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Die Hoffnung stirbt zuletzt: Schon vor dem Bürgerkrieg waren die Minen im Donbass für Hungerlöhne und Unfälle berüchtigt.

„Die Kämpfe machen das Leben der Kumpel noch schwerer. (…) Der Konflikt hat, nachdem er bereits in sein drittes Jahr gegangen ist, schon etwa 10.000 Menschen das Leben gekostet. Seit seinem Ausbruch riskieren Kopejka und mit ihm die meisten Bergleute der Region, beschossen zu werden. Auf dem oberirdischen Gelände des Bergwerkes zeugen an mehreren Stellen Schutt, Glasscherben und zertrümmerte Fassaden von den Einschlägen der Granaten. Täglich sein Leben in der Mine aufs Spiel zu setzen, bringt Andrej Kopejka etwa 15.000 Rubel (umgerechnet 200 Euro) pro Monat ein. Die russische Währung ist hier an die Stelle der ukrainischen Griwna getreten. »Wenn der Lohn rechtzeitig ausgezahlt wird, reicht er mehr oder weniger, um ein normales Leben zu führen«, sagt Kopejka. Allerdings weist er darauf hin, dass die neue Behörde der »Donezker Volksrepublik« nicht immer pünktlich zahlt. Das gleiche Übel herrschte, als die Regierung in Kiew hier noch das Sagen hatte. Von den insgesamt 95 Bergwerken der Ukraine befinden sich immerhin 60 in dem relativ kleinen Gebiet im Südosten des Landes, welches die Aufständischen kontrollieren. Mit der Ausrufung der »Donezker Volksrepublik« und der der »Lugansker Volksrepublik« im Frühjahr 2014 übernahmen die neuen Machthaber auch die Verantwortung für die lebenswichtige Bergbauindustrie. Den Rebellenführern fiel somit die schwierige Aufgabe zu, für die im Gebiet verbliebenen Arbeiter, die ihren Lebensunterhalt in den Gruben oder im damit zusammenhängenden Gewerbe verdienen – vor dem Konflikt waren es etwa 450.000 – die Arbeitsplätze zu sichern. Die Zukunft der Kumpel ist höchst ungewiss…“ Bild-Bericht von Jens Malling bei der jungen Welt vom 16. Juli 2016 externer Link

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