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Erstmals kritische Worte des IGB an COSATU: Nicht wegen reaktionärer Maßnahmen, sondern wegen Besitzstandswahrung

Südafrika: COSATU-HouseCOSATU in den letzten Jahren: Ausschluss der größten Einzelgewerkschaft, der NUMSA – Metaller, hemmungslose Regierungstreue noch in absurdesten Fragen, mehr als dubiose Rolle beim Massaker an Bergarbeitern in Marikana 2012 – alles war dem Internationalen Gewerkschaftsbund (IGB, bzw ITUC) kein einziges kritisches Wort wert. Jetzt aber schreibt die Vorsitzende einen Brief, in dem sie ihr „Befremden“ ausdrückt.

Über nichts Wichtiges, sondern über: Die Absicht der COSATU, in Südafrika im Oktober 2016 den 17. Weltkongress des Weltgewerkschaftsbundes zu organisieren. Der WGB, so im Brief des ITUC, sei ja gar keine richtige Gewerkschaft, unter anderem, weil Verbände wie die nordkoreanischen und syrischen Gewerkschaften zum WGB gehörten. Wobei: Überraschend ist diese Aktivität insofern nicht, als die KP Südafrikas – mit großem Einfluss in der Rest-COSATU – schon seit 2012 die Mitgliedschaft im WGB zumindest zum Diskussionsthema gemacht hatte. In dem Artikel „Cosatu Decision to Host WTFU Questioned“ von Terry Bell am 25. Januar 2016 dokumentiert bei AllAfrica externer Link wird die Geschichte der Auseinandersetzung zwischen Gewerkschaften in den Ländern rund um die UdSSR und rund um die USA (Formulierungen des Autors) nachgezeichnet – nicht aber etwa die nahe liegende Frage gestellt, dass – bei aller richtiger Kritik am WGB – ITUC in seinen Reihen ebenfalls eine ganze Reihe von Gewerkschaften aufweist, die zumindest eine ausgesprochen fragwürdige Rolle spielen (und damit ist noch nicht einmal der DGB gemeint, auch nicht TUC oder ähnliche)…

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=92570
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