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Wer nicht arbeitet, soll sterben. Jeder 5. Suizid ist weltweit einer wegen Arbeitslosigkeit. Tragische Konsequenz des «Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen»

„… Bei 175 SchweizerInnen pro Jahr werden Phantasien Realität – sie bringen sich in Zusammenhang mit Arbeitslosigkeit um. Das ist, so SRF, ein Siebtel aller Suizide in der Schweiz. Weltweit, schreibt der Tages-Anzeiger am 12. Februar 2015, gilt sogar: «Jeder fünfte Mensch, der sich umbringt, tut dies, weil er keine Arbeit hat.» Das hat eine neue Studie der Universität Zürich ergeben, bei der zwischen 2000 und 2011 die Zahlen von 63 Ländern berücksichtigt wurden. (Zahlen alter Menschen, die aus Angst, andere (ökonomisch) zu belasten, den «Freitod» wählen, sind in dieser Vergleichsstudie nicht erhoben worden. (…) «Der Zusammenhang zwischen Arbeitslosigkeit und Suizidrate», so Carlos Nordt, ist «in allen untersuchten Weltregionen – Nord- und Südamerika, Nord- und Westeuropa, Süd- und Osteuropa sowie Nicht-Amerika und Nicht-Europa – etwa gleich stark.» Dass diese Verbindung in Ländern mit tiefen Arbeitslosenzahlen, wie der Schweiz, sogar etwas stärker ausgeprägt ist, erklärt er so: «Wenn die Zahl der Menschen ohne Job sich von drei auf sechs Prozent verdoppelt, wirkt das bedrohlicher, als wenn sie von 20 auf 23 Prozent ansteigt. Dies, obwohl die finanzielle Absicherung in Ländern wie der Schweiz viel grösser ist, Arbeitslose weniger zu befürchten haben. Dafür ist das soziale Stigma grösser, Arbeitslosigkeit wird stärker als Makel empfunden.»…“ Artikel von Jürgmeier vom 20. Feb 2015 bei der Plattform Infosperber.ch externer Link und die Studie „Suicide, unemployment, and the effect of economic recession“ von Roger T Webbemail und Navneet Kapur externer Link, publiziert am 10 February 2015 bei «The Lancet Psychiatry» (freie Registrierung)

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=75838
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