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Was die EU kann… US Regierung wirft 60.000 Menschen aus Haiti aus dem Land

Haitianer demonstrieren gegen Massenabschiebung am 21.11.2017 in Palm Beach, FloridaDas US-Heimatschutzministerium hat ein Programm beendet, das Zehntausenden Haitianern nach dem verheerenden Erdbeben im Jahr 2010 einen besonderen Schutzstatus in den USA einräumt. Nach Angaben der Behörde seien die „außergewöhnlichen und vorübergehenden Bedingungen“ für den Schutzstatus nicht mehr gegeben. Dies habe man nach eingehender Prüfung entschieden. Die haitianischen Behörden hätten „erhebliche Schritte unternommen, um die Stabilität und die Lebensqualität ihrer Bürger zu verbessern“. Das Land sei nun in der Lage, Rückkehrer in normaler Zahl wieder aufzunehmen.  Vor sieben Jahren hatten die USA knapp 59.000 Haitianern ermöglicht, auch nach Ablauf ihres Visums im Land zu bleiben und nicht in ihre Heimat zurückkehren zu müssen. Dort hatte ein Erdbeben große Schäden angerichtet. 200.000 Menschen waren getötet worden, 1,5 Millionen verloren ihr Zuhause. Kurz danach war eine schwere Cholera Epidemie in dem Land ausgebrochen, an der zusätzlich mehr als 9.000 Menschen starben. Seitdem ist das Land von internationaler Entwicklungshilfe abhängig“ – aus der Meldung „USA beenden Schutzstatus von Flüchtlingen aus Haiti“ am 21. November 2017 bei Zeit Online externer Link – wozu noch zu ergänzen wäre, dass es inzwischen offiziell bestätigt ist, dass die erwähnte Cholera-Epidemie von den angeblichen Hilfstruppen der UNO, der MINUSTAH Mission ins Land geschleppt wurde. Außerdem brachten sie auch eine „Vergewaltigungsepidemie“ mit sich… Siehe dazu drei weitere aktuelle Beiträge und zwei Beiträge zu Protesten, organisiert von Gewerkschaften und Migrations-Netzwerken:

  • „USA wollen zehntausende Flüchtlinge nach Haiti zurückschicken“ von Karin Jankier am 21. November 2017 in der SZ Online externer Link dokumentiert Aussagen von Hilfsorganisationen: „Steffen Richter, Sprecher der Hilfsorganisation Humedica, die schon seit der Zeit vor dem Erdbeben in Haiti Projekte betreut, schätzt die Auswirkungen dieser geplanten Rückführung zehntausender Menschen problematisch ein: „Die Zerstörungen, die das Erdbeben vor acht Jahren angerichtet hat, sind nicht mehr unmittelbar zu sehen, trotzdem hat sich die humanitäre Situation im Land nicht wirklich verbessert.“ Zwar könne die Rückkehr ausgebildeter Haitianer auch eine Chance für das Land bedeuten, aber die Region sei nach wie vor von Naturkatastrophen bedroht, gibt Richter zu bedenken. Auch Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe, weist darauf hin, dass immer noch Millionen von Menschen in den temporären Behausungen leben, die nach dem Erdbeben errichtet worden waren. „Laut UN benötigen 2,7 Millionen Menschen in Haiti humanitäre Hilfe“, sagt Keßler, der das Land mehrfach selbst bereist hat. Von 1,5 Millionen Menschen sei die Nahrungsmittelversorgung nicht gesichert und etwa 30 000 Menschen seien nach wie vor von Cholera bedroht“.
  • „Erzwungene Heimkehr nach Haiti“ am 21. November 2017 bei der taz externer Link ist eine dpa-Meldung, in der unter anderem hervor gehoben wird: „Haiti teilt sich mit der Dominikanischen Republik die Karibikinsel Hispaniola und ist das mit Abstand ärmste Land des amerikanischen Kontinents. Auf einer Fläche von knapp der Größe Brandenburgs leben rund zehn Millionen Einwohner. In den USA gibt es mehr als eine halbe Million haitianischer Einwanderer. Eine ihrer Hochburgen ist das Stadtviertel „Little Haiti“ in Miami (Florida). Die politische Lage in Haiti bleibt nach Einschätzung der Vereinten Nationen politisch fragil. Mitte Oktober endete dort nach 13 Jahren die UN-Mission Minustah zur Stabilisierung des Landes“.
  • „Trump Administration Ends TPS for 50,000 Haitians“ am 20. November 2017 hier bei Commondreams externer Link dokumentiert, ist Erklärung und Aufruf der New York Immigration Coalition zur Attacke der Trump-Regierung gegen die Flüchtlinge aus Haiti. Allein in dieser Stadt leben rund 30.000 Menschen – darunter über 5.000 aus Haiti – die einen „zeitweilig geschützten Status“ haben, meist Opfer von Naturkatastrophen. Die Koalition weist in ihrer Erklärung darauf hin, dass diese Menschen, die eben oftmals schon lange Jahre in den USA leben, oft längst „Wurzeln geschlagen“ haben und entsprechende Lebensplanungen gemacht – und ruft dazu auf, an die Kongressabgeordneten zu appellieren, die entsprechende Gesetzesänderung rückgängig zu machen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=124331
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