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Massenhafter Hungerstreik in der Türkei wird fortgesetzt und ausgeweitet

Eines der Gefängnisse der Türkei, in denen am 5.2.2019 sich 291 Gefangene im Hungerstreik befandenZehn weitere Gefangene in der Türkei haben sich dem Hungerstreik gegen die Isolation des kurdischen Vordenkers Abdullah Öcalan angeschlossen. Mittlerweile befinden sich 291 Gefangene im unbefristeten Hungerstreik. Dem von der kurdischen Abgeordneten Leyla Güven im Gefängnis von Amed (Diyarbakir) initiierten Hungerstreik hat sich am 16. Dezember eine erste Gruppe von Gefangenen in zehn verschiedenen türkischen Haftanstalten angeschlossen. Die 35 Gefangenen aus der ersten Gruppe verweigern seit 51 Tagen die Nahrungsaufnahme. Seitdem sind immer mehr Menschen in einen Hungerstreik getreten. Leyla Güven ist im Januar aus der Haft entlassen worden und setzt ihre Aktion in ihrer Wohnung in Amed fort. Die kurdischen Politikerinnen Sebahat Tuncel und Selma Irmak, beide ehemalige Abgeordnete der Demokratischen Partei der Völker (HDP), die in der Türkei in politischer Geiselhaft gehalten werden, sind vor drei Wochen in den Hungerstreik getreten…“ – aus der Meldung „291 Gefangene in der Türkei im Hungerstreik“ am 05. Februar 2019 bei der ANF externer Link, worin auch informiert wird, wer sich diesem Hungerstreik neu angeschlossen hat. Zu Repressionsversuchen gegen den Hungerstreik in türkischen Gefängnissen ein weiterer Beitrag:

  • „HDP: Gefangenen im Hungerstreik wird Vitamin B verweigert“ am 23. Januar 2019 ebenfalls bei der ANF externer Link berichtete zu Repressionsmaßnahmen unter anderem: „Wie die HDP-Abgeordneten Ayşe Acar Başaran und Berdan Öztürk mitteilen, werden die rund 250 Hungerstreikenden in den türkischen Gefängnissen mit verschiedenen Methoden unter Druck gesetzt. Unter anderem wird ihnen Vitamin B1 vorenthalten. Nimmt ein Mensch nicht regelmäßig Vitamin B 1 ein, entwickelt sich schnell ein Korsakow-Syndrom, eine Erkrankung, bei der die Gedächtnisleistung bleibend vermindert wird, weshalb bei Betroffenen allgemein örtliche und zeitliche Desorientiertheit auftritt und damit verbunden auch die Lernfähigkeit neuer Dinge stark reduziert ist. In einer aktuellen Erklärung der HDP werden mehrere Fälle aus den Gefängnissen in Alanya und Edirne aufgelistet, in denen eine ausreichende Versorgung mit dem lebensnotwendigen Vitamin nicht gegeben ist. Die Hungerstreikenden werden von anderen Gefangenen isoliert und haben keinen Zugang zu den Gemeinschaftsbereichen. Außerdem wird den Gefangenen ohne Angabe von Gründen die Tageszeitung Yeni Yaşam nicht ausgehändigt…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=143859
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