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Endlich: Flüchtlinge verweigern in Deutschland Ein-Euro-Jobs. Leider: In Österreich immer noch als Vorbild gehandelt

Sarire auf Ein-Euro-Jobs von arbeiterfotografieDie Pläne von Integrationsminister Sebastian Kurz (ÖVP), die Tausenden Flüchtlinge in Österreich zu gemeinnützigen Ein- Euro- Jobs zu verpflichten, sorgen ordentlich für Gesprächsstoff. In einer kleinen Gemeinde in Deutschland wurde diese Idee schon vor längerer Zeit in die Tat umgesetzt, doch nach nur einer Woche verweigerten die Flüchtlinge sämtliche Tätigkeiten. Begründet damit, dass sie als Gäste von Angela Merkel hier seien! (…) in der Gemeinde Waldenburg im Bundesland Sachsen (…) Um die Integration zu befördern, schuf die Gemeinde gemeinnützige Jobs für männliche erwachsene Flüchtlinge, „um ihnen möglichst schnell eine Beschäftigung zu verschaffen, Langeweile entgegenzuwirken und die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen“. Honoriert wurden die 20 Wochenstunden zu je 1,05 Euro. Die Bewohner wurden von Mitarbeitern des Bauhofes von der Unterkunft abgeholt und nach der Arbeit wieder retour gebracht. Eine Woche lang lief es gut, doch dann kam die Ernüchterung. Einer der Flüchtlinge argumentierte, „dass sie Gäste von Frau Merkel sind und Gäste ja nicht arbeiten müssten“. Es kam zu einer Kettenreaktion, keiner der Flüchtlinge wollte dann noch arbeiten. Zur Sprache kam auch der stündliche Mindestlohn von 8,50 Euro, den man den Flüchtlingen für ihre Arbeit zahlen solle. (…) In Österreich geht unterdessen die Diskussion um die Ein- Euro- Jobs für Flüchtlinge weiter…“ Artikel “ Flüchtlinge in D: Ein- Euro- Jobs verweigert: „Wir sind Merkels Gäste““ vom 20.8.2016 bei der österreichischen Kronen-Zeitung online externer Link. Diese Info haben wir ansonsten nur bei tendenziöser Presse gefunden – hier passt der Zusammenhang, weil Hartz IV in Österreich als Vorbild gehandelt wird, während wir uns über jede Verweigerung freuen! Siehe dazu Hintergründe und eine erste Satire:

  • Gute Ein-Euro-Jobs, schlechte Ein-Euro-Jobs?
    „Ein-Euro-Jobs sind das meistdiskutierte Instrument der Arbeitsmarktpolitik. Geschaffen, um am Arbeitsmarkt chancenlose Menschen an Arbeit heranzuführen, werden sie häufig als wirkungslose Billigjobs kritisiert. Die Politik hat ihre Förderung inzwischen deutlich zusammengestrichen. Trotzdem sollen jetzt Flüchtlinge mit Ein-Euro-Jobs den deutschen Arbeitsmarkt kennenlernen – für Experten ein Widerspruch in sich. In Österreich überlegt man, sie ebenfalls einzuführen. (…) Die Eingliederungsquoten der Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass nur neun Prozent der Ein-Euro-Jobber sechs Monate nach dem Ende der Maßnahme sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind. Doch die direkte Integration in den Arbeitsmarkt ist gar nicht der primäre Zweck der Maßnahme, sondern das Herstellen oder Aufrechterhalten der Arbeitsfähigkeit, darauf wies auch die BA in ihrem Eingliederungsbericht von 2014 hin. (…) Trotz der vielfachen Kritik soll es nun ganze 100.000 Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge geben, bei aktuell nur noch rund 90.000 Maßnahmenplätze für die Menschen im Hartz-IV-System. Tatsächlich werden die so genannten Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen (FIM) aber nur 80-Cent-Jobs sein. Das arbeitsmarktfernste Instrument der deutschen Arbeitsmarktpolitik in verbilligter Version soll nun also Flüchtlingen „erste Einblicke in den deutschen Arbeitsmarkt“ bieten und ihnen bei der Arbeitsmarktintegration helfen. Prof. Stefan Sell von der Hochschule Koblenz fasst den Widerspruch treffend zusammen: „Arbeitsgelegenheiten … haben von ihrer Anlage bzw. ihrem vom Gesetzgeber gewollten Zuschnitt nun eher nicht die Aufgabe, dem deutschen Arbeitsmarkt irgendwie nahezukommen, sondern aufgrund der förderrechtlichen Anforderungen müssen sie sogar möglichst weit weg sein von dem, was in der normalen Wirklichkeit des Arbeitsmarktes passiert.“…“ Bericht vom 30. August 2016 bei O-Ton Arbeitsmarkt externer Link
  • Ein-Euro-Jobs: Flüchtlinge werden VICE-Redakteure
    Damit sich Flüchtlinge brav und willig integrieren, will ihnen Integrationsminister Sebastian Kurz Ein-Euro-Jobs verordnen. Heute drangen weitere Details dieses Plans ans Licht. Demnach sollen einige tausend anerkannte Flüchtlinge als Mitarbeiter in der VICE-Redaktion arbeiten. „Wir haben uns gefragt: Warum stellen wir die ganzen Flüchtlinge nicht seriösen Medien zur Verfügung?“, erklärte eine ranghoher Beamte des Integrationsministeriums. Doch alle seriösen Medien sagten ab, weil sie sich einen Euro nicht leisten konnten. Daher fragte man bei VICE an. „In den redaktionellen Sweatshops der VICE werden die Zuwanderer lernen, was es heißt, hart für sein Geld zu arbeiten“, kündigt der Insider an…“ Meldung vom 18.08.2016 bei der Tagespresse, einer österreichischen Satireseite externer Link

Siehe im LabourNet Germany:

Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=103191
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