschaft hineinragt.  Der Verfassungsschutz Brandenburg spricht von circa 400 Personen, die im Raum Cottbus als rechtsextremistisch eingeordnet werden. Bei den rbb-Recherchen wurden 60 bis 80 Personen genauer beobachtet. Zur Szene gehören Mitglieder von Inferno Cottbus, einer rechtsextremen Fangruppierung. Diese hat nach rbb-Recherchen die Kontrolle über den Fanblock im Cottbusser Stadion der Freundschaft übernommen und schüchtere gezielt Fans ein, die sich dagegen wehren. Das Netzwerk verzweigt sich weiter: Dazu gehören auch Sicherheitsunternehmen, Kampfsportschulen, Geschäfte, in denen rechte Mode oder Musik vertrieben werden. Laut Adrian Bartocha vom rbb ist die Professionalität dieser Mischszene auffällig. Teile der Szene sind ökonomisch erfolgreich, sorgen vor Ort für Arbeitsplätze. So stellte ein der Szene zugehöriges Sicherheitsunternehmen die Ordner im Cottbusser Stadion. Eine andere Security-Firma steht der Rockerszene nahe und bewachte das Cottbusser Stadtfest. Rechte Modemarken haben in Cottbus ihren Sitz. Neben Einflussnahme in der Fussballszene und im Sicherheitsgewerbe werden beispielsweise Jugendliche mit „deutschnationalem“ Gangster-Rap und Lifestyle angesprochen. In einem professionell produzierten Musikvideo seien Mitglieder von Inferno Cottbus, rechte Modelabels und eine Sicherheitsfirma zu sehen…“ – aus dem Beitrag „Wie die rechte Szene in Cottbus Einfluss nimmt“ von Adrian Bartocha am 31. Januar 2019 beim Inforadio externer Link über eine Verlautbarung des VS, die nicht zu seiner „Kernkompetenz“ gehört… Siehe dazu auch einen Beitrag über die Unis in Berlin:

  • Die Cottbus-Connection: Wie sich ein rechtes Netzwerk in Cottbus breit macht
    Die ehemaligen Mitglieder der rechtsradikalen Hooligan-Gruppierung Inferno Cottbus wirken auch in die Stadt hinein: Führende Köpfe von „Inferno“ sind Teil eines gefährlichen Netzwerks. Diese Szene gibt in Cottbus zunehmend den Ton an…“ Text und Video des Beitrags von A. Bartocha und J. Wiese am 31.01.19 beim rbb externer Link
  • „An den Unis wüten Rechtsextreme“ von Emil Larson am 31. Januar 2019 in neues deutschland externer Link zum rechten Treiben an Berliner Unis unter anderem: „… Die Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) der Humboldt-Universität (HU) sind in der Regel kein Anlass für erregte Gemüter. Die meisten Studierenden interessieren sich nicht dafür, da der Einfluss des Parlaments ohnehin begrenzt ist. An den Berliner Hochschulen konkurrieren vor allem linke Gruppen auf den Wahllisten miteinander. Rechtsextremisten sind bisher in den Universitätsparlamenten kaum in Erscheinung getreten. Doch das ändert sich. Vor kurzem gründete sich die »Campus Alternative Berlin« als Hochschulgruppe der »Jungen Alternativen« (JA), der Jugendorganisation der AfD, an den Berliner Universitäten. Seitdem, so erzählen es linke Studierende, seien die Rechten aktiver geworden. Besonders im Fokus scheint die Hochschulgruppe »International Youth and Students for social equality« (IYSSE – Internationale Jugend und Studierende für soziale Gleichheit) zu stehen. Bereits mehrfach störten rechte Studierende Veranstaltungen dieser linken Gruppe. So auch vor einigen Wochen, als 25 Personen einen Vortrag über die sogenannte Neue Rechte und rechte Professoren durch lautstarke Zwischenrufe unterbrachen…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=143625
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