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In Panik: Erdogan mobilisiert seine Mordbanden. Und seine deutschen Behörden

Razzia in Berlin bei nav dem am 13.6.2018In der Türkei ruft Erdogan nun seine Anhänger inzwischen mehr oder weniger offen zu gewaltsamem Vorgehen gegen HDP-Aktivisten und zur Wahlfälschung auf. In den sozialen Netzwerken kursiert gerade ein geheim aufgenommenes Video einer nicht-öffentlichen AKP-Versammlung, in der Erdogan Anweisungen gibt, wie die HDP unter die 10% Hürde gebracht werden soll (…) Das scheint der örtliche AKP-Kandidat in Suruç, einer kleinen Grenzstadt zu Nordsyrien sogleich umgesetzt zu haben. Als Ladenbesitzer gegen seinen Wahlkampf protestierten, eröffneten er und seine Begleiter das Feuer mit Kalaschnikows und Handfeuerwaffen auf die Ladenbesitzer. Bilanz: sieben Schwerverletzte. Seit dem 18 April wurden HDP-Wahlkämpfer 57mal an Wahlkampfarbeiten gehindert oder wurden angegriffen. Die Internetzeitung „demokrathaber.org“ hat alle Angriffe in den verschiedenen Städten aufgelistet. Die Rechtkommission der HDP berichtete auch, dass seit dem 18. April mindestens 208 HDP-Mitglieder in Gewahrsam genommen wurden, 16 davon landeten in Untersuchungshaft“ – aus dem Beitrag „Deutsche Wahlkampfunterstützung für Erdogan in Erlangen?“ von Elke Dangeleit am 15. Juni 2018 bei telepolis externer Link – worin ausführlich berichtet wird, wie die Behörden in Erlangen Wahlkampf für Erdogan betreiben (indem sie Aktionen zur Unterstützung der HDP verbieten) – nach den diversen Polizeirazzien etwa im Rheinland oder in Berlin, einer Reihe von Demonstrationsverboten und Einschränkungen der Meinungs- und Demonstrationsfreiheit ein neuer Höhepunkt der Wahlkampfhilfe der BRD für den Kriegsherren und Waffenkunden – der zuhause in Panik aufgrund eines eventuellen Parlamentseinzugs der HDP zum Terror aufruft. Ein Aufruf, dem seine Banden folgen – allessamt erst recht Grund, den ausnahmsweise erfolgten Aufruf des LabourNet Germany, für die HDP zu stimmen (siehe Verweis am Ende des Beitrags), zu bekräftigen! Siehe dazu drei aktuelle Beiträge zum Wahlkampf-Terror der AKP in der Türkei und den Hinweis auf unseren Beitrag zur HDP:

  • „Was passierte in Pirsûs?“ am 15. Juni 2018 bei der ANF externer Link ist ein Bericht über die mörderischen AKP-Aktivitäten in kurdischen Gebieten, in dem es unter anderem heißt: „Nach Angaben von Augenzeugen und Mitgliedern von Menschenrechtsorganisationen hat der AKP-Kandidat Ibrahim Halil Yıldız im Rahmen seiner Wahlkampftour den Laden von Hacı Esvet Şenyaşar besucht und seine Stimme eingefordert. Der gleiche Ladenbetreiber wurde von AKP-Mitgliedern seit Tagen unter Druck gesetzt. Şenyaşar erklärte, die AKP nicht zu wählen. Als auch Familienangehörige von Şenyaşar die gleiche Antwort gaben, schlug der Bruder des Abgeordneten dem Sohn von Hacı Esvet Şenyaşar, Celal Şenyaşar, ins Gesicht. Sofort danach fielen Schüsse. Menschen aus der Region berichten, die AKP führe in Pirsûs einen Wahlkampf im „Mafia-Stil“. Überzeugungsarbeit werde mit Zwang, Gewalt und Waffen geleistet. (…) Mit den ersten Schüssen starb Celal Şenyaşar. Zwei weitere Söhne von Hacı Esvet Şenyaşar wurden in das staatliche Krankenhaus eingeliefert. Hacı Esvet Şenyaşar, der am Ort des Geschehens ebenfalls geschlagen wurde, eilte wegen seiner Söhne sofort zum Krankenhaus. Dort war bereits der AKP-Abgeordnete İbrahim Halil Yıldız, der erneut für einen Parlamentssitz kandidiert. Nach Angaben von Augenzeugen wurde Hacı Esvet Şenyaşar am Eingang des Krankenhauses von einem Mob gelyncht. Sein Sohn Mehmet Şenyaşar wurde durch Schläge mit einer Sauerstoffflasche auf den Kopf getötet. Es wird berichtet, dass der Bruder des Abgeordneten Mehmet Ali Yıldız ebenfalls Opfer der von ihnen entfesselten Gewalt geworden ist“.
  • „Polizeiangriff auf Beerdigung der Şenyaşar-Brüder in Pirsûs“ am 15. Juni 2018 ebenfalls bei der ANF externer Link macht einmal mehr deutlich, wie AKP-Banden und Polizei zusammen arbeiten: „Die beiden beim Angriff der Begleiter des AKP-Kandidaten İbrahim Halil Yıldız getöteten Brüder Celal (35) und Adil Şenyaşar (30) sind nach einer Autopsie in der nordkurdischen Kreisstadt Pirsûs beigesetzt worden. Die Särge wurden von Tausenden Menschen auf dem Friedhof in Empfang genommen. Im Vorfeld der Beerdigung versuchte die Polizei, die Teilnahme an der Bestattung zu verhindern, und griff die Menschenmenge mit Wasserwerfern und Gasgranaten an. Über dem abgesperrten Friedhof kreisten Hubschrauber, an allen Straßenecken hatten sich Militär- und Polizeieinheiten aufgebaut. Am Grab erklärte Emine Şenyaşar, die Mutter der beiden Verstorbenen: „Meine Söhne haben niemandem etwas getan. Sie saßen im Laden. Ich habe meinem Sohn vorher gesagt, dass wir diese Leute sowieso nicht wählen und er sie lediglich grüßen soll, wenn sie kommen. Mein Sohn hat nicht vor ihnen gebuckelt, deshalb haben sie ihn ermordet. Er hatte zwei Kinder““.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=133595
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