Antifaschismus mit Erfolg: Bei der Nika-Konferenz III in Berlin diskutierten 400 Konferenzteilnehmer*innen Strategien gegen den Rechtsruck

Kampagne “Nationalismus ist keine Alternative!”Antifa muss nicht nur bedeuten, einen frustrierenden Abwehrkampf zu führen. Ein antifaschistisches Selbstverständnis kann ebenso umfassen, auf eine solidarische Gesellschaft ohne Gewalt und Ausbeutung hinzuarbeiten – und vielleicht sogar zu siegen. Dies war der Gedanke hinter der dritten bundesweiten Konferenz der antifaschistischen Kampagne »Nationalismus ist keine Alternative« (NIKA), die von Freitag bis Sonntag in der Berliner Humboldt-Universität stattfand. Das bewusst nach vorne gerichtete Motto: »Wie wir gewinnen«. Nach Angaben von NIKA wurde die Konferenz von etwa 400 Teilnehmer*innen besucht. Aktivist*innen hatten im Rahmen der Kampagne in den vergangenen drei Jahren zahlreiche Aktionen und Blockaden gegen die AfD wie auch die Regierungsparteien durchgeführt. Ihr Erkennungszeichen waren weiße Maleranzüge. Auf Podien und in Workshops werteten die Antifaschist*innen ihre bisherigen Erfahrungen aus. In den Diskussionsrunden ging es etwa um die Frage, ob es mehr Klassenkampf gegen den Rechtsruck brauche. »Bei den Hartz-IV-Protesten haben wir Linke es verbockt«, sagte der Teilnehmer Jan. Überlegt wurde, ob man beispielsweise am 1. Mai einen europaweiten »ungehorsamen Karneval der Vielen in den Vierteln der Wenigen« organisieren solle. Am Freitag berichteten Aktivist*innen aus England, Österreich, Italien und Tschechien über die dortigen Kämpfe. Auf der Konferenz gab es nicht nur Theorie: Am Samstagabend zog eine Demonstration unter dem Motto »Kein Raum der AfD« mit mehreren Hundert Teilnehmer*innen durch Mitte. (…) Auf den Planungstreffen am Sonntag wurde von den Konferenzteilnehmer*innen beschlossen, sich mit Aktionen an dem Frauenstreik am 8. März zu beteiligen. Man wolle in diesem Rahmen den »Antifeminismus der neuen Rechten angreifen«, sagte Sommer…“ Bericht von Sebastian Bähr bei neues Deutschland vom 20. Januar 2019 externer Link, siehe zur Konferenz auch:

  • Ein Kongress will gewinnen New
    „… Auch die Kampagne „Nationalismus ist keine Alternative“ (Nika) gibt es nun seit mehr als drei Jahren. Sie wurde Anfang 2016 unter dem Motto „gegen die Festung und ihre Fans“ von verschiedenen linksradikalen Gruppen gegründet. Ziel war, dem Ping-Pong des Grauens zwischen den Faschisten der „neuen Rechten“ und der sogenannten Mitte der Gesellschaft samt ihrer Abschottungspolitik etwas entgegenzusetzen. Jenseits der üblichen Formen antifaschistischer Einpunkt-Mobilisierungen sollte eine niedrigschwellige Mitmachkampagne den bundesweiten Rahmen bieten, um die Normalisierung der Rechten nach dem „Summer of Migration“ praktisch zu stören und die eigene Organisierung kontinuierlich zu stärken. Seitdem ist einiges passiert; sowohl im Rahmen der Kampagne wie im Rest der Gesellschaft. Der Versuch der Etablierung einer rechten Hegemonie zeigte sich dabei vielleicht am deutlichsten an den penetranten Versuchen, ausgerechnet den „offenen Dialog“ mit den Rechten zum Ausweis demokratischer Gesinnung zu verklären. Nachdem die AfD im Herbst letzten Jahres auch in die letzten zwei Landtage einzog, Horst Seehofer immer noch Innenminister ist und die extrem rechte Regierung in Österreich fest im Sattel sitzt, wurde im Januar an der Humboldt Universität in Berlin die naheliegende Frage diskutiert: How we win? Mehr als 400 Aktivist_innen, aus dem gesamten Bundesgebiet, Österreich, Tschechien, Großbritanien und anderen Teilen Europas diskutierten in diesem Sinne inhaltliche Fragen, wie z.B. die Analyse der autoritären Formierung oder die Bedeutung von Feminismus, Antirassismus und einer neuen Klassenpolitik…“ – aus dem Konferenzbericht „Nika-Konferenz III: „How we win““ am 02. Juli 2019 beim Antifaschistischen Infoblatt externer Link (ein Beitrag von TOP B3RLIN).
  • Erster Rückblick auf die NIKA Konferenz in Berlin (Video und Pressespiegel)
    Vom 18. bis zum 20. Januar hat sich die Kampagne in der Humboldt-Universität in Berlin getroffen. Wir haben diskutiert, viel gelernt und darüber geredet, wie wir 2019 gewinnen werden…“ (Video)Bericht vom 30. Januar 2019 bei Nationalismus ist keine Alternative externer Link, dort auch Pressespiegel
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=143125
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