Die AfD hat mächtig nach Berlin mobilisiert: Zehntausende GegendemonstrantInnen (alle ohne Kohle aus dem Reichsführerbunker)

Aktionstage gegen AfD und autoritäre Europapolitik am 16./17. MaiDoch nicht nur die Partyszene setzte am Sonntag ein Zeichen gegen die AfD. Insgesamt demonstrierten laut dem Bündnis »Stoppt den Hass« 72 000 Menschen. Ein Zusammenschluss von Künstler*innen, Theatern und Musiker*innen zog mit einer glänzenden Demonstration durch Berlin-Mitte. Auf dem Bertolt-Brecht-Platz hielt das von Geflüchteten gegründete Netzwerk »We’ll Come United« eine antirassistische Kundgebung mit Konzerten, Theateraufführungen und Reden ab. Und auch zu Wasser demonstrierten Berliner*innen gegen die AfD. Das Anarche-Kollektiv demonstrierte auf 15 selbstgebauten Booten in Hör- und Sichtweit des rechten Aufmarsches. Der DJ und Partyveranstalter Mauro Feola war einer von vielen Party-Aktivist*innen, die der AfD den Tag vermiesen wollten. »Die AfD ist Ausdruck eines allgemeinen Rechtstrends«, sagte der Brasilianer kurz seinem Auftritt auf dem Wagen des Queer-Blocks dem »nd«. »Für uns als Partyszene sind die Freiheiten Berlins selbstverständlich, aber das kann sich durch Parteien wie die AfD ändern.« Auch die bekannte Drag-Queen Gloria Viagra, die mit roter Kurzhaarfrisur, verspiegelter Sonnenbrille und glitzerndem Schnurbart erschien, sagte dem »nd«: »Die AfD ist eine Partei von Rassisten und Faschisten, die Ängste und Hass schürt – deshalb ist es so wichtig hier heute Stellung zu beziehen.«“ – aus dem Beitrag „Alternative zur AfD“ von Niklas Franzen und Robert D. Meyer am 28. Mai 2018 in neues deutschland externer Link über die vielfältigen Aspekte der Gegendemonstrationen. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Betrag:

  • „Lautstarke Mehrheit“ von Lothar Bassermann am 28. Mai 2018 in der jungen welt externer Link hebt zu den AfD-Unterstützern hervor: „Die Polizei hatte angekündigt, das Versammlungsrecht der Rechten durchzusetzen. Dies bekamen insbesondere jene rund 500 Menschen zu spüren, denen es gelungen war, an verschiedenen Punkten auf die AfD-Route zu gelangen und deren Demo mit Sitzblockaden aufzuhalten. Sie wurden zunächst von Beamten eingekesselt und anschließend gewaltsam von der Straße geholt, wobei Augenzeugenberichten zufolge Teilnehmer der Blockaden erheblich verletzt wurden. Gegen einige von ihnen setzten Polizisten Pfefferspray ein. Auf der Abschlusskundgebung der AfD-Anhänger klagte der Bundesvorsitzende der Partei, Jörg Meuthen, mit der Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) werde »Deutschland buchstäblich hergeschenkt«. Der Kovorsitzende Alexander Gauland hetzte, die etablierten Parteien »lieben die Fremden, nicht uns, nicht euch, nicht die Deutschen«. Vorstandsmitglied Beatrix von Storch sprach von der »Herrschaft des Islam«, die in Deutschland nichts anderes sei als die »Herrschaft des Bösen«. Aus den Reihen der AfD-Anhänger, offenbar viele aus dem islamfeindlichen Pegida-Bündnis und Mitglieder der »Identitären Bewegung«, wurden immer wieder ausländerfeindliche Parolen gerufen. Die Polizei hatte den Platz abgeriegelt, Gegendemonstranten aber bis in Sichtweite vorgelassen. Mit Technobeats, Trommeln und anderen Perkussionsinstrumenten ließen sie die rechte Kundgebung zeitweilig im Lärm versinken. Zur Beschallung trug maßgeblich ein von der Berliner Clubszene organisierter Umzug von rund 30 Musikwagen bei, an dem sich nach Angaben der Veranstalter allein rund 10.000 Menschen beteiligten“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=132639
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