[Antifaschistische Mobilisierungsdebatte] DD: Kritische Nachbetrachtung zur Demo in Heidenau am 21. August

Heidenau 2015: Nazis raus aus den Köpfen! Plakat der Linken SachsenAm 21. August 2016 beteiligten sich viele Mitglieder der FAU Dresden zusammen mit Mitgliedern anderer syndikalistischer Organisationen in Sachsen an der Demonstration, die an die Pogrome in Heidenau vor einem Jahr erinnern sollte. Auf der Demonstration führte eine Reihe von Vorkommnissen zu großem Unmut in unseren Bezugsgruppen. (…) Die Demonstration startete nach dem Einmarsch von ca. 200 Antifaschist_innen, die mit dem Zug angereist waren. Geschlossen und im schwarzen Block betraten sie den Bahnhofsvorplatz mit „Scheiß Drecksnest!“-Sprechchören und einer äußerst martialischen Außenwirkung. Einige Demoteilnehmende, insbesondere aus Heidenau, verließen daraufhin den Startkundgebungsplatz. Im Vergleich zu früheren Demonstrationen in Heidenau waren die Teilnehmenden im wesentlichen auch fast nur als weiß und jung wahrnehmbar. (…) Auf der Demonstration selbst kam es immer wieder zu Beleidigungen, Drohungen, Abfotografieren, klassistischer und stadtzentristischer Diskriminierung von Seiten einer Reihe von Demoteilnehmenden, nicht nur gegen offensichtliche Nazis sondern auch gegen unbeteiligte Passant_innen und Anwohner_innen. Auch viele der Sprechchöre waren politisch unreflektiert, teilweise diskriminierend und konterkarrierten die besonnene Moderation und die sachlichen Redebeiträge. Am Ende des Tages blieb für uns daher die Frage, mit was für Leuten wir da z.T. eigentlich demonstriert haben und ob wir unseren Organisationsversuchen im Kreis im Besonderen und dem Projekt einer emanzipatorischen Linken im Allgemeinen vor Ort nicht nachhaltig mit dieser Demonstration geschadet haben…Beitrag der FAU Dresden bei Indymedia linksunten vom 07.10.2016 externer Link

Siehe zum Hintergrund unser Dossier „Brauner Mob gegen Flüchtlinge in Heidenau“

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=105582
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