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Saudi-Arabien

Die vielfältigen Formen des (wachsenden) Widerstandes in Saudi Arabien

Bauarbeiter protestieren in Saudi arabien gegen Nichtausbezahlung von Löhnen - diesmal am 1.6.2016Glaubt man der herrschenden Sippe der Sauds, so ist die einzige Form des Widerstands in ihrem Land islamistisch, meist schiitisch, aber wer glaubt den Sauds schon irgendetwas? Gewerkschaften und Streiks waren in den 50er Jahren verboten worden – weil die Ölgesellschaft Aramco nach vielen Streiks dies von den „Königen“ einforderte, die sofort gehorchten. Waren in den letzten Monaten viele Tausend migrantische Bauarbeiter in Streiks und Blockaden getreten, weil sie auch im religiös verbrämten Kapitalismus die Zeche bezahlen sollen, wenn Unternehmen in die Krise kommen, so kann dies noch damit abgetan werden, es seien ja „nur“ Migranten, keine Saudis. Aber es hat seit 2010 auch schon Streiks saudischer Staatsbürger im öffentlichen Dienst gegeben. Die diversen Wellen politischer Repression, zehntausend Gefangene und viele „Verschwundene“ haben aber auch eine Menschenrechtsbewegung hervorgerufen, die religionsübergreifend die massive Repression kritisieren. Was sich seit dem (uai) „königlichen“ Dekret nach dem arabischen Frühling, worin jede Form des „Störens der öffentlichen Ordnung“ als Terrorismus bezeichnet wird, noch verstärkt hat. Der Artikel „Repression and Protest in Saudi Arabia“ von Pascal Menoret in der Ausgabe August 2016 von Middle East Brief externer Link gibt einen knappen Überblick über die verschiedenen sozialen und politischen Bewegungen, und hält als eines der Untersuchungsergebnisse fest, dass es sichtbare Fortschritte dieser Bewegungen gab, kleine zwar, aber eben sichtbar

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=104391
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