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»Kaufkraft der Menschen stark verringert«. Türkischer Gewerkschafter berichtet über Kampf gegen steigende Lebensmittelpreise

Erdogan ist reig für die EU Milliardengeschenke an Unternehmen im Juni 2017In einem Interview von Marc Bebenroth in der jungen Welt vom 12. Dezember 2018 weist der Vorsitzender der türkischen Nahrungsmittelgewerkschaft Gida-Is, Seyit Aslan darauf hin externer Link: „… Zwischen Deutschland und der Türkei bestehen seit Jahren gute Beziehungen. Beide Seiten wollen ihre Interessen nicht gefährden. In der Türkei gibt es über 7.200 Firmen, die entweder direkt oder über Beteiligungen dem deutschen Kapital gehören. Darunter sind Großbetriebe von Siemens, Bosch, Haribo, Mercedes. Angesichts dieser Kooperation müssen auch wir als Gewerkschaften dringend enger zusammenarbeiten. (…) Wir fordern von den deutschen Gewerkschaftskollegen, dass sie mit den Beschäftigten solidarisch sind, die für ihre Rechte kämpfen. Sie können Druck auf Konzerne ausüben, die in der Türkei produzieren, sich aber nicht an die dortigen Gesetze halten. Viele Arbeiter werden allein wegen ihrer Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft gefeuert. Ausländische Betriebe, darunter auch viele deutsche bzw. mit deutscher Beteiligung, machen dabei mit. (…) Wir errichten eine Kampffront gegen die Teuerung sowie gegen die Regierung und ihre Pläne für Steuererhöhungen. Dazu haben wir zwei Plattformen gegründet. Eine von DISK, der Konföderation der Revolutionären Arbeitergewerkschaften der Türkei, und KESK, einem Dachverband von Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes in der Türkei. Zusätzlich arbeiten wir an regionalen Bündnissen. Ziel ist es, den Zusammenhalt unter Arbeitern zu stärken und Massendemonstrationen zu organisieren. Am Ende sind auch Streiks möglich…“ Siehe dazu:

  • [KESK-Demo] „Arbeit, Brot, Freiheit“: Tausende demonstrieren in Istanbul für Preissenkungen New
    Obwohl die Inflationsrate in der Türkei langsam sinkt, sind Lebensmittel und Güter für den täglichen Gebrauch immer noch teuer. Das hat tausende Türken in Istanbul erneut auf die Straße gerufen. Tausende Menschen haben in Istanbul gegen die steigenden Lebenshaltungskosten und die hohe Inflationsrate in der Türkei demonstriert. Es ist die zweite Demonstration innerhalb von knapp einer Woche. Zuvor gab es einen Protestmarsch in der türkischen Stadt Diyarbakir. (…) Initiator der Demo war der Gewerkschaftsbund KESK, in der Gewerkschaften für den öffentlichen Dienst zusammengeschlossen sind. Ein massives Polizeiaufgebot begleitete die Bewegung, für die Türken unter anderem aus den nordwestlichen Provinzen Edirne, Bursa und Yalova anreisten. Bei der Demo gab es auch stillen Protest gegen den Regierungschef Recep Tayyip Erdogan. „Juni“ prangte auf einigen der Plakaten, mit der einige der Demonstranten auf die Massenproteste gegen Erdogan im Jahr 2013 anspielten. Zudem gab es während der Demo zahlreiche Anspielungen auf die Bewegung der „Gelben Westen“ in Frankreich, die sich als Protest gegen hohe Treibstoffpreise formiert hatte. Bereits vor knapp einer Woche hatte die KESK zu einer Demo gegen die hohen Lebenshaltungskosten in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir mit mehreren tausend Teilnehmern aufgerufen…“ Agenturmeldung vom 22.12.2018 beim Spiegel online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=141516
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