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In Erdogans Gefängnissen gibt es weder Besuche noch Betreuung – schon gar nicht für kritische JournalistInnen: Auch ver.di Solidarität mit Mesale Tolu

Mesale ToluWie das regierungskritische türkische Nachrichtenportal Diken berichtete, ist Tolu im Zuge eines Einsatzes gegen Mitglieder der Sozialistischen Partei der Unterdrückten (ESP) und deren Jugendorganisation SGDF festgesetzt worden. Bei der Razzia, die im Vorfeld möglicher Proteste zum 1. Mai stattgefunden hatte, seien 16 Menschen in Polizeigewahrsam genommen worden. Der Familie der Übersetzerin wird, so ihr Bruder Hüseyin Tolu, der Zugang verwehrt. »Wir dürfen sie nicht sehen, wir dürfen keine Besuche machen«, sagte er in Ulm dem Regionalsender Radio 7“ – aus dem Artikel „Mesale Tolus Familie wird Zugang verwehrt“ am 13. Mai 2017 in neues deutschland externer Link, worin auch bilanziert wird: „Laut Auswärtigem Amt sind aktuell sechs deutsche Staatsbürger in der Türkei in U-Haft oder in Polizeigewahrsam. Vier von ihnen besitzen außerdem die türkische Staatsbürgerschaft“. Siehe dazu auch die Solidaritätserklärung von ver.di – inklusive der Kritik an der Kumpanei Europas mit Erdogans Feldzug gegen kritische Berichterstattung:

  • „ver.di fordert sofortige Freilassung der deutschen Übersetzerin Mesale Tolu und kritisiert drohende Abschaltung kurdischer Fernsehsender durch französischen Satellitenbetreiber Eutelsat“ vom 12. Mai 2017 externer Link (hier dokumentiert und kommentiert im Schattenblick) ist die kommentierte ver.di Erklärung, in der unter anderem vom stellvertretenden Vorsitzenden Werneke unterstrichen wird: „Wir fordern die sofortige Freilassung von Mesale Tolu. Sie und all die anderen inhaftierten Journalistinnen und Journalisten, darunter auch Deniz Yücel, müssen von der Türkei umgehend aus der Haft entlassen werden. Die Festnahmen von insgesamt rund 150 Journalistinnen und Journalisten sowie die Schließung ebenso vieler Medien zeigen, dass die Türkei die Pressefreiheit suspendiert hat und ein demokratisches Grundrecht faktisch nicht mehr existiert“ . Und weiter: „Werneke kritisierte auch, dass die türkische Medienaufsicht RTÜK offensichtlich erneut Druck ausübt, damit in Ländern außerhalb der Türkei kurdische Fernsehsender nicht mehr empfangen werden können. So will RTÜK erwirken, dass der französische Satellitenbetreiber Eutelsat die Ausstrahlung der Fernsehsender Ronahi TV, NewsChannel und Sterk TV einstellt. Eutelsat hatte bereits im Oktober 2016 nach der Intervention der türkischen Regierung die Ausstrahlung der kurdischen TV-Sender MedNuceTV und Newroz TV, die von Belgien bzw. Stockholm aus arbeiten, gestoppt“.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=116242
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