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Nach den Erdbeben: Die mexikanische Regierung schickt – Soldaten. Die Menschen organisieren Selbsthilfe

Nach den Erdbeben: Die mexikanische Regierung schickt – Soldaten. Die Menschen organisieren SelbsthilfeIn Mexiko gehen nach dem verheerenden Erdbeben vom Dienstag die Rettungs- und Bergungsarbeiten unvermindert weiter. Führend beteiligt dabei sind freiwillige Hilfstrupps, die sich aus Anwohnern und Nachbarn rekrutieren. Die Naturkatastrophe hat damit einmal mehr das Versagen des neoliberalen Staates deutlich gemacht, der sich in vielen Bereichen aus seiner Verantwortung zurückgezogen hat“ – aus dem Beitrag „Die meiste Hilfe nach dem Erdbeben in Mexiko kam von Freiwilligen“ von Nayeli Wieschalla Bonilla am 22. September 2017 bei amerika21.de externer Link, worin es zum staatlichen Wirken unter anderem heißt: „Schließlich sind Regierungskräfte weiter in die Zonen der Bergungsarbeiten vorgerückt und haben Freiwillige von dort verdrängt, ohne hinreichend über die Situation zu informieren, wie Anwohner beklagten“. Siehe zum Wirken selbstorganisierter Kräfte und der politischen Bedeutung dieser Entwicklung zwei weitere aktuelle Beiträge, sowie einen Beitrag zum Thema Bauprofit in Mexiko und einen Spendenaufruf:

  • „BrigadasAutonomas Pronunciamiento político ante los sismos en México“ am 23. September 2017 bei Kaosenlared externer Link dokumentiert, ist die politische Erklärung der Autonomen Brigaden zu den Entwicklungen nach dem Erdbeben – ein Beispiel verschiedener solcher Statements linker Organisationen, die je ebenfalls an der praktischen Hilfe beteiligt sind – in der die Selbstorganisation der Hilfe sowohl als der effizientere Weg bewertet wird, Menschenleben zu retten, was sich schon aufgrund der Schnelligkeit ergebe, als auch der Hinweis darauf, dass in Mexico (wie in anderen Ländern auch) solche Katastrophen in der Regel genutzt würden, die betroffenen Gebiete einer profitablen Verwertung zuzuführen. Das müsse ebenso verhindert werden, wie die Militarisierung der Hilfeleistungen…
  • „»Häuser stürzten ein, als seien sie aus Pappe«“ am 25. September 2017 in der jungen welt externer Link ist ein Gespräch von Torge Löding mit Mardonio Carballo, einem Aktivisten, der an den selbstorganisierten Einsätzen beteiligt ist. Wobei er zur Baupolitik in Mexiko unter anderem sagt: „Es sind immer noch die gleichen korrupten Politiker, die in Kollusion (in geheimer Absprache, jW) mit Geschäftsmännern und Architekten große Gewinne einstreichen und Gebäude hinsetzen, die töten. Das Erdbeben vor 32 Jahren war zehn- bis fünfzehnmal so stark wie das in der vergangenen Woche, deshalb gab es jetzt weniger Tote. Aber die Häuser in den besonders betroffenen Stadtteilen Condesa und Roma stürzten ein, als seien sie aus Pappe. Dort gilt eine Begrenzung auf vier Stockwerke – illegal wurden aber viele höhere Gebäude gebaut, die nun unbewohnbar sind. Und die Baulöwen schämen sich nicht einmal, die Arbeiten an solchen hohen Gebäuden einfach fortzuführen, als sei nichts geschehen“.
  • „Hilfe für den Wiederaufbau nach den Erdbeben vom September 2017 in Mexiko“ im September 2017 bei Mexico via Berlin externer Link ist ein Spendenaufruf, in dem es unter anderem heißt: „Aus diesem Grund wollen wir Aktionen unterstützen, die bis jetzt noch wenig öffentliche Aufmerksamkeit erhalten haben. Kleine Organisationen leisten einen wichtigen Beitrag um die Hilfe bei der Beseitigung von Trümmern, dem Sammeln und Verteilen von Lebensmitteln und der direkten Unterstützung für betroffene Familien zu dezentralisieren. Des Weiteren beginnen sie bereits mit der Rekonstruktion von soliden Wohnungen und Häusern. Seit mehreren Jahren arbeiten wir von Berlin aus mit JEN (Junge Menschen im Einsatz bei Nationalem Notstand) zusammen. JEN ist eine Organisation von jungen Mexikanern, die seit sechs Jahren mit verschiedenen Gemeinden in ganz Mexiko arbeitet, um soziale und ökologische Probleme, wie Gewalt und Umweltzerstörung zu bewältigen und den Zusammenhalt der Gemeinden zu stärken. Nach den Erdbeben der letzten Wochen leistet JEN derzeit in verschiedenen Teilen Mexikos Hilfe, unter anderem in Oaxaca, Morelos und in den Bezirken Mexiko Stadts, die bisher wenig Hilfe erhalten haben. Mit dieser Plattform sammeln wir Spenden um die Arbeit von JEN auf kurz- und langfristig zu unterstützen. In den folgenden Abschnitten finden Sie Informationen zum Spendenaufruf“…
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=121898
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