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Tunesien

Proteste gegen Verhaftungen in Tunesien: Die Stimme des Volkszorns

Die Regierung hat offenbar große Angst vor kritischen Stimmen: In Tunesien werden engagierte Rapper und Filmemacher weggesperrt.
„Die Hexenjagd hat begonnen“, heißt es in einem Solidaritätsaufruf junger tunesischer Künstler und Aktivisten an ihre in- und ausländische KollegInnen. Das zwei Seiten lange Dokument wurde von der 34-jährigen franco-tunesischen Journalistin des Radiosenders France-Info Hind Meddeb verfasst und von sechs Künstlern aus der tunesischen Film- und Musikbranche erstunterzeichnet. „Die Kinder der tunesischen Revolution vom Dezember 2010/Januar 2011 sind zurzeit eindeutig das Ziel einer systematischen Unterdrückung in Tunesien“, heißt es im Aufruf anlässlich zahlreicher Verhaftungen von Musikern und Filmemachern. Der Regierung unter Führung der islamistischen Ennahda-Partei sei es gelungen, Frankreich, Europa und den Rest der Welt davon zu überzeugen, dass sie Demokraten seien. Doch die Geschehnisse der vergangenen Wochen bewiesen das Gegenteil
…“ Artikel von Reiner Wandler in der taz online vom 03. 10. 2013 externer Link

Aus dem Text: „… Neben Rapper Weld El 15 und dessen Kollegen Klay BBJ, die wegen ihrer kritischen Texte beide Anfang September in Abwesenheit zu 21 Monaten Gefängnis verurteilt wurden, legen sich Polizei und Justiz auch mit kritischen Filmemachern und deren Umfeld an. So wurde in der Nacht vom 20. auf den 21. September der 29-jährige Dokumentarfilmer Nejib Abidi, der Tonmeister Abdallah Yahya, der Komponist und Jazzmusiker Slim Abida, der Pianist Mahmoud Ayed, der Klarinettist Skander Ben Abid sowie zwei weitere Personen in Abidis Haus in der Innenstadt von Tunis festgenommen…“

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