»
Philippinen »
»

Hausbesetzungen auf den Philippinen: Sie bleiben. Auch wenn der Präsident droht

Hausbesetzer in Quezon im März 2017Eine der größten Hausbesetzungen der jüngsten Zeit auf den Philippinen war die in Bulacan, nördlich von Manila, wo 6.000 leerstehende öffentliche Wohneinheiten besetzt wurden – in einer Massenaktion Tausender Familien am 8. März 2017. Die Kalipunan ng Damayang Mahihirap (Kadamay), eine Organisation urbaner Armer hat diese Aktion organisiert – und sich auch nicht einschüchtern lassen durch die Drohung des Präsidenten Duterte, sie verbreiteten „Anarchie“ und müssten weg, sonst werde sie die volle Härte des Gesetzes treffen. Und wenn man etwas von diesem Präsidenten sagen kann, dann dass seine Drohungen ernst genommen werden müssen. In dem Bericht „Homeless Filipino Families Occupy 6,000 Vacant Public Housing Units“ von Karlo Mikhail Mongaya am 31. März 2017 bei Global Voices externer Link wird hervor gehoben, dass diese entschlossene Haltung der BesetzerInnen und Kadamays zu Verhandlungen mit den zuständigen Behörden führten, die die beschlossene Zwangsräumung am 27. März aufhoben. Die Besonderheit des traditionellen öffentlichen Wohnungsprogramms auf den Philippinen ist es, dass auch hier faktisch Outsourcing betrieben wird: Private Wohnungsbaugesellschaften betreiben das Angebot der Kommunen. Deutlich billiger als auf dem Wohnungsmarkt, aber immer noch viel zu teuer für Menschen, die täglich ums Überleben kämpfen müssen… Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge:

  • „Urban poor residents reoccupy unclaimed land, get ‘trespassing’ cases“ von Marya Salamat am 04. April 2017 bei Bulatlat externer Link ist ein Bericht über einen Polizeieinsatz in Quezon, wo Familien ein Gelände wieder zu besetzen versuchten  – Apollo  genannt, nach der Straße, in der es sich befindet  – aus dem sie vor neun Monaten bereits vertrieben worden waren. Und obwohl der Eigentümer Prozesse in zwei Instanzen gegen die BesetzerInnen verloren hatte, nützte ihnen das nichts: Dem Bürgermeister war eingefallen, dass eine solche Besetzung Brandgefahr mit sich bringe. (Was durchaus stimmen könnte, nur könnte man dagegen etwas ganz Anderes unternehmen). Bei dem Versuch der Wiederbesetzung gab es 57 Festnahmen – nur deswegen nicht mehr, weil es eine ganze Reihe von Organisationen gab, unter anderem der örtliche Gewerkschaftsbund KMU, die Solidarität organisierten
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=114802
nach oben