Tesla bietet die Arbeitsbedingungen der Zukunft. Nannte man früher: Ausbeutung
„Vermutlich muss es für die Arbeiter des Tesla Werkes in Fremont zynisch geklungen haben, als ihr Chef Elon Musk sie vor zwei Wochen mit den Worten begrüßte: “Welcome to production hell” – “Willkommen in der Produktionshölle.” Douglas Parker fand die Rede des Tesla Chefs jedenfalls weniger lustig. Parker leitet die gemeinnützige Organisation “Worksafe”, die sich für Sicherheit an Arbeitsplätzen einsetzt. Sie hat dafür gesorgt, dass mögliche Missstände im Tesla-Werk bekannt wurden. (…) “Worksafe” hat seinen Sitz in Oakland, das liegt gut 40 Kilometer entfernt von der Elektroauto Fabrik von Tesla. “Mich erinnerte seine Ansprache an das, was uns Arbeiter kürzlich erzählt haben, was dort jeden Tag geschieht und was bislang zu einer hohen Anzahl an Verletzungen geführt hat.” Douglas Parker schätzt, dass gut 10.000 Arbeiter im Werk in Fremont beschäftigt sind. Vergleicht man die Zahl der Arbeitsunfälle mit dem Rest der US-Autoindustrie, dann liege die Verletzungsrate 31 Prozent über dem Durchschnitt“ – aus dem Beitrag „”Willkommen in der Produktionshölle”“ von Marcus Schuler am 10. August 2017 in der tagesschau
– der jüngste Beitrag zum Thema, das mindestens seit Anfang 2017 immer öfter selbst in Mainstream-Medien behandelt wird. Siehe dazu vier weitere Beiträge, auch zur Vorgeschichte der aktuellen Auseinandersetzungen und Versuchen gewerkschaftlicher Organisierung:
- „Tesla’s pro-union workers say a skipped step with the Model 3 could lead to injuries during ‘production hell’“ von Danielle Muoio am 09. August 2017 im Business Insider
ist ein Beitrag, der die Besorgnis einer wachsenden Zahl von Beschäftigten im kalifornischen Werk Fremont in Zusammenhang bringt mit der Vorbereitung der Massenproduktion des Models 3 Sedan – ab Dezember sollen statt bisher 1.500 Wagen im Monat dann 20.000 produziert werden. Ganz zukunftsträchtig wurde dabei die Einführungsphase – in der auch die Erfahrungen der Belegschaft eine wesentliche Rolle spielen – gestrichen zugunsten von Computer-Simulationen. Ob diese dazu beitragen, die erhöhte Gefahr zu reduzieren, wird von nicht Wenigen bezweifelt, zumal Tesla bisher auf solche Kritiken immer damit reagiert hat, sie abzustreiten.
- „Tesla Workers File Charges With National Labor Board as Battle With Elon Musk Intensifies“ von David Dayen am 19. April 2017 bei Capital&Main
ist ein Beitrag, der sowohl die sich verschärfende Auseinandersetzung bei Tesla seit Jahresbeginn nachzeichnet, als auch über die Klage von Belegschaftsangehörigen bei der Arbeitsbehörde NLRB berichtet, die diese wegen der Arbeits- und Sicherheitsbedingungen im Werk Fremont eingereicht haben, und in der auch auf die Einschüchterungspolitik der Unternehmensleitung verwiesen wird.
- „Elon Musk May Be a “Visionary,” But His Vision Doesn’t Seem To Include Unions“ von Michael Arria am 10. August 2017 bei In These Times
ist ein Beitrag, der die –im wesentlichen diesjährige – Auseinandersetzung um gewerkschaftliche Bestrebungen bei Tesla nachzeichnet, nicht nur in Fremont, sondern beispielsweise auch in der BRD, mit einem Brief Elon Musks an die Belegschaft von Grohmann, worin er unterstreicht, er glaube nicht, dass die IG Metall „unsere Mission teile“. Sprich: Es geht um (antigewerkschaftliche) Grundsätze.
- „Open Letter to Independent Board Members at Tesla“ vom 04. August 2017 bei Fair Future for Tesla
ist ein Offener Brief des Tesla Workers‘ Organizing Committee an die Aufsichstratsmitglieder von Tesla, in dem die Besorgnisse der Belegschaft zusammengefasst werden und dem Unternehmen Zusammenarbeit angeboten wird.