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Spanischer Alltag: Zwischen Massenprotesten und Selbstmord…

Dass der König von Francos Gnaden die spanische Regierung für ihren Kurs lobt, kann nicht überraschen – und auch nicht, dass das spanische Fernsehen dem Selbstmord eines Mannes, der in Granada aus seiner Wohnung vertrieben werden sollte, gerade einmal ein paar Sekunden widmet. Da überrascht schon eher, dass nun selbst Richter es „übertrieben“ finden, wie seit 2008 diese Vertreibungen lawinenartig zugenommen haben – 350.000 Wohnungen wurden in diesem Zeitraum geräumt! Der aktuelle Aufruf „Comunicado Stop Desahucios 15m Granada por el caso de José Miguel Domingo“ externer Link am 26. Oktober 2012 bei kaosenlared der zum Protest am selben Tag aufruft unterstreicht, dass ofizielle Verlautbarungen besagen, dass jeder dritte Selbstmord in Spanien wegen Vertreibung aus der Wohnung passiert.

Siehe dazu auch: „Siete jueces denuncian los abusos del sistema legal de desahucios“ externer Link ein redaktioneller Beitrag in El Economista am 24. Oktober 2012, in dem der leise Protest selbst dieses Richtergremiums gegen die Vertreibungswelle dokumentiert wird.

Sowie: „Tausende Schüler und Studenten haben in spanischen Städten gegen Einsparungen im Bildungsbereich demonstriert. Die Regierung von Ministerpräsident Rajoy will nämlich bis zum Jahr 2014 insgesamt 150 Milliarden Euro einsparen – unter anderem eine Milliarde Euro im Bildungssektor“ – aus dem Bericht „Schüler und Studenten demonstrieren gegen Kürzungen“ externer Link von Jörg Rheinländer in der ARD am 23. Oktober 2012

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=13435
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