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Der Mörder des uruguayischen Gewerkschafters Silvera war durch Drohungen und Waffenbesitz bekannt – die Beteiligung am halbtägigen Generalstreik war massiv

Am 3.1.18 in Rivera - Uruguay - ermordet - der Gewerkschaftssekretär SilveraAm Dienstag, 09. Januar 2018 hatte der uruguayische Gewerkschaftsbund PIT-CNT ab 14 zu einem Generalstreik aufgerufen: Im Protest nicht nur gegen die Ermordung des Transportarbeitergewerkschafters Silvera, sondern auch gegen mehrere andere tödliche Auseinandersetzungen im Land, für ein gesellschaftliches Zusammenleben ohne Gewalt. Diese Orientierung des Protestes war innerhalb der Gewerkschaften und der politischen Kräfte, die in ihnen wirken, keineswegs unumstritten. Die Beteiligung war dennoch massiv – auch wenn der drei Tage vorher stattgefundene Streik der (vom Mord betroffenen) Transportarbeitergewerkschaft SUTCRA massiver war. In der Meldung „Los servicios afectados por el paro del PIT-CNT de este martes“ am 09. Januar 2018 bei El Observador externer Link wird ein erster Überblick über die Streikbeteiligung an diesem Tag gegeben, sowie die erwarteten Auswirkungen dargestellt. Siehe dazu auch drei weitere Beiträge zu den aktuellen Entwicklungen nach dem Mord an Marcelo Silvera und den Verweis auf unseren ersten Bericht zu seiner Ermordung:

  • „Empresa Viana rechazó postura del Sutcra tras crimen de Marcelo Silvera“ am 05. Januar 2018 beim Portal Montevideo externer Link ist eine Meldung darüber, dass das Unternehmen, wohin der Täter nach seinem Mord geflohen ist, sich gegen die Behauptung der Gewerkschaft SUTCRA wehrt, es habe dem Täter Unterschlupf geboten und dem Opfer Hilfe verweigert. Die Fakten allerdings kann dieser Protest auch nicht weg schaffen. Es bleibt auch bei der Feststellung, dass der Täter im Unternehmen bekannt war als Einer, der sowohl Waffen besaß, als auch immer wieder gedroht hatte, sie gegen Gewerkschafter einzusetzen…
  • „Paro del PIT-CNT por “la paz y contra la violencia”“ am 09. Januar 2018 bei La Izquierda Diario externer Link ist ebenfalls ein Beitrag, der als Beispiel für eine ganze Reihe möglicher, ähnlich gerichteter Beiträge steht. Hier wird der Streikaufruf „Für Frieden, gegen Gewalt“ insofern kritisiert, als er auch als ein Aufruf gesehen wird, die politische Brisanz aus dem Thema zu nehmen – und auch aus der Empörung vieler Aktiver in den Gewerkschaften über diesen Mord. Was einerseits als Ergebnis der Nähe des Gewerkschaftsbundes zur Regierung der Frente Amplio  gesehen wird, aber auch knapp darauf verwiesen, dass es in all diesen Gewerkschaften, in den Einzelgewerkschaften wie im Gewerkschaftsbund, Auseinandersetzungen gebe um die Linie der Gewerkschaftspolitik (wie es, als Ergänzung dazu, etwa auch in der Transportarbeitergewerkschaft SUTCRA der Fall ist, deren Funktionär der ermordete Marcelo Silvera war).
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=126376
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