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[Effi29] Nach Haus-Räumung in Bern: Militanter Widerstand

Bern (CH): [Effi29] Nach Haus-Räumung in Bern: Militanter WiderstandDie Gewalt beginnt nicht bei einem geworfenen Stein, oder beim drücken auf den Laserpointer. Die Gewalt beginnt z.B. dort, wo ein Gesetz sagt, dass der Leerstand eines Hauses schützenswerter ist als das Haus Menschen zur Verfügung zu stellen, die es nutzen könnten. Das Gesetz ist also weder logisch noch sinnvoll, den einzigen Nutzen den es bringt dient der*m Eigentümer*in. Mit dem Recht auf Eigentum garantiert der Staat seiner herrschenden Klasse, dass sie nie gefährdet werden. Denn wenn wir nicht im Kapitalismus leben würden, würde ein Haus von denen bewohnt, die es gebaut haben oder die dort wohnen wollen. Keinem Menschen im Kreis 7 in Zürich würde es in den Sinn kommen zu sagen, das Haus in der Lorraine in Bern gehört mir! Kein Mensch würde ein Haus bauen in dem er*sie nie leben wird. Kein Haus würde ungenutzt herumstehen und verlottern“ – aus dem Beitrag „Einige Worte zur Gewalt“  am 26. Februar 2017 bei der RJG externer Link – eine Antwort auf prinzipieller Ebene gegen die massive Hetzkampagne in den bürgerlichen Medien nach den Protesten gegen die Räumung, mit dem allgemeinen Tenor, wie gefährlich es heute zutage für Polizisten sei, ihr wenig segensreiches Wirken. Siehe dazu auch einen aktuellen Twitterkanal – inklusive Reaktionen von „auf Recht und Ordnung“ orientierter BürgerInnen – und Hintergründe:

  • Siehe zum Hintergrund: Bern: Besetzer fordern rot-grüne Regierung heraus
    Protestdemonstration gegen Hausräumung in Bern am 26.2.2017Die Gewalteskalation nach der Räumung des Hauses an der Effingerstrasse 29 zeigt: Die Besetzerszene ist gewillt, die ihr eigentlich geneigte rot-grün regierte Stadt dauerhaft unter Druck zu setzen. «Ob friedlich oder militant, wichtig ist der Widerstand.» Die Textzeile stammt aus dem siebenminütigen Effi-29-Song, einem vom Besetzerkollektiv der am Mittwoch geräumten Liegenschaft Effingerstrasse 29 komponierten und samt Video ins Internet hochgeladenen Rap. Die Besetzerlyrik fasst zusammen, was die Stadt Bern gerade erlebt. Die friedliche Variante war am Donnerstag auf dem Von-Roll-Areal im Länggassquartier zu besichtigen. Das Kollektiv «Fabrikool» besetzt dort seit Sonntag eine seit 20 Jahren leer stehende, denkmalgeschützte ehemalige Wagenfabrik. Das Gebäude gehört dem Kanton und sollte bis Donnerstagmittag verlassen werden, was bisher nicht geschah. Die Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion hat daher Anzeige gegen die Hausbesetzer eingereicht und einen Antrag auf Hausräumung gestellt. (…) «Fabrikool» will mit der Besetzung den Wunsch nach einer alternativen Lebensweise ausdrücken: «Uns verbindet die Motivation, Projekte auf die Beine zu stellen, die ohne Konsumzwang, Profitorientierung und Leistungsdruck funktionieren», formuliert das Kollektiv. Leider habe der Kanton als Liegenschaftsbesitzer absolut kein Musikgehör und mache geltend, das Haus sei einsturzgefährdet – obschon die Besetzer mit Baufachleuten die Bausubstanz analysiert hätten und diese die Nutzung des Erdgeschosses als problemlos beurteilten…“ Artikel vonJürg Steiner vom 24.02.2017 bei der Berner Zeitung online externer Link
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=112595
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