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Mitbestimmung: VW-Werk in Chattanooga soll Betriebsrat bekommen

Dossier

volkswagen chattanooga„Die US-Autogewerkschaft UAW und der Autobauer Volkswagen verhandeln über eine Arbeitnehmervertretung im amerikanischen Werk in Chattanooga. Konservativen Politikern und Wirtschaftsvertretern gefällt das überhaupt nicht…“ Meldung im Handelsblatt vom 02.09.2013 externer Link: „Mitbestimmung: VW-Werk in Chattanooga soll Betriebsrat bekommen“. Aus dem Text: „(…) Mit der Aufnahme von Verhandlungen bekommen die Pläne jetzt einen kräftigen Schub. Volkswagen will in Chattanooga auch auf Druck der deutschen Arbeitnehmervertreter einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild installieren. Das Vorhaben ist vor allem in den USA politisch umstritten. Konservative Politiker und Wirtschaftsvertreter machen massiv Front gegen die gewerkschaftlichen Bemühungen in Chattanooga. Sie fürchten, dass das Beispiel VW in Werken anderer ausländischer Autokonzerne Schule machen könnte…“ Daran hat sich tendenziell nicht viel geändert – siehe die Entwicklung seither im Dossier, dazu neu am 28.9 2016 „Teilgewerkschaften als Strategie?“:

  • Streik bei VW in den USA? New
    Am ersten Januarwochenende fand das  erste der monatlichen Treffen des United Auto Workers Local 42 statt – der Gewerkschaftsorganisation eines Belegschaftsteils im VW-Werk Chattanooga (zur Vorgeschichte und Entstehung alles in diesem Dossier). Auf der Tagesordnung dabei, erstmals: Wie sieht es konkret mit dem Streikrecht aus und welche Bedingungen gibt es für Streikgeld. Keineswegs zufällig oder allgemein stand dies auf der Tagesordnung, sondern weil es (nicht nur) unter den Gewerkschafterinnen und Gewerkschaftern im Betrieb ein durchaus aktuelles Thema ist. In dem Artikel „Chattanooga Auto Workers to Host Strike Meeting“ von Chris Brooks am 06. Januar 2017 bei den Labornotes externer Link kommen zwei  betriebliche AktivistInnen zu Wort. Dabei ist ein durchgehendes Thema für die Belegschaft der ständig wachsende Druck, den die Geschäftsleitung organisiert, weil das Werk deutlich hinter den Produktionsplanungen zurück bleibt.
    In dem Beitrag wird noch einmal kurz die Vorgeschichte der Entstehung und Entwicklung dieser speziellen Gewerkschaftsorganisation für eine kleinere Berufsgruppe im Werk nach skizziert, wie sie auch LabourNet Germany ausführlich berichtet hat. Die Tatsache, dass VW zwar ein globales Rahmenabkommen mit IndustriAll geschlossen hat – das im Wesentlichen darauf abzielt, die ILO Normen zu befolgen, inklusive des Organisationsrechtes – dennoch aber die Geschäftsleitung im Werk einen stramm antigewerkschaftlichen Kurs fährt, habe bisher nur zu Erklärungen auf Papier von Seiten des Weltbetriebsrates geführt. So wird in dem Artikel Myra Montgomery zitiert, die in der ersten Leitung der neuen Gewerkschaftsgruppe aktiv war – bis sie von VW nach sechs Jahren gefeuert wurde, weil sie Informationen aus ihrer Arbeit in der Endkontrolle verfälscht habe. Korrekturen im Endbericht seien der Normalfall, sagt sie dazu und berichtet, dass sie wochenlang täglich in die Chefbüros kommandiert worden war, nachdem sie auf einem Treffen mit dem Weltbetriebsrat dessen Politik als bestenfalls zahnlos bezeichnet hatte. Neben den Erfahrungen dieser langjährigen Gewerkschaftsaktivistin wird in dem Artikel auch über die – später zurückgenommene – Entlassung von James Robinson nach 5 Jahren Arbeit berichtet, weil er sich kritisch betätigte gegenüber der Duldung des Unternehmens für die Alltagspraxis eines rassistischen Vorarbeiters…
  • Teilgewerkschaften als Strategie?
    Nachdem in einer Abstimmung der gesamten Belegschaft bei VW Chattanooga die BefürworterInnen gewerkschaftlicher Organisierung knapp verloren hatten, wurde wenig später in einem gesonderten kleineren Bereich dieselbe Abstimmung gewonnen (Beides in diesem Dossier ausführlich dokumentiert). Und auch wenn das Unternehmen selbstverständlich kein Recht hat, sich in solche Dinge einzumischen – oder gar die Abstimmung der betreffenden Beschäftigten „nicht anzuerkennen“, erhebt sich doch die Frage, ob diese Vorgehensweise, sozusagen Gewerkschaften für Teilbelegschaften zu sein, eine ist, die irgendwelche positive Perspektiven eröffnen kann – was in basisgewerkschaftlichen Kreisen aus den USA intensiv diskutiert wird, da allseits bekannt ist, dass die UAW nicht gerade zu den 435 fortschrittlichsten Gewerkschaften des Landes gehört. In dem Artikel „Volkswagen Faces Bumpy Road in Challenge to ‚Micro-Union’“ von Daniel Wiessner und Bernie Woodall am 26. September 2016 bei Portside externer Link dokumentiert (ursprünglich bei Reuters) wird keine Antwort darauf gegeben, aber unterstrichen, dass die Angriffe von VW auf dieses Vorgehen, die abgewehrt werden müssen und wofür es genügend rechtliche Bestimmungen gibt, nicht dazu führen dürfen, diese nötige Diskussion zu vergessen
  • Die „Gewerkschaft des Unternehmens“ bei VW USA vor dem Ende?
    American Council of Employees heißt das Konstrukt (also etwa: Amerikanischer Rat der Beschäftigten – unter sowas tun es die Geldgeber nicht) und sollte eigentlich eine Gewerkschaft darstellen. Wie man es sich im Unternehmen wünscht – deswegen auch von Unternehmen der Region finanziert, die eine weitere Ausbreitung der UAW, warum auch immer, fürchten. Seit 2014 hat VW in den USA eine Regel diktiert, nach der man großzügiger weise bekannt gibt, unter welchen (Mitgliedschafts-Zahlen) Bedingungen man wie oft mit wem und worüber „verhandeln“ werde. Trotz Neutralitätsbekundungen: Gedacht als Bremse gegen die nun gewiss nicht im Verdacht radikal zu sein stehende UAW und zur Förderung eben dieser ACE. In dem Artikel „Business-Backed ‘Anti-Union Union’ Falters at Volkswagen“ von Chris Brooks am 23. September 2016 bei den Labornotes externer Link wird nicht nur berichtet, dass hinter dieser „Gewerkschaftsgründung“ eine bekannte Anti-Gewerkschafts – Anwalts-Sozietät steht, sondern auch und vor allem, dass die Mitgliederzahl wieder so weit gesunken ist, dass sie die von VW diktierten Anforderungen für die Zulassung zu Gesprächen nicht mehr erfüllt.
  • US-Arbeitsbehörde verurteilt VW wegen Gewerkschaftsfeindlichkeit: Unternehmen will seinen Kurs fortsetzen…
    Die Wahl war ein Novum, da die VW-Mitarbeiter die ersten Mitarbeiter eines ausländischen Auto-Konzerns in den US-Südstaaten überhaupt waren, die für eine gewerkschaftliche Vertretung stimmten. Allerdings sind von der Wahl nur rund 160 Facharbeiter betroffen. In dem Werk beschäftigt Volkswagen insgesamt rund 2500 Mitarbeiter. Der Autohersteller argumentiert, er könne nur mit der gesamten Belegschaft verhandeln, nicht mit einzelnen Gruppen. Doch dies wies die Bundesbehörde für Arbeitsrecht nun erneut zurück“ – aus der Meldung „VW in den USA muss mit Teil der Belegschaft verhandeln“ am 02. September 2016 in neues deutschland externer Link, worin auch noch vermeldet wird, dass das Unternehmen nicht nur die „Spaltung der Belegschaft“ (durch Gewerkschaften, versteht sich) verhindern will, sondern auch entsprechend tätig wird: „Der Konzern kündigte am Donnerstag an, er werde gegen die Entscheidung der Behörde Berufung vor einem Gericht einlegen“. Ein UAW Sprecher bedauert, dass sich VW die Chance entgehen lässt, seine sozialen Beziehungen zu pflegen…
  • VW-Arbeiter in Tennessee stimmen für gewerkschaftliche Tarifverhandlungen: Konzern will dies verweigern
    Im Werk Chattanooga hat die Autoarbeitergewerkschaft UAW nach ihrer Niederlage in der Abstimmung der Gesamtbelegschaft (siehe Berichte in diesem Dossier) eine neue Vorgehensweise eingeschlagen: Verschiedene Gruppen von Beschäftigten zu organisieren und die gewerkschaftliche Vertretung dieser Teile durchzusetzen. Was ihr jetzt bei 162 Beschäftigten des Instandhaltungsbereichs von Robotern gelungen ist, die mit 108 zu 44 für gewerkschaftliche Tarifverhandlungen stimmten. In dem Artikel „VW Chattanooga plant union votes to approve collective bargaining“ von Jonathon Ramsey am 06. Dezember 2015 im Autoblog externer Link wird neben dieser Entscheidung der Arbeiter auch berichtet, dass die Werksleitung Einspruch beim National Labor Relations Board erhoben hat, dessen Schiedsspruch aber für Gewerkschaft und Belegschaft positiv ausfiel – wogegen der Konzern jetzt Einspruch erheben will. (Der Artikel heißt übersetzt nicht „Dieselgangster weiter frech“)
  • Chattanooga: US-Gewerkschaft versucht Comeback im VW-Werk
    „Die US-Autogewerkschaft UAW startet einen neuen Anlauf, um bei VW mehr Einfluss zu bekommen. Ein halbes Jahr nach der herben Niederlage bei einer Belegschaftsabstimmung im Werk in Chattanooga (Tennessee) sieht die UAW nach eigener Auskunft mittlerweile wieder gute Chancen. Schatzmeister Gary Casteel verwies am Freitag auf die vor fünf Wochen gegründete örtliche Gewerkschaftsvertretung bei VW. Die UAW Local 42 habe mittlerweile fast genug Mitglieder, um vom Konzern als alleiniger Tarifpartner in dem Werk anerkannt zu werden, sagte Casteel. Um dies zu erreichen, muss die Gewerkschaft zeigen, dass sie von der Mehrheit der Arbeiter unterstützt wird. Ein Werkssprecher ließ offen, ob das Management in diesem Fall den United Auto Workers (UAW) die Anerkennung gewähren wird…“ Artikel in der Wirtschaftswoche vom 16. August 2014 externer Link
  • Billiger im Süden
    VW erweitert sein gewerkschaftsfreies Werk im US-Bundesstaat Tennessee. Reaktionäre Politiker der Region sind erfreut und geben Subventionen. Artikel von Daniel Behruzi in der jungen Welt vom 16.07.2014 externer Link Aus dem Text: „(…)»Wegen des großen Multiplikatoreneffekts in der Automobilindustrie gehen die Auswirkungen der Ankündigung weit über die 2000 neuen Volkswagen-Arbeitsplätze hinaus«, erklärte Tennessees Gouverneur Bill Haslam. Der konservative Politiker sieht die Entscheidung als »klares Signal, daß Tennessee auf den globalen Märkten mit jedem konkurrieren kann«. Diese Konkurrenzfähigkeit basiert vor allem auf zwei Faktoren: Staatliche Subventionen und niedrige Löhne. Wie in der Vergangenheit erhält Volkswagen üppige Zuschüsse. So schenkt der Bundesstaat dem deutschen Unternehmen nach eigenen Angaben 165,8 Millionen Dollar für den Aufbau von Gebäuden und Infrastruktur sowie weitere zwölf Millionen Dollar für das Anlernen neuer Beschäftigter. Fast ein Drittel der Investitionskosten am Standort übernehmen also die US-Steuerzahler. Bereits bei Gründung des Werks hatte VW 577 Millionen Dollar kassiert. Während der Auseinandersetzung um die Etablierung einer gewerkschaftlichen Vertretung im Werk hatten rechte Politiker unter anderem damit gedroht, VW keine Subventionen mehr zu zahlen. Der konservative Senator Bob Corker hatte behauptet, das neue SUV-Modell werde nicht in Chattanooga gebaut, wenn dort Tarifverträge gelten. Das wurde vom VW-Management seinerzeit zwar dementiert, dennoch dürften die niedrigen Löhne im US-Süden der zweite Grund für die Standortentscheidung sein…
  • VW Amerika: Die ungewollte Gewerkschaft bedrängt Volkswagen
    VW-Chattanooga: No Works Council „Die amerikanische Autogewerkschaft UAW unternimmt einen neuen Anlauf, um im Volkswagen-Werk im Bundesstaat Tennessee einen Fuß in die Tür zu bekommen. Die UAW gab am Donnerstag die Gründung des Ortsverbandes „Local 42“ bekannt, speziell gedacht für die 2500 Mitarbeiter starke VW-Fabrik in Chattanooga. Letztliches Ziel ist es, einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild auf die Beine zu stellen. Es handele sich um eine Angelegenheit der Gewerkschaft, sagte ein VW-Sprecher auf Anfrage: „Es gibt keinen Vertrag oder eine andere formale Vereinbarung mit der UAW in dieser Sache.“ Nach den Worten von UAW-Schatzmeister Gary Casteel hofft die Gewerkschaft aber, durch den Beitritt eines „bedeutenden Anteils“ der Belegschaft vom Unternehmen als Arbeitnehmervertretung anerkannt zu werden…“ Agenturmeldung in der FAZ vom 11.07.2014 externer Link. Siehe dazu:

  • (uaw vwGewerkschafts-)freie Südstaaten? Chattanooga Choo Choo: Mike Elk über das Scheitern der UAW bei VW in Tennessee
    „Will eine Gewerkschaft in den USA in einem Betrieb Fuß fassen, gelten andere Regeln als in Deutschland: Es müssen sogenannte Anerkennungswahlen abgehalten werden, bei denen die Belegschaft mehrheitlich dafür stimmen muss, sich gewerkschaftlich vertreten zu lassen. Stimmt die Belegschaft dagegen, solche Wahlen überhaupt zuzulassen, heißt es auf absehbare Zeit: Dieser Betrieb bleibt gewerkschaftsfrei. So geschehen im VW-Werk Chattanooga im Bundesstaat Tennessee: Eine knappe Mehrheit der Stimmberechtigten lehnte es ab, sich potenziell von den United Auto Workers (UAW) vertreten zu lassen. Diese hatte in dem Betrieb damit geworben, einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild anzustreben. Die Abstimmung kann auch als Niederlage des IG Metall-geführten Gesamtbetriebsrates von VW gelten, der mit darauf hingewirkt hatte, einen der letzten weißen Flecken auf der Mitbestimmungs-Landkarte in »seinem« Konzern zu tilgen. Was aber waren die Ursachen für die Niederlage? UAW & Co. verweisen vor allem auf die Propaganda rechter Politiker, die Horrormeldungen verbreiten ließen – die UAW habe schon Detroit wirtschaftlich zerstört, UAW habe Obama unterstützt, und das sei immerhin der Typ mit den restriktiven Vorstellungen zum Waffenrecht… Tatsächlich zeigte diese Gegenoffensive offenbar die gewünschte Wirkung. Wie Mike Elk in dem folgenden Text für die Zeitung In These Times aus Chattanooga berichtet, haben jedoch auch Vorbehalte gegenüber der Konzessionspolitik der UAW und strategische Fehler in der Wahlkampagne eine Rolle gespielt…Artikel von Mike Elk, zuerst erschienen in der Zeitung »Working in These Times« am 15.02.2014, in einer Übersetzung von Stefan Schoppengerd. Erschienen in express, Zeitung für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, Ausgabe 2/2014
  • The UAW at Volkswagen: Workers, Unions and the Left
    For those of us who continue to believe in the potential and importance of the working-class to the eventual transformation of capitalism, it is easy enough to explain away the majority vote against unionization of the VW plant in Chattanooga as a failure of the UAW bureaucracy. But that is too easy. Unquestionably, and for reasons that go beyond the particular strategy adopted here, the UAW leadership must not be let off the hook. But neither should dumping on that leadership divert us from harder questions that run from the contradictions within a rank-and-file the left so often romanticizes, to the frustrating marginalization of this very left in worker struggles…” Article by Sam Gindin in The Bullet, February 23, 2014 externer Link
  • The UAW VW Union Fight And Labor With Steve Early & Mike Griffin
    “WorkWeek looks at the failure of the UAW representation at the VW plant in Tennessee. Steve Early a labor journalist and Mike Griffin, a long time labor organizer and Road Warrior in the Decatur, Illinois War Zone struggle talk about what was involved in the vote, the history of the UAW in the south and what this means for the rest of the labor movement…The Interview from Steve Seltzer on Work Week, February 21, 2014 externer Link Audio Datei
  • Keine Mitbestimmung, keine Investitionen: VW-Betriebsrat macht Druck in USA
    „VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh geht nach der Ablehnung eines Betriebsrats im amerikanischen Volkswagen-Werk Chattanooga in die Offensive. Weitere Investitionen im Süden der USA könnten künftig davon abhängig gemacht werden, wie es dort mit der Mitbestimmung weitergehe. „Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein weiterer VW-Standort in den USA, sofern dort noch einer aufgebaut werden soll, nicht unbedingt wieder in den Süden gehen muss“, sagte Osterloh der „Süddeutschen Zeitung“. „Wenn das Thema betriebliche Mitbestimmung nicht von vorneherein geregelt ist, werden wir als Arbeitnehmer dem kaum zustimmen können.“…“ Meldung auf N-TV vom 19.02.2014 externer Link
  • After Historic UAW Defeat at Tennessee Volkswagen Plant, Theories Abound
    Workers and organizers cite outside interference, management collusion, union missteps, two-tier agreements and Neil Young. Artikel von Mike Elk vom 15.2.2014 in „In These Times“ externer Link. Aus dem Text: „… It is impossible to say why each of those 712 workers voted against the union and what the UAW could have done differently to win them over one by one. However, In These Times’ interviews with both pro-union and anti-union workers—as well as low-level Volkswagen supervisors, top UAW officials and community activists—point to a confluence of factors, including outside interference by GOP politicians and unsanctioned anti-union activity by low-level supervisors. Some questioned, too, whether missteps by the UAW and concerns about its prior bargaining agreements played a role. (…) The No 2 UAW campaign used the very neutrality agreement that the UAW signed to argue that the union was making corrupt deals with management without worker input. The anti-union campaign argued that the neutrality agreement seemed to indicate that UAW would not bargain for wages above what was offered by Volkswagen’s competitors in the United States. UAW and Volkswagen agreed to „maintaining and where possible enhancing the cost advantages and other competitive advantages that [Volkswagen] enjoys relative to its competitors in the United States and North America.“ (…)  Fiorello also cited the UAW’s past concessions in bargaining with other automakers as another example of why she opposed the union. In a series of contract negotiations in the late 1990s and 2000s, the UAW agreed to a two-tier wage system at Volkswagen’s competitors at the Big Three automakers—General Motors, Ford and Chrysler. Two-tier agreements specify that new hires will earn significantly less than existing workers. Fiorello notes that currently, new non-union assembly line workers at Volkswagen start at $14.50 an hour—which, with cost-of-living differences between Tennessee and the Midwest factored in, is arguably slightly higher than the just-under-$16-an-hour starting pay under the UAW two-tier contracts at the Big Three.  (…) It would be nice if we had a union that came in here and forthright said, “Here is what we can offer.”  “I am not anti-union, I am anti-UAW,” Burton continues. “There are great unions out there, and we just weren’t offered any of them.” Burton’s argument seemed to mirror that of Sen. Bob Corker, who routinely made statements such as, ““It’s not about union or anti-union, it’s about the way the UAW conducts business.“ When asked by In These Times if the UAW’s history of two-tier contracts hurt the unions’ ability to win over skeptical workers, UAW President Bob King responded, “I don’t know. I am not going to speculate because I wasn’t in the plant.” (…) Indeed, when I attended a forum in December organized by Chattanooga for Workers, a community group designed to build local support for the organizing drive, more than 150 community activists attended—many from different area unions—but I encountered only three UAW members. Community activists said they had a hard time finding ways to coordinate solidarity efforts with the UAW, whose campaign they saw as insular rather than community-based. “There’s no way to win in the South without everyone that supports you fighting with you,” said one Chattanooga community organizer, who preferred to remain anonymous. “Because the South is one giant anti-union campaign.”…“
  • Siehe zum Hintergrund: Volkswagen Workers Vote on Union, Works Council Scheme
    Artikel von Jane Slaughter auf LaborNotes vom 11.02.2014 externer Link , also vor der Wahl. Siehe dazu:

    • VW-Chattanooga: No Works Council Lite
      Volkswagen Workers Vote on Union, Works Council SchemeIn einem am 11. Februar 2014 bei Labornotes.org erschienenen Beitrag hält  Jane Slaughter es noch für wahrscheinlich, dass das VW-Werk im us-amerikanischen Chattanooga (Tennessee) künftig einen Betriebsrat haben wird. Inzwischen ist klar, dass diese Hoffnung unbegründet war. Denn letztlich hat sich die Mehrheit der in Chattanooga tätigen VW-Beschäftigten gegen die Wahl eines Betriebsrats ausgesprochen. Die von Jane Slaughter geleistete Analyse indes verliert hierdurch nicht an Wert. Denn neben der Beschreibung der im US-Bundesstaat Tennessee herrschenden gewerkschaftsfeindlichen Stimmung und ihrer Ursachen veranschaulicht Slaughter Zweierlei. Erstens, inwieweit dem amerikanischen Arbeitsrecht eine Interessensvertretung namens Betriebsrat weitgehend als ein Fremdkörper erscheint. Und zweitens, welche strategischen und kommunikativen Herausforderungen eine amerikanische Gewerkschaft und deren Mitglieder zu bewältigen haben, wenn sie wie im Fall VW-Chattanooga mit Billigung der Unternehmensleitung eine Interessensvertretung nach dem Vorbild der deutschen Betriebsverfassung einrichten wollen…“ Gastbeitrag von Andreas Skowronek zum Artikel von Jane Slaughter auf LaborNotes vom 11.02.2014
  • Grand Old South – weiter ohne Betriebsrat…
    Das hat Tradition in den Südstaaten: Schon die Sklaven auf den Baumwollplantagen hatten keinen Betriebsrat…Umso mehr hätte eine Gewerkschaft, die dies erreichen will auf die Mobilisierung von Belegschaft und Community setzen müssen, was die UAW keineswegs getan hat. Die Erklärung der UAW Historic election brings outside interference in the vote of Chattanooga Volkswagen workers externer Link vom 14. Februar 2014 weist denn auch als Grund für die Niederlage die „äussere Einmischung“ aus, die die freie Wahl beeinträchtigt habe, als ob nicht abzusehen gewesen wäre, dass konservative Kräfte diese Einführung „deutscher Zustände“ massiv bekämpfen würden
  • A Titanic Defeat externer Link von Erik Loomis am 15. Februar 2014 bei Lawyers, Guns and Money, worin, wie der Titel besagt, vor allem die Bedeutung der Niderlage der UAW Thema ist
  • So the UAW Lost, What Can Be Done? Some History Lessons externer Link – ein Beitrag von Rosemary Feurer am 16. Februar 2014 von der Labor and Working Class History Association, die nicht nur historische Vorbilder für Konsequenzen aus Niederlagen benennt, sondern dies auch in bezug auf jene gewerkschaftsoppositionellen Kräfte tut, die in den letzten Jahren versucht hätten, aus der UAW eine kämpferische Gewerkschaft zu machen
  • Das Debakel der UAW in Tennessee externer Link von Jerry White am 19. Februar 2014 bei der wsws, worin es unter anderem heisst „Gary Casteel, der Direktor der UAW-Region 8, verkündete auf einer Pressekonferenz, die er gemeinsam mit dem VW-Management im Werk Chattanooga hielt, mit missmutigem Gesicht die Niederlage. Die Tatsache, dass die UAW bei der Ankündigung gemeinsam mit dem Unternehmen auftrat, zeigt, dass sie versuchte, in die Rolle einer Betriebsgewerkschaft zu schlüpfen. In dem hoch bezahlten, korrupten Apparat, der die Organisation leitet, steckt kein Funken Klassenbewusstsein. Der Gewerkschaftsvorstand fühlte sich angesichts der Niederlage nur noch mehr gezwungen, sich den Autobossen völlig unterzuordnen
  • Mitbestimmung à la USA
    vote no uaw vw chattanoogaDie Belegschaft des einzigen Volkswagen-Werks in den USA will keinen Betriebsrat nach deutschem Vorbild. Damit hat die kampfbetonte Gewerkschaft in den Vereinigten Staaten ausgedient. Auch wenn der Zorn über extreme Ungleichheit in der Gesellschaft wächst. Ein Kommentar von Nikolaus Piper, New York, in der Süddeutschen Zeitung vom 16.02.2014 externer Link Aus dem Text: „(…) Der Fall Chattanooga zeigt mit brutaler Klarheit, dass das Modell der kampfbetonten Industriegewerkschaft in Amerika ausgedient hat – trotz des wachsenden Zorns in der Bevölkerung über die extreme Ungleichheit im Land. Relevant sind die Gewerkschaften noch bei Feuerwehrleuten, Polizisten, Lehrern und anderen Angestellten des öffentlichen Dienstes, deren Jobs relativ sicher sind. In Zukunftsregionen wie dem Silicon Valley spielen sie keine Rolle, aus den alten Industrien müssen sie sich zurückziehen. Das bedeutet nicht, dass das deutsche Modell des Betriebsrats für Amerika uninteressant wäre, im Gegenteil. Während des großen Streits in Chattanooga haben Konservative und Linke viel Sympathie für die Idee von kooperativeren Arbeitsbeziehungen in den Betrieben gezeigt. Die UAW stellte sich in Sachen Betriebsrat sogar explizit als reformierte, geläuterte Organisation dar, die dem Kampfmodell der Vergangenheit abgeschworen hat. Das Bekenntnis kam nur eben zu spät, um glaubwürdig zu sein…“
  • VW-Arbeiter verzichten auch Gewerkschafts-Vertretung
    „Die Beschäftigten des Volkswagen -Werks im US-Bundesstaat Tennessee haben es abgelehnt, sich durch die Automobil-Gewerkschaft UAW vertreten zu lassen. In einer Abstimmung im Werk Chattanooga votierten sie mit 712 zu 626 Stimmen gegen ein entsprechendes Vorhaben der Gewerkschaft United Auto Workers (UAW), wie der Wahlleiter am Freitagabend mitteilte. Der Konzern verhielt sich in der Abstimmung neutral. VW lässt in dem Werk vor allem den Passat bauen. Die Abstimmungsniederlage dürfte dem Ansehen der UAW weiteren Schaden zufügen. Seit 1979 ging die Zahl ihrer Mitglieder um 75 Prozent auf jetzt noch knapp 400.000 zurück…Artikel auf Der Standard vom 15.02.2014 externer Link
  • Historic election brings outside interference in the vote of Chattanooga Volkswagen workers
    “We commend Volkswagen for its commitment to global human rights, to worker rights and trying to provide an atmosphere of freedom to make a decision,” said UAW Region 8 Director Gary Casteel, who directs the union’s Southern organizing. “Unfortunately, politically motivated third parties threatened the economic future of this facility and the opportunity for workers to create a successful operating model that that would grow jobs in Tennessee.”…” Siehe dazu die Seite der UAW mit der Meldung vom 14.02.2014 externer Link
  • UAW responds after Chattanooga VW workers vote against union
    United Auto Workers chief Bob King responds after Chattanooga Volkswagen workers vote against union representation by the UAW at the plant. Ein Video bei YouTube vom 14.02.2014 externer Link uaw vw chattanooga
  • VWler stimmen über Betriebsrat ab: Arbeitnehmerrechte für Chattanooga
    Bei Volkswagen im US-amerikanischen Chattanooga entscheiden die Beschäftigten über einen Betriebsrat. Die Konservativen toben. Artikel von Dorothea Hahn in der TAZ vom 12.02.2014 externer Link. Aus dem Text: „(…) Bei sämtlichen früheren Anläufen der UAW haben sich die Autokonzerne gegen die Gewerkschaft positioniert. Das ist dieses Mal anders. Bei VW Chattanooga nennt Werkchef Frank Fischer Betriebsräte „einen Schlüssel zu unserem Erfolg und zu unserer Produktivität“. Das sehen die Südstaatler ander. Rob Corker, US-Senator aus Tennessee, fürchtet sich vor dem Szenario, falls die UAW in Chattanooga gewinnt: „Als Nächstes kommt BMW, dann Mercedes. Dann Nissan. Dieser Schwung wird dem ganzen Süden schaden.“ Die UAW ist jedoch nur noch ein Schatten ihrer selbst. In ihrer Hoch-Zeit am Ende der 1970er Jahre hatte sie 1,5 Millionen berufstätige Mitglieder. Heute sind es nicht einmal mehr 400.000.
  • Volkswagen and the UAW
    “Together, Volkswagen Group of America (VWGOA) and the UAW will set a new standard in the U.S. for innovative labor-management relations that benefit the company, the entire workforce, shareholders and the community in general. From Feb. 12-14, Volkswagen workers in Chattanooga, Tenn., will decide the issue of union representation in a secret ballot election supervised by the National Labor Relations Board. If the majority of workers vote for UAW representation, workers would then elect a bargaining committee from among VWGOA workers in Chattanooga to negotiate an agreement with the company, including how a works council would operate in the Chattanooga facility based on the principles of co-determination…” Die Sonderseite der UAW zur Abstimmung mit vielen Hintergrundinformationen externer Link
  • Mitbestimmung: VW-Werk in Chattanooga soll Betriebsrat bekommen
    „Die US-Autogewerkschaft UAW und der Autobauer Volkswagen verhandeln über eine Arbeitnehmervertretung im amerikanischen Werk in Chattanooga. Konservativen Politikern und Wirtschaftsvertretern gefällt das überhaupt nicht…“
    Meldung im Handelsblatt vom 02.09.2013 externer Link. Aus dem Text: „(…) Mit der Aufnahme von Verhandlungen bekommen die Pläne jetzt einen kräftigen Schub. Volkswagen will in Chattanooga auch auf Druck der deutschen Arbeitnehmervertreter einen Betriebsrat nach deutschem Vorbild installieren. Das Vorhaben ist vor allem in den USA politisch umstritten. Konservative Politiker und Wirtschaftsvertreter machen massiv Front gegen die gewerkschaftlichen Bemühungen in Chattanooga. Sie fürchten, dass das Beispiel VW in Werken anderer ausländischer Autokonzerne Schule machen könnte…“
  • Chattanooga: IG Metall warnt Volkswagen
    „Der designierte IG Metall-Vorsitzende Detlef Wetzel hat Volkswagen davor gewarnt, eine Organisierung der Arbeiter des Passat-Werkes in Chattanooga zu behindern. VW produziert seit 2011 in Tennessee, einem der traditionell gewerkschaftsfeindlichen Südstaaten der USA…Artikel von Robert Blum im Neues Deutschland vom 15.11.2013 externer Link
  • Senator attackiert Arbeitsdirektor
    “Volkswagen USA: Gewerkschaftliche Organisierung im Werk Chattanooga schlägt hohe Wellen. Erfolgsmeldung aus Tennessee. Die Mehrheit der Beschäftigten im VW-Werk in Chattanooga will sich organisieren. Doch aus der Politik werden Steine in den Weg gelegt…” Artikel von Jörg Meyer im Neues Deutschland vom 13.09.2013 externer Link
  • Volkswagen workers talk about UAW in Chattanooga
    Volkswagen and the United Auto Workers are in talks about creating a works council for the Chattanooga plant similar to the ones VW has at its plants in Germany. A Video at The Tennessean from 2013/09/01 externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=43390
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