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Arbeitstier oder Zeitsouverän – das ist die Auseinandersetzung um die Verlängerung der Arbeitszeit der Wiener Rechtsregierung

Nein zum 12-Stunden-Tag in ÖsterreichAber diese Veränderung ist keine Überraschung. Die kapitalen Mechanismen zielen auf Quantitäten, nicht Qualitäten ab. Fühlende Wesen sind nicht mehr vonnöten. Nur so ist es auch erklärbar, dass kaum jemand den aktuellen Umbruch in einen uns offensichtlich zerstörenden Kapitalismus wahrnimmt. Viele spüren nichts mehr, wenn sie nach einem Arbeitstag voller Stress nach Hause kommen. Ist halt ökonomisch notwendig und sichert die Wettbewerbsfähigkeit, lautet die banale Argumentation der Wirtschaftsliberalen. Mir fuhr bereits der Schreck in die Knochen, als man in der Schule Inhalte durch Kompetenzen ersetzte. Funktionieren ist das neue Bildungsziel. Es ist nur logisch, dass die Entmenschlichung weiter vorangetrieben wird. Und offenbar sind unsere demokratiepolitischen Instrumente bereits so ausgehöhlt, dass man vor ein paar Jahren noch Undenkbares einfach verordnen kann, man nennt es euphemistisch „Initiativantrag“…“ – aus dem Beitrag „Entmenschtes Arbeitstier“ von Peter Reutterer am 19. Juli 2018 bei Die Presse externer Link, der das Menschenbild des modernen Kapitalismus und seiner Exekutoren knapp skizziert, wobei auch das Verschwinden kultureller Beiträge ein Thema ist. Siehe dazu auch ein umfangreiches Dossier zum Thema Arbeitszeit (mit Schwerpunkt auf den „freien Sonntag“) – und den Verweis auf den bisher letzten unserer Beiträge zum Thema:

  • „zeitsouverän oder flexibel?“ ist der Vorstellungstext zum Dossier 1/2018 bei der Katholischen Sozialakademie Österreichs externer Link zum Thema Arbeitszeit (im Rahmen der Allianz für den freien Sonntag, unter anderem im Bündnis mit dem ÖGB), worin unterstrichen wird: „Ausgangspunkt für das vorliegende Dossier ist die Enquete „Zeitsouverän oder flexibel?“, die die Allianz für den freien Sonntag Österreich gemeinsam mit dem Sozialministerium im Herbst 2017 veranstaltet hat. Im Blick: Solidarische Arbeitszeitpolitik und die Rolle des arbeitsfreien Sonntags. Die Flexibilitätsoffensive läuft derzeit wieder auf Hochtouren (12-h Tag, 60h-Woche usw.) Doch um wessen Flexibilität geht es? Wessen Interessen werden berücksichtigt? Der arbeitsfreie Sonntag ist dafür ein gutes Anschauungsbeispiel: Für Teile der Wirtschaft und der Politik ist er zu „unflexibel“ – für ArbeitnehmerInnen, Engagierte in Vereinen, für Familien usw. zählt gerade diese Verlässlichkeit, einmal nicht flexibel sein zu müssen. Das vorliegende Dossier leuchtet aus, warum es den freien Sonntag braucht und was es noch braucht, damit wir die Zeit haben, die wir für die unterschiedlichen Aktivitäten im Leben und in der Woche brauchen. Damit wir selbst bestmöglich über die Zeit verfügen können, ohne dass wir diejenigen sind, über die ständig fremdverfügt wird…“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=135217
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