»
USA »
»
»
USA »
»

Eher eine Bankrotterklärung oder Todesdrohung? US-Regierung will eine Million bewaffnete Lehrer – und erntet Widerstand

20. April 2018: „Day of Action to Stop Gun Violence in our Schools“ (USA)Im Anschluss an das Massaker kam es zu zu öffentlichen Protesten von SchülerInnen, die sich spontan unter dem Motto „Never Again MSD“ zusammenschlossen. Eine Rede der Schülerin Emma Gonzalez verfielfältigte sich in den sozialen Medien viral. Darin griff sie v.a. Präsident Donald Trump und seine Verbindungen zur Waffenlobby NRA an: „Wenn der Präsident mir ins Gesicht sagt, dass das eine schreckliche Tragödie war (…) und dass man nichts tun kann, frage ich ihn, wie viel Geld er von der National Rifle Association bekommen hat“. Sie fügte hinzu: „Ich weiß es: 30 Millionen Dollar.“ Die NRA setzt sich in den USA vehement für das Recht ein, dass jeder Mensch eine Waffe tragen darf. Dafür baut sie zahlreiche Verbindungen zu Politikern auf und finanziert ihre Wahlkämpfe. (…) Derweil versucht US-Präsident Donald Trump, der öffentlichen Aufmerksamkeit eine Wende zum Vorteil der Waffenindustrie zu geben. So schlug er vor, mehr bewaffnete Polizisten in der Nähe von Schulen zu postieren sowie Lehrer zu bewaffnen. Und Floridas Gouverneur Scott kündigte an, Polizisten an jede öffentliche Schule zu entsenden. Während des Amoklaufs von Parkland mit 17 Toten stand ein bewaffneter Polizist vor der Schule, der nicht eingeschritten war“ – aus dem Beitrag „Widerstand gegen amerikanische Waffenlobby“ am 27. Februar 2018 bei Perspektive Online externer Link, in dem auch noch darauf verwiesen wird: „Für den 24. März wird nun eine große Demonstration unter dem Motto „March for our Lives“ in Washington und anderen Städten geplant. Sie richtet sich vor allem gegen den enormen politischen Einfluss der Waffenlobby NRA. Weitere Proteste sind am 14. März und 20. April geplant“. Zu den gesellschaftlichen Debatten und Auseinandersetzung nach dem Parkland-Massaker drei weitere aktuelle Beiträge und der Verweis auf unsere erste Materialsammlung dazu:

  • „Bewaffnet uns – mit Büchern, Zeit und Geld“ am 23. Februar 2018 bei Spiegel Online externer Link ist ein Beitrag zur wachsenden Reaktion von Lehrerinnen und Lehrern auf die Politik der Trump-Regierung, ihre Bewaffnung zu fördern. In dem Beitrag – der auch zahlreiche Instagram und Twitter-Beiträge von protestierenden LehrerInnen dokumentiert, heißt es unter anderem: „Die Idee für die Aktion hatten laut Medienberichten zwei Englischlehrerinnen aus Kansas und Utah, die Kontakt zum Kollegium der Schule in Florida hatten, wo ein ehemaliger Schüler am Valentinstag mit einem Sturmgewehr um sich schoss und 17 Menschen tötete. „Wenn ich einen Job gewollt hätte, in dem ich eine Schusswaffe tragen soll, hätte ich einen anderen Karriereweg eingeschlagen“, sagte die Initiatorin Brittany Wheaton dem Sender CNN. Lehrer trügen bereits eine große Last, weil sie Kinder ausbilden und emotional betreuen müssten, obwohl dafür oft das Geld und die Ressourcen fehlten. „Uns zu bitten, auch noch die Verantwortung zu tragen, jemanden zu töten, ist schädlich, auch wenn wir niemals abdrücken müssten.“ Lehrer können sich bei Google eine Vorlage für das Schild herunterladen, um bei der Kampagne #ArmMeWith mitzumachen. Dem CNN-Bericht zufolge hatten sich in den ersten 48 Stunden bereits mehr als 5000 Pädagogen an der Aktion beteiligt“.
  • „Gegenwind für Waffenlobby“ von Olaf Standke am 26. Februar 2018 in neues deutschland externer Link hebt zu den Anzeichen von Veränderung hervor: „Zuerst hatte die First National Bank of Omaha angekündigt, nach entsprechendem »Kunden-Feedback« einen Vertrag mit der National Rifle Association (NRA) für eine Visa-Kreditkarte nicht zu verlängern. Dann folgten u.a. Versicherer und Autovermieter wie die Avis Budget Group, Hertz und Enterprise, die ankündigten, Partnerschaftsprogramme zu kündigen. Am Wochenende kamen die Fluggesellschaften Delta Air Lines und United Airlines hinzu. Auch die Umzugsunternehmen Allied Van Lines und North American Van Lines beendeten die Zusammenarbeit. Für die fünf Millionen NRA-Mitglieder bedeutet das: keine Vergünstigungen und Rabatte mehr. Die Bank of America, will jetzt ihre Beziehungen zu Waffenschmieden überprüfen und Einfluss darauf nehmen, dass sich Massaker mit Sturmgewehren nicht mehr wiederholen“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=128670
nach oben