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Der Gefangenenstreik in den USA stört die Geschäfte der (staatlichen wie privaten) Vollzugsunternehmen. Und die von Boeing, Whole Foods (Amazon), Starbucks, Walmart, McDonalds, Kmart, American Airlines, Avis…

usa_gefängnisstreik_21.8.2018Wer immer noch glauben mag, Knastarbeit sei so etwas ähnliches wie ein Erziehungsmittel – und nicht, wie die streikenden Gefangenen in den USA es bekämpfen, Billiglohn-Produktion und Dienstleistung für kapitalistische Konzerne, Sklavenarbeit eben – der kann in dem Artikel „New US Prison Strike Takes us to the Dark Heart of Capitalism“ am 03. September 2018 bei libcom.org externer Link sich vom Gegenteil überzeugen. Dass dort für Textilketten genäht wird (oder auch für Supermärkte wie eben beispielsweise die Jeans von Kmart) mag man ja schon mal gehört oder gelesen haben. Aber: 36% aller in den USA hergestellten Haushaltsgeräte gehören ebenso zum Umfang der vergitterten Warenproduktion, wie 30% aller Mikrofone, Lautsprecher und Ohrhörer – nur als einige der vielen Beispiele, die in dem Artikel berichtet werden. Außer den 83 Fabriken, die alleine von der Behörde betrieben werden, die die noch staatlichen Gefängnisse verwaltet, gibt es aber auch noch – ebenfalls beispielsweise – Dienstleistungen: In Gefängnissen werden Call Center für Telekommunikationskonzerne wie Verizon und Sprint betrieben – und Reservierungsagenturen für American Airlines und Avis… Siehe zum Prison Strike 2018 zwei weitere Hintergrundbeiträge, darunter der Erfahrungsbericht eines aktiven Gefangenen und den Hinweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zum 2018er Gefangenenstreik in den USA:

  • „The Movement Against “Modern Day Slavery”“ von Toussaint Losier am 02. September 2018 im Jacobinmag externer Link ist ein Beitrag des Professors für Afro-American Studies an der University of Massachusetts, der vor allem unterstreicht, wie wichtig – und politisch innovativ – es sei, dass die Widerstandsbewegung in den Gefängnissen den Streik als Kampf gegen die moderne Sklaverei verstehen und vertreten. Wenn schon aus früheren Protestbewegungen und Widerstandsaktionen von Gefangenen wichtige Organisationen wie beispielweise die Pennsylvania’s Human Rights Coalition oder das Free Alabama Movement hervor gegangen seien, da könne erst recht diesmal, in Zusammenarbeit mit dem Incarcerated Workers Organizing Committee (IWOC) der Industrial Workers of the World (IWW) dauerhaft Wichtiges entstehen.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=137040
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