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[16. August 2012] Unabhängige südafrikanische Studie: Keiner der erschossenen Bergarbeiter hatte die Polizei provoziert

Marikana-MassakerAm 15. August 2018, am Vorabend des sechsten Jahrestages des Massakers von Marikana hat das unabhängige südafrikanische Institut für Sicherheitsstudien (ISS) eine Konferenz abgehalten, auf der eine neue unabhängige Untersuchung des Massakers von Marikana vorgestellt wurde – auch als direkte Auseinandersetzung mit den Ergebnissen der staatlichen Farlam-Kommission verstanden. Deren offizielles Ergebnis hatte gelautet, dass zwar schon die Polizei (nicht aber die politischen Verantwortlichen – ob in Südafrika der Begriff „Bauernopfer“ benutzt wird?) Schuld sei, sie aber von den streikenden Bergarbeitern provoziert worden sei. Auf dieser ISS-Veranstaltung, an der auch Hinterbliebene, soziale Bewegungen und zivilgesellschaftliche Gruppen teilnahmen, stellte David Bruce seinen Report „The sound of Gunfire“ vor (Der Klang des Gewehrfeuers), in dem er diese Behauptung, es habe eine oder gar zahlreiche Provokationen gegeben, ausführlich und konkret widerlegt. In dem Tagungsbericht „Civil society welcomes fresh report into Marikana massacre“ von Kgaugelo Masweneng am 15. August 2018 im Sowetan externer Link wird das Schwergewicht vor allem auf die Tatsache gelegt, dass die Hinterbliebenen nach wie vor in einer „ungeklärten Situation“ sich befinden, und noch nicht einmal eine Bitte um Entschuldigung erhalten haben – auch nicht vom heutigen Präsidenten Südafrikas… Zum Jahrestag des Massakers ein weiterer aktueller Beitrag und eine Erklärung des Gewerkschaftsbundes SAFTU:

  • „Marikana: we must never forget the workers who were massacred“ am 16. August 2018 beim Gewerkschaftsbund SAFTU externer Link ist eine Erklärung aus Anlass des sechsten Jahrestages des Massakers. Darin wird ebenfalls unterstrichen, dass die Vorfälle und Verantwortlichkeiten – inklusive des Präsidenten Ramaphosa – bis heute ungeklärt geblieben seien in einem Massaker, dass vom SAFTU eingeordnet wird in eine ganze Reihe von Terrorakten gegen Bergarbeiter in Südafrika. Aus der Zeit der Apartheidsdiktatur wird eine Kontinuität zu dem Massaker gezogen. Diese Kontinuität, so wird darin ausführlich dargelegt, bestehe vor allem im Fortdauern der Ausbeutung durch die Konzerne des Bergbaus und ihrer politischen Partner. Die massakrierten Arbeiter niemals vergessen, so der Tenor der Erklärung, sei der Ausgangspunkt für ein Vorgehen, das eine Wiederholung solcher Verbrechen zu verhindern in der Lage sei.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=136199
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