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Drei Jahre nach dem Polizeimord an Michael Brown in Ferguson: No change

Ermordung des jungen Michael Brown durch die Polizei in Ferguson/USADrei Jahre – und Tausende Todesopfer später – nach dem Polizeimord von Ferguson ist festzuhalten: Es hat sich nichts geändert. Jedenfalls nicht, was den Krieg der US-Polizei gegen alles betrifft, was in ihr rassistisches Raster passt. Und man muss die positive Beurteilung dessen, was von staatlicher Seite als Antwort auf die Massenproteste kam, nicht teilen, um folgende Passagen als Bilanz zu ziehen: „Drei Jahre später ist die Wut über die Brutalisierung von Afroamerikanern politisch verpufft, übertönt von der Freakshow in Washington. Dabei gehen die Übergriffe oft unbestraft weiter, mehren sich sogar wieder, gedeckt von einer neuen Staatsmacht, deren nationalkonservative Law-and-Order-Agenda die Bürgerrechte nicht weißer Minderheiten mit Füßen tritt. „Wir verlieren die Schlacht gegen Polizeigewalt in Amerika“, räumte der prominente Aktivist Shaun King jetzt in der „New York Daily News“ ein“ – wie es in dem Kommentar „Das Sterben geht weiter“ von Marc Pitzke am 09. August 2017 bei Spiegel Online externer Link zusammenfasst. Dennoch hat sich einiges verändert: Die Protestbewegung gegen das „System Ferguson“ hat sich nicht nur entwickelt, sondern ist zu einem Faktor in der politischen Landschaft der USA geworden. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag und die aktualisierten Verweise auf eine Homepage und einen Twitterkanal:

  • „How Ferguson, Mo., Changed America … and Me“ von Michael Harriot am 09. August 2017 bei The Root externer Link ist ein Beitrag, der ausgehend von dem für den Autor selbst unerklärlichen Zwang, durch vier Bundesstaaten hindurch in einer Nachtfahrt nach Ferguson  zu gelangen, „weil ich einfach da sein musste“  erörtert, was das besondere an der Black Lives Matter Bewegung ist, die danach entstand – nicht zuletzt die persönliche Betroffenheit der Aktiven. Eine Betroffenheit die, so wird in dem Beitrag unterstrichen, all jene verspüren, die immer ein „komisches Gefühl“ haben, wenn sie in eine Polizeikontrolle geraten, selbst wenn sie weder etwas getan haben noch zu befürchten haben – die Angst ist Bestandteil des Systems.
  • „Killed By Police 2017“ externer Link – die Webseite, die die Todesopfer der US-Polizei zählt und dokumentiert – auf die wir leider schon verschiedentlich hinweisen mussten – ist am 09. August 2017 für das laufende Jahr bereits auf 748 Todesopfer gekommen. Das Jahr 2017 fing entsprechend an: Am 1. Januar starben 5 Menschen durch Polizeikugeln.
  • #BlackLivesMatterexterner Link ist der Twitterkanal der Bewegung, die sich aus dem Tod Michael Browns (und vieler anderer) entwickelt hat und ist natürlich zum Datum 9. August voll mit Beiträgen zum Gedenken an den Jungen der von der Polizei niemals erschossen worden wäre – wenn er nicht diese Hautfarbe gehabt hätte.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=119963
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