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Die streikende serbische Fiat-Belegschaft beugt sich dem wachsenden Druck nicht

Streikende Belegschaft Fiat Serbien am 3.7.2017Die Belegschaft von Fiat in Kraguejevac setzt ihren Streik auch in der zweiten Woche seit dem 28. Juni fort, die Beteiligung ist mit über 2.000 Menschen gleich hoch geblieben – trotz des von allen Seiten wachsenden Drucks, den Streik zu beenden. Über die Drohungen des Unternehmens, das Werk zu schließen, hatten wir bereits berichtet. Nun hat sich die serbische Premierministerin auf die Seite des Unternehmens gestellt (was keine Überraschung ist, da der serbische Staat Minderheitsaktionär ist, mit 33% Anteilen), und die Belegschaft aufgerufen, den Streik zu beenden, wobei sie sich als Schlichterin eingesetzt hat. An einem ersten Treffen mit Vertretern des Unabhängigen Serbischen Gewerkschaftsbundes nahmen keine Vertreter des betrieblichen Streik-Komitees teil, wird in dem Bericht „FCA Srbija’s employees seek guarantees to end strike“ am 10. Juli 2017 bei See News externer Link informiert. Die Streikenden werden mit der Aussage ihres Sprechers zitiert, sie seien nicht gegen eine Schlichtung, bevor sie den Streik beenden würden, wollten aber zumindest allgemeine Zusagen über die Erfüllung ihrer Forderungen (Lohnerhöhung und Unterstützung bei den Trnsportproblemen von Schichtarbeitern vor allem) vom Unternehmen bekommen. Siehe dazu auch die Meldung über das „Engagement“ der Premierministerin und den Verweis auf unsere bisherige Berichterstattung, sowie eine ältere Meldung über erste Auswirkungen des Streiks:

  • „Serbian PM urges workers at Fiat plant to end strike“ am 10. Juli 2017 bei Business Insider externer Link ist eine Reuters-Meldung über die Intervention von Ana Brnabic, die die Belegschaft laut der Nachrichtenagentur Tanjug aufgerufen hat, ihren Streik zu beenden. Was von der Schlichtung der Premierministerin zu erwarten ist, wird aus zwei Aussagen deutlich: Zum einen weist sie darauf hin, dass diese Entwicklung (natürlich) der wirtschaftlichen Entwicklung Serbiens schade und es künftig schwerer mache „Investoren“ im Ausland zu finden. Und zum anderen unterstreicht sie, dass der Streik eben ein mit der Gewerkschaft geschlossenes Streikverzichts-Abkommen verletze.
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=118723
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