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Saudi-Arabien

Alternativer Nobelpreis für saudische Oppositionelle – Bundesregierung eilt der Diktatur zur Hilfe

Waleed_Abu_al-Khair„2014 nahmen die saudischen Behörden Abu al-Khair fest und setzten seinem unermüdlichen Aktivismus ein Ende. Ein Sonderstrafgericht in Riad verurteilte ihn zu einer 15-jährigen Haftstrafe, einem anschließenden 15-jährigen Reiseverbot und einer Geldstrafe von 200.000 Riyal. „Anstachelung der öffentlichen Meinung“ und „Beleidigung der Justiz“, so lauteten die Vorwürfe unter anderem. Noch im gleichen Jahr brachte die saudische Menschenrechtlerin Samar Badawi, Abu al-Khairs damalige Ehefrau, ein gemeinsames Kind zur Welt, dessen Geburt der Anwalt nicht miterlebte. Auch den Prozess um Samar Badawis Bruder Raif Badawi, den Abu al-Khair zuvor vertreten hatte, konnte er nur aus dem Gefängnis mitverfolgen. Mit Walid Abu al-Khair wurden zweit weitere – ebenfalls inhaftierte – Menschenrechtler aus Saudi-Arabien ausgezeichnet. Die Jury in Stockholm ehrte auch Abdullah al-Hamid und Muhammad Fahad al-Qahtani für ihr Bestreben, das „totalitäre System“ ihres Landes mit friedlichen Mitteln zu reformieren…“ – aus dem Artikel „Reformer Abu al-Khair ausgezeichnet“ von Jannis Hagmann am 24. September 2018 in der taz externer Link, worin auch die verschiedenen Aktivitäten der Ausgezeichneten berichtet werden. Siehe dazu auch einen Beitrag über das Wirken des „Schluss mit dem Getue!“-Außenministers der BRD und eine weitere seiner reaktionären Machenschaften:

  • „Deutschland und Saudi-Arabien legen Krise bei“ am 26. September 2018 im Deutschlandfunk(t) externer Link meldet staatstragend über das Statement des Außenministeriums der BRD zur verleihung des alternativen Nobelpreises: „Außenminister Maas und sein saudischer Amtskollege al-Dschubair verständigten sich am Rande der UNO-Vollversammlung in New York darauf, dass der im November 2017 abgezogene saudische Botschafter nach Deutschland zurückkehrt. Saudi-Arabien hatte gefordert, dass Maas sein ernsthaftes Bedauern über eine Äußerung des damaligen Außenministers Gabriel ausdrückt. Maas sagte, man hätte klarer in der Kommunikation und im Engagement sein sollen, um solche Missverständnisse zu vermeiden. Gabriel hatte damals von „Abenteurertum“ Saudi-Arabiens im Nahen Osten gesprochen. Daraufhin zog das Land seinen Botschafter aus Deutschland ab. Der neue für Riad vorgesehene deutsche Botschafter bekam zuletzt keine Akkreditierung…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=137888
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