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„Hört doch endlich auf zu streiken!“ – sagt Herr Zuma. Sagt die Gewerkschaft auch und gibt viel Geld dafür aus…

Ältere Semester werden es vielleicht kennen: „Doch wer schützt ihn vor dem Schmerz, wenn er pfeift und keiner hörts“ – so ähnlich geht es auch den Herren Zuma und Baleni. Der Präsident Südafrikas und der Generalsekretär der Bergarbeitergewerkschaft NUM reden (nicht nur, aber vor allem) den Bergarbeitern über alle Kanäle zu, sie sollten jetzt die Streikerei endlich sein lassen, aber niemand tut es. Und auch in diversen anderen Branchen gibt es Streiks, auch wenn der Transportarbeiterstreik gerade beendet wurde. Im Bergbau meldet sich immer mehr das „Koordinationskomitee“ zu Wort, das sich um die Grundforderung 12.500 Rand für alle als Mindestlohn zusammenfand. Über die Anstrengung der NUM, die Streikwelle zu beenden berichtet in „NUM spent R1m of own money in bid to end wildcat strikes“ externer Link Allan Seccombe am 15. Oktober 2012 im Business Day. Darin wird Baleni so zitiert: „Workers are losing salaries, jobs may potentially be lost and the economy could be in trouble“ – also die Streiks bringen Lohnverluste, vielleicht Arbeitsplatzverluste und die Wirtschaft hat Probleme. Wer solche Freunde hat…

Siehe dazu: „Mineworkers call for new union“ externer Link von Ayanda Mdluli am 15. Oktober 2012 im Business Report, ein Bericht in dem auch Vertreter des Koordinationskomitees der streikenden Bergarbeiter zu Wort kommen.

Siehe dazu auch: „Weiter Jagd auf Gewerkschafter“ externer Link – Artikel von Armin Osmanovic im Neues Deutschland vom 12. Oktober 2012, in dem es heisst: „Die Streiks im Bergbau laufen weitgehend ohne Beteiligung der etablierten Gewerkschaft NUM (National Union of Mineworkers) ab. Vielmehr noch, es sind unzählige Arbeiter aus der Gewerkschaft ausgetreten, so dass die NUM in einigen Betrieben nur noch wenige Mitglieder zählt. Sie werfen der Gewerkschaft vor, zu sehr Unternehmerinteressen zu vertreten. Verliert eine Gewerkschaft die Mehrheitsvertretung der Arbeitnehmer, können die Unternehmen die Betriebsvereinbarungen aufkündigen. Der Platinproduzent Impala, wo im Februar dieses Jahres Arbeiter ohne Beteiligung von NUM sechs Wochen für höhere Löhne gestreikt hatten, hatdies Anfang Oktober angekündigt, da NUM nur noch 13 Prozent der Arbeiter repräsentiert. Benötigt werden 50 Prozent und eine Stimme…

Und, besonders lesenswert: „Marikana prequel: NUM and the murders that started it all“ externer Link von Jared Sacks am 12. Oktober 2012 im Daily Maverick, ein Artikel in dem die Gründe für die jüngste Entwicklung nicht nur bei Marikana deutlich gemacht werden.

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=12682
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