»
Türkei »
»

4 Monate kein Geld – türkische Minenarbeiter im Hungerstreik

4 Monate kein Geld - türkische Minenarbeiter im Hungerstreik (sendika.org)Seit Januar kein Geld, seit April im Ausstand, seit 9 Tagen im Hungerstreik: In zwei Minen in der türkischen Schwarzmeer-Region Zonguldak kämpfen Kumpel um ihren Lohn – und inzwischen um ihre Widereinstellung, damit sie anschließend wenigstens mit Abfindung aus ihren Jobs gehen können. Insgesamt 245 Arbeiter*innen beschäftigten die beiden Minen, 85 davon sind in den Ausstand getreten. Mehr als die Hälfte musste bereits wegen der gesundheitlichen Auswirkungen – der Hungerstreik findet untertage statt – ins Krankenhaus gebracht werden. Zu den verbleibenden 28 Kumpels besteht seit gestern, 16 Uhr Ortszeit, kein Kontakt mehr. Weitere Arbeiter und die Familien warten am Mineneingang, einer Delegation der (sozialdemokratischen) CHP war der Zutritt verwehrt worden – sie sollen sich für die Zustimmung ihres Besuches an ein Gericht wenden, wurde ihnen gesagt. Siehe dazu aktuelle Berichte:

  • „Miners on Hunger Strike for 8 Days“
    Bericht bei bainet vom 27. Mai 2016 externer Link über den Streik und die Forderungen der Arbeiter – und über die Behinderung von Solidarität
  • 15 hunger-striking miners hospitalized in Turkey’s north
    Bericht bei der Hürriyet online vom 23. Mai 2016 externer Link über die ersten Tage des Hungerstreiks – und einige Hintergründe: Demnach ist für die Minen ein staatlicher Zwangsverwalter eingesetzt worden, weil wegen Verbindungen des Unternehmens zur Gülen-Bewegung ermittelt wird. Fethullah Gülen ist islamistischer Sektenführer und ehemaligre Verbündeter Erdogans, vor zwei Jahren in Ungnade gefallen und seitdem imExil in den USA
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=98873
nach oben