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14.000 Gewerkschaftsmitglieder bei Uber New York?

J'ai (très) mal au travail. Ein 90minütiger Dokumentarfilm über die moderne Arbeitsorganisation und ihre GefahrenUber und Co sparen sich Sozialabgaben gerne ein, in dem sie behaupten, keine Angestellten zu haben, sondern freie Vertragspartner, die diese Kosten gefälligst alleine tragen sollen. Dazu gab es immer wieder Verhandlungen mit Gewerkschaften, die sich auf dieser Basis darauf einließen, zu verhandeln – das hat die Verkehrsgewerkschaft ATU in New York, Hochburg Ubers und Hochburg der Gewerkschaft, jetzt durchkreuzt. Rund 14.000 Menschen – mehr als das geforderte Drittel der Beschäftigten Ubers sowie auch des Konkurrenten Lyft – haben jetzt einen Antrag auf Gewerkschaftsmitgliedschaft gestellt. Siehe dazu die deutsche Zusammenfassung eines entsprechenden Artikels und einen älteren Beitrag mit zahlreichen Stellungnahmen von Uber-Beschäftigten

  • Alleine Uber beschäftigt in New York nach eigenen Angaben 35.000 Fahrerinnen und Fahrer. Hinzu kommen noch die Beschäftigten des Konkurrenten Lyft. Jetzt haben nach Angaben der Gewerkschaft Amalgamated Transit Union 14.000 Beschäftigte beider Unternehmen einen Antrag auf Gewerkschaftsmitgliedschaft gestellt: Nach amerikanischen Gesetzen muss eine Urabstimmung über gewerkschaftliche Vertretung organisiert werden, wenn mindestens ein Drittel der Beschäftigten dies durch Antrag auf Gewerkschaftsmitgliedschaft fordert. Ein Quorum, das mit dieser Zahl 14.000 überboten wäre. In dem Artikel „Nearly 14,000 Uber And Lyft Drivers Sign Union Cards In New York“von Cora Lewis am 22. Septemnber 2016 bei BuzzFeed externer Link wird hervorgehoben, dass dies dem „großen Deal“ Ubers vom Mai 2016 direkt entgegenstehe, als mit der International Association of Machinists und der unabhängigen Freelancers Union in zwei gleich gerichteten Abkommen die Independent Drivers Guild ermöglicht wurde, eine Interessensvertretung, die keinen Gewerkschaftscharakter hat. Für diese „Organisationsfreiheit“ in der Gilde wurde Uber zugesichert, innerhalb der nächsten fünf Jahre keine Versuche zu machen, die Fahrerinnen und Fahrer gewerkschaftlich zu organisieren (mit Ausnahme falls gerichtlich der Status der FahrerInnen als Beschäftigte bestimmt werde). ATU hat diese Abkommen nicht unterzeichnet und nicht respektiert, sondern weiterhin organisiert.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=104884
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